Deep Cool ICE BLADE PRO V2.0

In diesem Review schauen wir uns den neuen Ice Blade Pro Rev.2 von Deep Cool etwas genauer an. Mit dem NEPTWIN haben wir uns in diesem schon einen Twin-Tower-Kühler von Deep Cool angesehen, welcher es auf Platz 1 in unseren Kühler-Charts gebracht hat.

Welche Leistung in der Neuauflage des Ice Blade Pro steckt werden wir in diesem Review für euch herausfinden.

Technische Details:

  • Maße: 125X95X161mm (mit Lüfter)
  • Gewicht: 981g
  • Lüfter: 1 x 120-mm-PWM-Lüfter (Blue LED)
  • Luftdurchsatz: 60.29CFM
  • Geschwindigkeit: 900±150~1500±10%RPM
  • Lautstärke: 21.4~32.1dB(A)
  • Kompatibilität Intel: LGA2011/LGA1366/LGA1155/LGA1156/LGA775
  • Kompatibilität AMD: FM1/AM3+/AM3/AM2+/AM2

Lieferumfang:

  • Kühlkörper
  • 120-mm-PWM Lüfter
  • Wärmeleitpaste
  • 4 x Lüfterklammern
  • Montagekit Intel
  • Montagekit AMD
  • Anleitung

Design und Verarbeitung:

Der Ice Blade Pro Rev.2 wird von Deep Cool in einer relativ schlichten, weißen Verpackung geliefert, wie wir sie schon von anderen Deep Cool Produkten kennengelernt haben. Die Abmessungen der OVP lassen es einen schon erahnen, dass es sich bei diesem Tower-Kühler nicht gerade um einen schlanken und flachen CPU-Kühler handelt.

Auf der Vorderseite ist ein Produktbild des montierten Kühlers zu finden. Auf der Rückseite wurde zudem noch ein Detailbild der Bodenplatte abgedruckt.

Die Spezifikationen wurden auf beide Seiten der OVP aufgeteilt. Auf der Linken Seite befinden sich zudem noch technische Zeichnungen des Kühlers, auf welchen auch die genauen Maße noch einmal zu finden sind.

Innerhalb der OVP befindet sich der Kühler zwischen zwei Zubehörkartons, welche sich an unterster und oberster Stelle in der OVP befinden. Gepolstert wird der Kühler zudem zwischen zwei Schaumstoffeinlagen.

Ist der Kühler einmal von der OVP befreit, hat man einen ersten, freien Blick auf den recht breiten Tower-Kühler.

Nachdem wir in dem Review des NEPTWIN Kühlers den mangelten Schutz der Bodenplatten bemängeln mussten haben wir gleich nach dem Auspacken einen ersten Blick auf die Bodenplatte des Ice Blade Pro Rev.2 geworfen. Deep Cool hat hier erfreulicherweise nachgebessert und liefert diesen Kühler mit einer aufgeklebten Schutzfolie aus.

Auffällig ist das an den NEPTWIN angelehnte Design der Kühlfinnen. Wie auch bei dem NEPTWIN Kühler sind auch die Lamellen des Ice Blade Pro Rev.2 mit auffälligen Biegungen versehen.

Der Kühler verfügt über 49 Aluminiumfinnen, welche auf die vier u-förmig gebogenen Heatpipes aufgesteckt sind.
Betrachtet man den Kühler von der Vorder- bzw. Rückseite aus, so kommt es einem durch die Biegungen der Lamellen so vor, als ob diese komplett in einem Wellendesign geschwungen sind.

Dies ist jedoch nur eine optische Täuschung. Mit einem Blick auf die oberste Lamelle ist deutlich zu erkennen, dass auf jeder langen Seite der Lamellen vier pfeilförmige Biegungen und auf jeder kurzen Seite eine pfeilförmige Biegung in die einzelnen Lamellen eingearbeitet wurde.

