be quiet! – SFX L Power 500 Watt

Nachdem wir passend zum Release das 600 Watt starke SFX L Power von be quiet! im Test hatten, schauen wir uns heute mit dem SFX L Power 500 Watt das kleinere Modell der noch recht neuen SFX L Power Serie von be quiet! an.

Welche Leistung in dem SFX L Power – 500 Watt steckt und wie sich das kleinste Netzteil der noch recht neuen SFX L Power Serie von be quiet! in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • 130 x 125 x 63,5 mm
  • Lüfter: 120 mm
  • Farbe: Schwarz
  • Effizienz: > 92%
  • Active PFC
  • Formfaktor: SFX 12V 2.3
  • Leistung: 500 W
  • +3,3V: 20 A
  • +5V: 20 A
  • +3,3V & +5V kombiniert: 105 W
  • +12V: 50A / 500W
  • -12V: 0,3 A
  • +5Vsb: 3 A

Anschlüsse:


1 x 20+4 Pin


1 x 8 Pin EPS


4 x 6+2 PCI-E


6 x SATA


3 x Molex

Lieferumfang:

  • SFX L Power 500 Watt
  • Schraubenset
  • Anleitung
  • Stromkabel
  • Modulare Kabel
  • ATX-Adapterblende

Design und Verarbeitung:

Das SFX L Power 500 Watt wird von be quiet! in einer schwarzen Verpackung geliefert, welche auf der Vorderseite neben einem Produktbild und der Modellbezeichnung auch noch mit einer kurzen Beschreibung sowie der Effizienz bedruckt wurde.

Auf der Verpackungsrückseite findet man neben der Auflistung der technischen Details auch technische Zeichnungen des Netzteiles sowie die genauen Kabellängen vor.

Entnimmt man das Netzteil aus seiner Verpackung, so hat man ein kompaktes, schwarzes Netzteil vor sich liegen, welches im SFX-L-Formfaktor gehalten ist. Dieser Formfaktor kommt vor allem in kompakten Mini-ITX Gehäusen zum Einsatz. Netzteile mit dem SFX-L-Formfaktor fallen jedoch etwas länger aus als Netzteile mit dem bekannten SFX-Formfaktor, wodurch sie nicht in jedes Gehäuse passen.

Auf der linken Seite wurde das be quiet! Logo in das Netzteilgehäuse eingeprägt.

Auf der rechten Netzteilseite ist ein Aufkleber zu finden, welcher neben den technischen Details auch einen Hinweis auf die Effizienz bereithält.

Die Gehäuseoberseite ist frei von jeglichen Aufklebern, wodurch sich das Netzteil in Kombination mit dem eingeprägten Logo auf der linken Gehäuseseite gut in einen cleanen Casemod einbinden lässt.

Mit einem Blick auf die Unterseite des SFX L Power 500 Watt findet man ein schwarzes Lüftergitter vor, welches mittig mit dem be quiet! Logo versehen wurde.

Hinter dem Lüftergitter hat be quiet! einen 120-mm-Lüfter verbaut, dessen Lüfterblätter nicht wie üblich in Rotationsrichtung gebogen sind, sondern direkt an der Rotornabe gegen die Rotationsrichtung angeordnet sind und dann im weiteren Verlauf erst in Rotationsrichtung geschwungen sind.

Auf der Netzteilrückseite findet man ein großflächiges Wabengitter vor, welches als Luftauslass dient. Neben dem hier eingearbeiteten Wabengitter wurde nicht nur die obligatorische Kaltgerätebuchse verbaut, sondern auch ein Powerschalter, durch welchen man das Netzteil vom Strom trennen kann.

Wirft man einmal einen Blick auf die Vorderseite des Netzteils, so findet man hier keinerlei Kabel vor. be quiet! hat das SFX L Power 500 Watt somit als vollmodulares Netzteil ausgelegt.

Neben drei Anschlüssen, an welchen die Stromkabel zur Stromversorgung des Mainboards angeschlossen werden, findet man auch zwei Anschlüsse für die Versorgung der Grafikkarte und drei Anschlüsse für die modularen SATA- bzw. Molexkabel vor. Eine Besonderheit des SFX L Power 500 Watt liegt in der Anzahl der Anschlüsse. Wo die meisten Netzteile dieser Bauart maximal zwei 6+2-PIN-Anschlüsse aufweisen, bringt das SFX L Power 500 Watt gleich vier dieser Anschlüsse mit, wodurch auch leistungsstarke Grafikkarten angeschlossen werden können. Die im Lieferumfang enthalten modularen Kabel sind alle als schwarze Flachbandkabel ausgeführt.

