Enermax – Liqmax II 240 – AiO-Wakü

Mit der Liqmax II 240 haben wir heute eine All-in-One-Wasserkühlung aus dem Hause Enermax im Test, welche eine sehr gute Kühlleistung bei einer angenehmen Geräuschkulisse erriechen soll und dennoch mit einem günstigen Verkaufspreis punkten will.

Welche Details in der Liqmax II 240 stecken und wie sich die AiO-Wakü von Enermax in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Radiator:
    Maße: 274 x 120 x 27 mm (B x H x T)
    Material: Aluminium
  • Pumpe/Reservoir:
    Motorgeschwindigkeit: 2.700 U/min
    Spannung: 12 V
    Nennstrom: 0,3A
    Lebenserwartung: 50.000 h
    Anschluss: 3-Pin
  • Lüfter:
    Typ: 2x 120 mm
    Drehzahl: 500 – 2.000 U/min (+/- 10 %)
    Fördervolumen: 47,1 – 163,1 m³/h
    Statischer Druck: 0,4 – 3,0 mm H2O
    Lautstärke: 16 – 35 dB(A)
    Anschluss: 4-Pin-PWM
  • Schlauchlänge: 200 mm
  • Kompatibilität:
    Intel-Sockel: 775/1150/1151/1155/1156/1366/2011/2011-3
    AMD-Sockel: AM2/AM2+/AM3/AM3+/AM4/FM1/FM2/FM2+

Lieferumfang:

  • Liqmax II 240 AiO-Wakü
  • 2 x 120-mm-Lüfter
  • Montagematerial
  • Montageanleitung
  • PWM-Y-Adapter
  • Molex-Adapter

Design und Verarbeitung:

Die Liqmax II 240 wird von Enermax in einer Verpackung geliefert, welche in einem dunklen Design gehalten ist. Auf der Verpackungsvorderseite wurde neben einem Produktbild und der in einem kontrastreichen Weiß aufgedruckten Modellbezeichnung auch ein Hinweis auf die wichtigsten Features sowie die TDP abgedruckt, welche die Liqmax II 240 abführen kann.

Auf der Verpackungsrückseite wurden nicht nur die technischen Details, sondern auch weitere Featurebilder sowie eine technische Zeichnung der AiO-Wakü abgedruckt.

Entnimmt man die Liqmiax II 240 aus ihrer Verpackung, so hat man eine All-in-One-Wasserkühlung vor sich liegen, welche wie der Name schon vermuten lässt, alle Komponenten vereint, die für eine Wasserkühlung benötigt werden.
Das auffälligste Designmerkmal der Liqmax II 240 ist hierbei das Pumpengehäuse, an dessen Unterseite sich der CPU-Kühler befindet.

Schaut man sich einmal bei den auf dem Markt befindlichen All-in-One-Wasserkühlungen um, so wird man hier meist recht kleine und zudem komplett in schwarz gehaltene Pumpengehäuse finden.
Auch das Pumpengehäuse der Liqmax II 240 ist zum größten Teil aus schwarzem Kunststoff gefertigt. Im Gegensatz zu den Pumpengehäusen vieler anderer AiO-Waküs fällt dieses jedoch nicht nur höher aus, sondern wurde auch mit einem sehr kantigen Design versehen, welches in Kombination mit dem auf der Oberseite verbauten Aluminiumelement den Eindruck vermittelt, als wenn es sich um eine Militärkomponente handelt, wodurch sich das optisch ansprechende Pumpengehäuse gut in den ein oder anderen Casemod einbinden lässt.

Passend für dieses Einsatzgebiet verfügt das Pumpengehäuse über eine integrierte Beleuchtung, welche das auf der Oberseite befindliche Enermax Logo sowie die umlaufende Aussparung in dem Aluminiumelement weiß beleuchtet.