Mittig ist in der obersten Lamelle das Deep Cool Logo eingeprägt. Die Abschlusslamelle, welche sich an oberster Stelle befindet, weißt keine Löcher auf, in welche die Heatpipes führen. Dafür sind in dieser Lamelle vier Imbus-Schrauben eingedreht. Diese dienen nicht der Dekoration des Kühlers, sondern befestigen die oberen vier Aluminiumfinnen auf dem Kühlkörper. Löst man diese vier Schrauben, kann man somit die oberen vier Finnen von dem Towerkühler abnehmen.

Es ist gut zu erkennen, das nur die oberste Lamelle nicht über entsprechende Löcher zur Durchführung der Heatpipes verfügt. Die anderen drei Lamellen, welche vom Kühler abgenommen werden verfügen zwar über entsprechende Löcher, sind jedoch nicht mit den Heatpipes verlötet.

Lamelle Nummer 46 ist die letzte Lamelle, welche mit den Heatpipes in Kontakt kommt. Nach dieser enden die vier Heatpipes. Die vier aufgeschraubten Aluminiumlamellen dienen somit zum Großteil der Optik des Kühlers. In diesen werden die Enden der Heatpipes versteckt.

Optisch macht der Kühler so einen schöneren Eindruck. Jedoch hätte man die Kühlleistung noch etwas steigern können, wenn die Heatpipes mit jeder Finne fest verbunden wären.
Die angebrachten Biegungen in den einzelnen Lamellen dienen hingegen nicht nur der Optik, sondern auch zur Steigerung der Kühlleistung. Durch diese vergrößert sich die Oberfläche der Finnen minimal, was zu einer höheren Wärmeabgabe führt.
Um die Kühlleistung weiterhin zu steigern und den einzelnen Finnen mehr Stabilität zu verleihen wurden diese an den beiden Außenseiten teilweise umgeklappt.

Dies wurde zudem auch an vier Stellen innerhalb des Kühlers getan.

Durch das Umklappen der Lamellen entsteht ein geringer Unterdruck im Kühler, welcher dafür sorgt, dass die Luft schneller durch ihn hindurchströmt.
Seitlich sind in den Lamellen Einkerbungen zu finden, welche zur Befestigung der Lüfterklammern benötigt werden. Diese sind in beide Seiten des Kühlers eingearbeitet, wodurch an dem Ice Blade Pro Rev.2 nicht nur der Lüfter aus dem Lieferumfang, sondern auch ein weiterer Lüfter montiert werden kann.

Nicht nur bei den Aluminiumfinnen hat man großen Wert auf die Optik gelegt, sondern auch bei den verbauten Heatpipes. Die vier 8-mm-Heatpipes sind bei dem Ice Blade Pro Rev.2 vernickelt.
Dies verschönert jedoch nicht nur die Optik, da die Kupferheatpipes so farblich besser zu den Aluminiumfinnen passen, sondern schützt diese auch.
Die vier Heatpipes sind wie schon beschrieben u-förmig gebogen. Sie durchlaufen die Bodenplatte aus Kupfer, welche ebenfalls vernickelt ist parallel zueinander. Die Heatpipes sind bei dem Ice Blade pro Rev.2 nicht von der Bodenplatte umschlossen, sondern wurden an der Auflagefläche plan abgeschliffen, sodass sie direkt auf der CPU aufliegen.