Innerer Aufbau

Mit einem Blick in das Netzteilinnere, welches durch das Öffnen des Gehäuses nicht nur einen Garantieverlust mit sich bringt, sondern durch stromführende Komponenten lebensgefährlich sein kann, findet man in dem SFX L Power 500 Watt hochwertige 105°C-Kondensatoren vor. be quiet! setzt bei dem SFX L Power auf eine Singel-Rail gepaart mit moderner LLC-Resonanz Topologie + SR (Synchronous Rectifier) und nachfolgender DC/DC Technologie, durch welche ein hoher Wirkungsgrad von bis zu 92% sowie eine hohe Stabilität erzielt werden kann. Durch die kompakten Abmessungen des Netzteiles geht es im Inneren recht eng zu. Die einzelnen Komponenten wurden jedoch nicht alle direkt auf dem eigentlichen PCB verbaut, sondern wurden zusätzlich noch auf kleine Tochterplatinen verteilt. Durch ihre Anordnung sorgen diese kleinen PCBs nicht nur für ein aufgeräumteres Layout, sondern auch dafür, dass die entstehende Abwärme schneller abgeführt werden kann. Zudem wird so eine Möglichkeit für eine höhere Qualitätskontrolle geschaffen, da die einzelnen PCBs separat produziert und kontrolliert werden können.
Die Lötstellen wurden durchweg sehr gut ausgeführt. Im Vergleich zu anderen Netzteilen aus eigenem Hause und auch von anderen Herstellern hat be quiet! bei dem SFX L Power 500 Watt jedoch mehr Kleber eingesetzt, durch welchen die verbauten Komponenten nicht nur stabilisiert, sondern auch isoliert werden.
Um eine ausreichende Kühlung zu gewährleisten, hat be quiet! einen 120-mm-Lüfter verbaut, welcher temperaturabhängig geregelt wird und so für eine leise Kühlung des Netzteils sorgt.

Um eine hohe Betriebssicherheit zu gewährleisten, wurden seitens be quiet! eine ganze Reihe an Schutzschaltungen in dem SFX L Power verbaut.

  • OVP (Überspannungsschutz)
  • UVP (Unterspannungsschutz)
  • SCP (Kurzschlussschutz)
  • OPP (Überlastschutz)
  • OCP (Überstromschutz)
  • OTP (Over Temperature Protection)

Das Netzteil weißt eine Effizienz von bis zu 92% auf und trägt somit zurecht das 80 PLUS GOLD Zertifikat.

Das SFX L Power 500 Watt wurde seitens be quiet! sehr sauer verarbeitet. Durch den vollmodularen Aufbau wird nicht nur die Montage des Netzteils vereinfacht, sondern auch die Anbringung eines individuellen Kabelsleevings. Hierzu tragen jedoch auch die Flachbandkabel ihren Teil bei. Das Netzteil wurde jedoch nicht nur äußerlich sauber verarbeitet, sondern auch bei den inneren Komponenten setzt be quiet! auf hochwertige Komponenten. Um die Kompatibilität zu steigern, liefert be quiet! sogar eine Blende mit, durch welche das Netzteil anstelle eines normalen ATX-Netzteils verbaut werden kann.

Test:

Power Good Signal

Im ersten Test überprüfen wir die PG-Time. Das Power Good Signal muss gemäß der ATX-Norm nach mindestens 100 und maximal 500 ms kommen. Das Signal signalisiert dem Mainboard, dass das Netzteil bereit ist, alle Spannungen passen und der Computer gestartet werden kann. Kommt das Signal nicht innerhalb dieses Zeitraums, ist das Netzteil defekt und muss getauscht werden.

Das Power Good Signal kam bei unserem Testkandidaten nach 310 ms und liegt damit zwar im oberen Drittel aber noch voll und ganz im erlaubten Bereich.

Testsystem

Wir haben das Netzteil mit unserem i7-Testsystem getestet.

Da unser eigentliches Testsystem mit ca. 720 Watt mehr Strom braucht, als das Netzteil nach Herstellerangaben liefern kann, haben wir die zwei EVGA GTX Titan Hydro Copper aus dem Testsystem entfernt und verwenden in diesen Test mit einer GTX470 ein etwas abgespecktes Testsystem.

Das Testsystem besteht somit aus:

  • I7 3930K @ 4,8GHz
  • Asrock Extreme 11
  • GTX 470
  • 64GB (8 x 8GB DDR3 2133MHz)
  • Areca 1880ix
  • 4 x 300GB Seagate SAS im Raid 5

Das o.g. System inkl. Netzteil weist einen Strombedarf von etwa 180 Watt (IDLE) bis ca. 540 Watt (Volllast übertaktet) auf. Dieser kann jedoch je nach verwendetem Netzteil unterschiedlich sein. Unter Volllast wird besonders auf die Stabilität der Spannungen geachtet.
Um Netzteile auszulasten, welche mehr Leistung liefern, als unser Testsystem benötigt, stehen 26 separate Peltierelemente zur Verfügung. Diese haben eine Leistungsaufnahme von je 50W. Die Peltierelemente können einzeln zugeschaltet werden. Die Stromversorgung wird über Adapter hergestellt, welche an die PCI-E Anschlüsse angeschlossen werden.
Somit ist mit dieser Konfiguration eine maximale Leistungsaufnahme von ca. 1840 Watt möglich.
Ausgelesen werden die Spannungen mithilfe eines Multimeters (VOLTCRAFT VC830).
Um das System zu 100% auszulasten, wird die Software Prime 95 und der Benchmark 3DMark 11 eingesetzt und wenn nötig entsprechende Peltierelemente zugeschaltet. Die Testprogramme werden parallel ausgeführt, damit CPU und Grafikkarte gleichzeitig unter Volllast laufen und so der maximale Stromverbrauch erreicht wird.