Auf der Vorder- und Rückseite wurden seitens Enermax schon die Montagewinkel befestigt, mittels welchen die Pumpeneinheit auf einem kompatiblen Intel Sockel montiert werden kann. Ein entsprechendes Montagekit für den Einsatz auf einem AMD-Sockel befindet sich im Lieferumfang und kann ganz einfach anstelle des vormontierten Montagekits befestigt werden.

An der rechten Seite des Pumpengehäuses sind die zwei Anschlüsse zu finden, auf welche die zum Einsatz kommenden Schläuche fest aufgepresst sind. Die verbauten Anschlüsse sind drehbar ausgelegt, wodurch die Montage des Pumpengehäuses vereinfacht werden soll. Bei den verwendeten Schläuchen handelt es sich um hochwertige Schläuche aus Polyamid, welche neben einer recht hohen Flexibilität auch für eine lange Lebensdauer des gesamten Systems dienen sollen und eine Länge von 300 mm haben.

Mit einem Blick auf die Unterseite des Pumpengehäuses findet man eine Bodenplatte aus hochwertigem Kupfer vor, welche auf der Innenseite mit der Shunt-Channel-Technologie versehen wurde.

Hierbei handelt es sich um ein patentiertes Design, welches für eine maximale Kühlleistung sorgen soll. Der Shunt-Channel(ein etwas breiterer Querkanal) innerhalb der Mikrolamellen-Struktur minimiert das Auftreten der fluiddynamischen Grenzschicht (“Boundary Layer”), bekämpft individuelle Hot-Spots noch wirkungsvoller und stellt eine optimale Hitzeabführung sicher.

Bei dem Radiator setzt Enermax auf einen 27 mm starken Radiator, welcher vollständig aus Aluminium gefertigt wurde. Im Inneren des Radiators befinden sich 12 Kanäle, durch welche das Wasser von einer zur anderen Seite und wieder zurückgeleitet wird.

Zwischen diesen Kanälen befinden sich die einzelnen Kühllamellen, welche wie der restliche Radiator auch komplett schwarz lackiert wurden. Bei genauem Hinschauen ist jedoch zu erkennen, dass einige dieser Finnen leicht verbogen sind.

Wie es bei einem Radiator üblich ist, kommt auf der linken und rechten Seite eine Vorkammer zum Einsatz, in welchen das Wasser auf die einzelnen Kanäle aufgeteilt wird. Auf einer Seite des Radiators wurden an die hier zu findende Vorkammer die Anschlüsse eingearbeitet, welche fest mit dem Radiator verbunden sind. Die zum Einsatz kommenden Schläuche sind, wie wir es auch schon bei der Pumpe gesehen haben, fest auf diese Anschlüsse gepresst.

Der Radiator verfügt zur Lüftermontage sowie der Montage am Gehäuse auf jeder Seite über acht Montagegewinde, unter welchen leider keine schützenden Bleche eingearbeitet wurden, wodurch die Lammellen durch zu tief eingedrehte Schrauben beschädigt werden können.

Als Lüfter liefert Enermax zwei 120-mm-Lüfter aus eigenem Hause mit, bei welchen einem gleich das auffällige Design ins Auge fällt, welches wir in einer ähnlichen Form schon von den D.F. Pressure Lüfter kennen.

Enermax setzt bei den mitgelieferten Lüftern zwar wie die meisten anderen Hersteller auch auf einen quadratischen Aufbau des Lüfterrahmens, hat den Lüfterrahmen jedoch auf den vier Außenseiten sowie der Vorder- und Rückseite mit Vertiefungen versehen, durch welche er einen aggressiveren Look erhält.
Um die Montagebohrungen herum wurde der Lüfterrahmen auf beiden Seiten mit olivfarbenen Gummientkopplern ausgestattet. Diese sind farblich an das auf dem Pumpengehäuse angebrachten Aluminiumelement angepasst.