Dies wird von Deep Cool als Core Touch Technology (CTT) bezeichnet. Viele Leser werden es von anderen Herstellern unter dem Begriff Direct Touch Heatpipe (DTH) kennen.
Dadurch das die Heatpipes direkt auf der CPU aufliegen, können sie die Abwärme schneller aufnehmen, als wenn sie sich innerhalb einer Bodenplatte befinden. Somit kann die Abwärme auch schneller und besser an die Aluminiumfinnen abgegeben und die Kühlleistung gesteigert werden.
Die Bodenplatte dient zugleich auch als Halter für den Kühler und ist weitestgehend baugleich mit der Bodenplatte des K2 von Alpenfön.
Auf der Oberseite der Bodenplatten befinden sich ein paar etwas dickere, jedoch recht kurze Lamellen. Diese dienen zum Einrasten des Montagekits sowie zur Minderung eines auftretenden Hotspots.
Gerade Tower, sowie Twin-Tower-Kühler sind anfällig für Hotspots, da direkt über der Bodenplatte kaum eine Luftbewegung stattfindet und sich dort auch keine entsprechenden Lamellen zur Wärmeabfuhr befinden.

Bei dem mitgelieferten Lüfter handelt es sich um ein 120-mm-Modell, welcher aus einem halb transparenten, leicht schwarzen Kunststoff gefertigt ist.

Der Lüfter ist mit einer PWM Steuerung ausgestattet. Das Anschlusskabel verfügt somit über vier Adern und ist mit einem 4-PIN-Anschluss ausgestattet. Das Anschlusskabel ist aus grauen und schwarzen Adern gefertigt.

Diese wurden nicht gesleevt und haben eine Länge von ca. 30cm.
Der PWM-Lüfter kann mit einer Drehzahl von 900±150~1500±10%RPM arbeiten und erreicht einen maximalen Luftdurchsatz von 60.29CFM.
Der Lüfter weißt bis auf die vier verbauten, blauen 5-mm-LEDs keine Besonderheiten auf.
Der Rotor verfügt über neun Lüfterblätter und wurde mittig mit einem Deep Cool Aufkleber versehen. Die Stege, an welchem der Rotor befestigt ist, sind nicht gebogen.

Der Kühler sowie auch der Lüfter aus dem Lieferumfang sind sauber und gut verarbeitet. Durch den blau beleuchteten Lüfter kann sich der Kühler auch im Dunkeln sehen lassen.

Montage:

Dem Kühler liegt eine bebilderte Anleitung bei. Diese ist zwar nicht auf Deutsch, jedoch sind die Bilder so detailliert dargestellt, dass die Montage auch ungeübten gelingt.

Wir zeigen euch die Montage in diesem Review anhand eines Mainboards mit AMD Sockel, da der Kühler bei diesem Sockel nur in zwei Richtungen montiert werden kann und somit eine eventuelle Engstelle an den Speicherriegeln oder anderen Bauteilen nicht so gut umgangen werden kann, wie es bei einem Intel Sockel der Fall wäre. Auf einem für Intel Prozessoren geeignetem Mainboard lässt sich der Kühler in vier Richtungen montieren.

Im ersten Schritt muss die original AMD-Backplane entfernt und die Backplane aus dem Lieferumfang vorbereitet werden.
Die neue Backplane muss als erstes mit vier Schrauben bestückt werden. Da diese Schrauben nur durch die Montagebohrungen in der Backplane gesteckt und nicht geschraubt werden, würden sie bei der Montage der Backplane schnell wieder herausfallen. Aus diesem Grund werden vier Gummikappen über die Ecken der Backplane gestülpt.
Durch diese sind die Schrauben vor dem Herausfallen geschützt und die Backplane kann nun an der Rückseite des Mainboards montiert werden.

Auf der Vorderseite des Mainboards können nun die Abstandshülsen aus schwarzem Kunststoff über die Schrauben gesteckt werden.

Auf diese werden nun zwei Trägerplatten montiert.

Sind diese Schritte abgeschlossen, muss nur noch der Kühler auf die mit Wärmeleitpaste bestückte CPU aufgesetzt und mittels einer weiteren Metallplatte an den beiden Trägerplatten befestigt werden.

Bei allen zur Montage nötigen schrauben handelt es sich um Rändelschrauben. Somit ist eine werkzeuglose Montage möglich. Um jedoch den besten Anpressdruck zu erreichen, sollte man die letzten beiden Schrauben mit einem Schraubenzieher festdrehen.