Um der Qualität des Netzteiles etwas genauer auf den Zahn fühlen zu können, werden wir das System 48 Stunden unter Volllast betreiben. Zusätzlich werden wir das Netzteil noch so weit wie möglich oberhalb seiner Spezifikationen zu betreiben.

Spannungen

Die ATX-Norm gibt die Spannungstoleranzen für Netzteile detailliert vor: Auf 3,3 Volt, 5 Volt und 12 Volt sind je 5% nach oben sowie nach unten erlaubt.

Spannungstest

Die Spannungen sollten nach Möglichkeiten auch bei einem Lastwechsel möglichst gleich bleiben und nicht nach oben oder unten ausbrechen.

Aus diesem Grund haben wir den Lastwechsel in drei Stufen aufgeteilt.
Zum Darstellen der ersten Last läuft unser Testsystem mit dem verbauten Netzteil im Idle-Mode.
Die zweite Laststufe wird unter Volllast des Systems simuliert. Das System ist hierbei nicht übertaktet.
Die dritte Laststufe wird dann mittels eines übertakteten Testsystems erreicht.

Mit einem Blick auf das erreichte Testergebnis ist zu erkennen, dass die 12V-Spannung des SFX L Power 500 Watt im Idle-Betrieb mit 12,34 Volt recht hoch war. Auch wenn es mit die höchste Spannung auf der 12V-Schiene war, welche wir bisher in unseren Tests gemessen haben, liegt die gelieferte Spannung noch voll und ganz im Toleranzbereich und ist somit vollkommen unbedenklich für das Netzteil sowie die daran angeschlossenen Komponenten. Die 12V-Spannung ist bei dem Wechsel in höhere Laststufen entsprechend gesunken. Auch während der Wechsel von einer in die andere Laststufe ist es nie zu Spannungsschwankungen gekommen, welche für verbaute Komponenten schädlich gewesen wären.

Unseren 48h Dauertest überstand das Netzteil ohne hinzugeschaltete Peltierelemente mit einer durchschnittlichen Last von 526 Watt problemlos. Die durchschnittliche Last ist durch den Wechsel zwischen 2D und 3D Modus innerhalb des Benchmarks geringer als die Lastspitze von 531 Watt in unserem Spannungstest.

Auch wenn das Netzteil in unserem ersten Dauertest schon unter Beweis gestellt hat, dass es mehr Leistung liefern kann, als von be quiet! als maximale Dauerlast angegeben wurde, wollten wir dennoch wissen, wie viel Leistung wir das dem kleinen Netzteil ziehen können. Hierzu wurde ein Peltierlement hinzugeschaltet und eine weitere Testrunde gestartet.
In dieser schaltete sich das Netzteil jedoch nach wenigen Minuten ab. Das Netzteil lieferte in dieser Testrunde kurzzeitig bis zu 584 Watt.

Das Netzteil zog unter Verwendung unserer Hardware (ohne hinzugeschaltete Peltierelemente) diese Spannung aus der Steckdose:

Fazit:

Nachdem uns kürzlich schon das 600 Watt starke SFX L Power überzeugen konnte, zeigte sich in diesem Test auch das kleinere SFX L Power 500 Watt von seiner leistungsstarken Seite. Auch wenn das SFX L Power 500 Watt in unserem Test zwar eine höheren aber zu jeder Zeit noch unbedenkliche Spannung auf der 12-V-Schiene aufwies, als so manch anderes Netzteil, konnte das Netzteil nicht nur mit einer sehr guten Leistung punkten, sondern auch mit einer hochwertigen Verarbeitung. Die durchweg gute Verarbeitung spiegelt sich nicht nur bei den inneren Komponenten wieder, sondern auch in der schicken und zugleich dezenten Optik, durch welche das Netzteil auch für Casemodder interessant ist. Diese werden sich auch über den vollmodularen Aufbau in Kombination mit den verwendeten Flachbandkabeln freuen, welche das Konzept des SFX L Power 500 Watt Netzteils abrunden. Preislich liegt das SFX L Power 500 Watt aktuell bei [url=https://geizhals.de/be-quiet-sfx-l-power-500w-sfx12v-3-3-bn214-a1674705.html]knapp 87€ 🛒.[/url]

Pro

  • Sehr hochwertige Verarbeitung
  • Stabile Spannungen
  • Vollmodular
  • Anzahl und eingreifen der Schutzschaltungen
  • Lautstärke
  • Schwarze Flachbandkabel

Contra

Verarbeitung

Leistung

Spannungsstabilität

Leistungsaufnahme

Ausstattung

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken be quiet! für die Bereitstellung des Testmusters.