Jedoch trägt nicht nur der Aufbau des Lüfterrahmens in Kombination mit den verbauten Entkopplern zu dem Military Look bei, in welchem die beiden Lüfter gehalten sind, sondern auch der verbaute Impeller, welcher mit der Double-Batwing Blattgeometrie ausgestattet ist.
Dank der weiterentwickelten Form der Lüfterblätter erreichen die Double-Batwing-Lüfter einen außergewöhnlich hohen Luftdurchsatz und erhöhen damit die Kühlleistung bei Verringerung der Geräuschentwicklung.
Mit einem Blick auf die Rückseite des Lüfters findet man vier gegen die Rotationsrichtung gebogene Stege vor.

Wo in der Regel nur durch einen dieser Stege Kabel geführt werden, welche dem Anschlusskabel dienen, wird bei den mitgelieferten Lüftern auch durch einen zweiten Steg ein dünnes Flachbandkabel geführt.
Dieses führt zu einem kleinen Schalter, welcher in einer der vier Außenseiten eingearbeitet wurde.

Über diesen Schalter kann das Drehzahlspektrum in drei Stufen an die jeweiligen Systemanforderungen angepasst werden: Silent Mode / Performance Mode / Overclock Mode. Innerhalb des gewählten Betriebsmodus erfolgt die Drehzahlregelung automatisch per Pulsweitenmodulation (PWM) über das Mainboard.

Das Anschlusskabel des Lüfters ist im Gegensatz zum Anschlusskabel der Pumpe nicht mit einem blickdichten Kabelsleeving versehen worden.

Die Verarbeitung der All-in-One-Wasserkühlung liegt im fast durchweg auf einem guten Niveau und ist vor allem optisch ein Hingucker. Lediglich die beschädigten Kühlfinnen haben und etwas gestört.

Montage:

Enermax liefert bei der Liqmax II 240 eine Backplane mit, durch welche es auch bei einem AMD-Mainboard notwendig ist, die eventuell vorhandene Backplane zu entfernen und durch die mitgelieferte zu ersetzten. Diese wird von der Vorderseite des Mainboards aus mittels Abstandshaltern verschraubt.
Soll die AiO-Wakü auf einer AMD-CPU eingesetzt werden, so muss man im nächsten Schritt das werksseitig schon verbaute Montagekit demontieren und gegen das mitgelieferte AMD-Montagekit verbauen. Ist dieser Arbeitsschritt erfolgt, so kann die Pumpe auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufgesetzt und mittels vier Rändelschrauben verschraubt werden.
Auf einem AMD-Sockel kann die Ausrichtung nur in zwei Richtungen geschehen. Auf einem Intel-Sockel hat man hierbei die freie Wahl, was die Platzierung des Radiators vereinfacht.
In einem Midi-Tower reichen die zum Einsatz kommenden Schläuche in der Regel dazu, dass der entweder an der Gehäusefront oder dem Gehäusedeckel montiert werden kann. Je nachdem wo der Radiator montiert wird, sollte man auch die Lüfter entsprechend an dem Radiator montieren. Die Lüfter sollten, um die bestmögliche Kühlleistung zu erreichen, immer so montiert werden, dass die Luft durch den Radiator bläst und nicht zieht. Dies bedeutet, wenn der Radiator an dem Gehäusedeckel montiert wird, sollten die Lüfter auf der Seite montiert werden, wo sich die beiden Schläuche befinden. Wird der Radiator an der Gehäusefront verbaut, so sollte man die Lüfter zwischen der Gehäusefront und dem Radiator montiert werden.

Testsystem:

Als Testsystem kommt ein Sockel 1151 Testsystem zum Einsatz. Dies bietet euch die Möglichkeit, alle von uns getesteten Wasserkühler auch mit den von uns getesteten Luftkühlern zu vergleichen. Da bei der Verwendung eines Wasserkühler in der Regel niedrigere Temperaturen und somit auch höhere Taktraten erreicht werden können, Schicken wir unser Testsystem nicht nur mit den von Intel vorgegebenen Taktraten in den Test, sondern auch mit einer Übertaktung auf 4,7 GHz bei einem VCore von 1,329 Volt.