Der Lüfter wird durch Metallklammern am Kühler befestigt. Um Vibrationen zu vermeiden, müssen entsprechende Schaumstoffpads am Kühler befestigt werden. Diese sind selbstklebend und lassen sich recht einfach anbringen.
Anschließend werden die Metallklammern in den Montagebohrungen der Lüfter eingehakt und in den Einkerbungen an den Aluminiumfinnen eingerastet.

Zusätzlich zu dem im Lieferumfang enthaltenen Lüfter kann noch ein zweiter Lüfter montiert werden. Ein zusätzlicher Satz Lüfterklammern befindet sich im Lieferumfang.

Auf unserem Testboard ist der Kühler noch weit genug von den Speicherriegeln entfernt, um hohe Speicherkühler verbauen zu können.

Testsystem:

Um die neusten CPU-Kühler vergleichbar und realitätsnah testen zu können, ist es erforderlich hochwertige und leistungsstarke Hardware als Grundlage zu haben.
Aus diesem Grund kommt ein Sockel 1366 High End System zum Einsatz.

Das Testsystem besteht aus:

  • Intel Core i7 975 XE
  • Rampage III Extreme
  • 3 x 2GB 1600MHz CL6 Mushkin Copperhead
  • Sapphire HD5970

Die komplette Hardware wird @ Stock also nicht übertaktet betrieben.

Um eine Verfälschung der Temperaturen durch andere Hardwarebauteile weitestgehend auszuschließen, wird die gesamte restliche Hardware mit Wasser gekühlt.

Dies erlaubt es uns, zusätzlich CPU Wasserkühler auf diesem System zu testen.

Testablauf:

Da es sich bei dem verwendeten Lüfter um einen PWM Lüfter handelt, welcher seine Geschwindigkeit selbst anpasst, haben wir die PWM Steuerung während des Tests deaktiviert.

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 20,9°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einer Idle time von 45 Minuten und nach einem anschließendem 30 minütigen Prime95 Stresstest. Ausgelesen wurden diese Werte mit Aida64 Extreme Edition.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da alle die gleiche Testgrundlage haben.

Als Referenz dienen alle Kühler, welche wir bis jetzt auf diesem System getestet haben.

Wie man den Testergebnissen entnehmen kann, liefert der Ice Blade Pro Rev.2 eine gute Kühlleistung ab und landet auf dem 4. Platz unseren Kühler-Charts. Mit 32,1dB(A) ist der verbaute Lüfter jedoch nicht der leiseste in unserem Testfeld.

Fazit:

Deep Cool hat bei dem Ice Blade Pro Rev.2 sehr gute Arbeit in Sachen Optik als auch Kühlleistung geleistet. Der Kühler ist sehr gut verarbeitet und macht durch die verbaute Abschlussfinne sowie dem LED-Lüfter auch in einem Moddingcase einiges her. Mit der erbrachten Kühlleistung landet der Kühler auf einem sehr guten vierten Platz in unseren Kühler Charts. Silentliebhaber sollten jedoch auf jeden Fall auf die PWM Steuerung zurückgreifen. Dann spielt der Lüfter seine volle Lautstärke nur unter Extrembedingungen aus. Durch einen zweiten, optionalen Lüfter kann die Kühlleistung im Bedarfsfall noch weiter gesteigert werden, wodurch der Kühler auch für Overcklocker interessant wird. Zu einem Preis von nicht ganz 35€ 🛒 erhält man einen sehr guten CPU Kühler.


Pro

  • Verarbeitung
  • Einfache und sicher Montage
  • Kühlleistung


Contra

  • Demontage der Original Backplane bei AMD-Systemen
  • Keine freie Ausrichtung auf AMD-Systemen
  • Obere vier Finnen sind nicht mit den Heatpipes verbunden

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken deepcool-us.com/ sehr für die Bereitstellung des Testmusters.