Das Testsystem besteht aus diesen Komponenten:

  • ASRock – Z170 Extreme3
  • HyperX – Savage 16GB Kit 3000MHz
  • Intel® – Core i7-6700K
  • Zotac – GTX 780 TI AMP Edition

Testablauf:

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einem 30 minütigen Prime95 Stresstest. Ausgelesen wurden diese Werte mit Aida64 Extreme Edition. Gemessen werden die Temperaturen einmal im nicht übertakteten Zustand und einmal im übertakteten Zustand des Testsystems auf 4,7 GHz bei einem VCore von 1,329 Volt.

Kommen bei einem getestete Kühler Lüfter zum Einsatz, bei denen es sich um PWM-Lüfter handelt, welche ihre Geschwindigkeit selbst anpassen, so wird die PWM-Steuerung während des Tests deaktiviert.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da bei unseren Tests alle Kühler die gleiche Testgrundlage haben.

Als Referenz dienen alle CPU-Wasserkühler und All-in-One-Wasserkühlungen, welche wir bis jetzt auf diesem System getestet haben. CPU-Wasserkühler wurden in Kombination mit einem Alphacool NexXoS UT60 Full Copper 480mm getestet.

Mit einem Blick auf das erreichte Kühlergebnis ist sehr schön zu erkennen, dass die Liqmax II 240 AiO-Wakü unser Testfeld je nach Lüftereinstellung ganz schön aufgemischt hat. Mit einer niedrigen Lüftereinstellung platziert sich die AiO-Wakü im Vergleich zu gleichgroßen Modellen im hinteren Bereich. Mit einer hohen Drehzahl arbeiten die Lüfter zwar nicht mehr sehr leise, sondern mit einem etwas aufdringlichen Geräuschpegel, dafür wird von der Liqmax II 240 jedoch auch eine sehr gute Kühlleistung erreicht.
Um euch einen schnellen Vergleich mit den aktuellen CPU-Kühlern zu ermöglichen, listen wir euch hier auch noch die von uns auf diesem System getesteten Luftkühler auf.


Ergebnisse aus dem aktuellsten CPU-Kühler Review auf unserem Sockel 1151 Testsystem

Fazit:

Mit der Liqmax II 240 hat Enermax eine All-in-One-Wasserkühlung in seinem Sortiment, welche in unserem Test nicht nur von der optischen Seite her überzeugen konnte. Was die Optik betrifft, wurde die Liqmax II 240 seitens Enermax sehr auffällig designt, wodurch sie sich nicht so gut für Anwender eignet, die eher ein schlichtes System ihr Eigen nennen wollen. Durch den Military Look lässt sich die AiO-Wakü jedoch sehr gut in dem ein oder anderen Casemod einbinden. Die Verarbeitungsqualität wurde bis auf die stellenweise verbogenen Aluminiumlamellen sauber ausgeführt. Dies spiegelt sich auch in der verbauten Pumpe wieder, welche ihren Dienst angenehm leise verrichtet. Was die Kühlleitung angeht, kann die Liqmax II 240 auf verschiedene Einsatzbereiche eingestellt werden. Diese Möglichkeit wird einem durch die an den Lüftern angebrachten Schalter ermöglicht, durch welche sich die Maximaldrehzahl begrenzen lässt. Hierdurch ist wahlweise eine nicht so starke aber vergleichsweise leise Kühlung oder eine starke Kühlung bei einem hohen Geräuschpegel möglich. Preislich liegt die Liqmax II 240 aktuell bei knapp 70€ 🛒, womit sie ein sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis bietet.


Pro

  • Preis
  • Verarbeitung (Pumpe und Schläuche)
  • Sicher Montage
  • Hohe Kompatibilität
  • Beleuchtung


Contra

  • Stellenweise verbogene Lamellen
  • Lautstärke unter Volllast

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken Enermax sehr für die Bereitstellung des Testmusters.