be quiet! – Pure Power 11 700 CM

Mit dem Pure Power 11 CM 700 haben wir passend zum Release der neuen Pure Power 11 Serie von be quiet! das stärkste Modell der Serie im Test, welches mit einem Kabelmanagement ausgestattet ist und im Vergleich zu seinem Vorgängermodell eine bessere Effizienz liefert.

Welche Details in dem neuen Pure Power 11 CM 700 stecken und wie sich das stärkste Modell aus der neuen be quiet! – Pure Power 11 Netzteilserie in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Maße: 150 x 85 x 160 mm (BxHxT)
  • Lüfter: 120 mm (11,2 – 24,6 dB(A))
  • Effizienz: Max. 93% 80PlusGold Zertifikat
  • Aktiv PFC
  • Formfaktor: ATX12V 2.4
  • Leistung: 700 W
  • +3,3V: 25 A
  • +5V: 20 A
  • 3,3V+5V: 150 W
  • +12V1: 36 A
  • +12V2: 30 A
  • +12V (gesamt): 672 W
  • -12V: 0,3 A (3,6 W)
  • +5Vsb: 3 A (15 W)

Anschlüsse:


1 x 20+4 Pin


2 x 4 Pin EPS


4 x 6+2 PCI-E


6 x SATA


3 x Molex


1 x Floppy

Lieferumfang:

  • be quiet! Pure Power 11 CM 700
  • Kabelset
  • Kabelbinder
  • Schraubenset
  • Stromkabel
  • Handbuch

Design und Verarbeitung:

Das Pure Power 11 CM 700 wird von be quiet! in einer schwarzen Verpackung geliefert. Auf der Verpackungsvorderseite wurde neben einem Produktbild auch die genaue Modellbezeichnung sowie eine Auflistung der wichtigsten Features abgedruckt.

Wie wir es von vergangenen Modellen aus dem Hause be quiet! kennen, findet man auf der Verpackungsvorderseite zudem noch einen silberfarbenen streifen vor, in welchem das Einsatzgebiet des enthaltenen Netzteiles abgedruckt wurde.

Informationen über die technischen Details sowie die Kabellängen und Anschlüsse sind auf der Verpackungsrückseite zu finden.

Entnimmt man das be quiet! Pure Power 11 CM 700 aus seiner Verpackung, so fällt einem auch bei diesem be quiet! Netzteil als erstes das verbaute Lüftergitter auf. be quiet! hat dem Pure Power 11 CM 700 ein Lüftergitter verpasst, welches über 17 parallel zueinander verlaufende Stege verfügt.

Diese kommen anstelle der sonst üblichen, kreisrunden Metallgitter zum Einsatz. Hinter dem Lüftergitter wurde ein 120-mm-Lüfter aus der SilentWings Serie verbaut, welcher einem gleich durch seine markanten Lüfterblätter auffällt. Dieser soll das Netzteil auch bei einer hohen Leistungsaufnahme ohne eine hohe Geräuschkulisse auf angenehmen Temperaturen halten. Obwohl be quiet! hier den gleichen Lüfter verbaut hat, wie im Vorgängermodell, soll der Lüfter durch die bessere Effizienz des Netzteiles nicht mehr ganz so schnell drehen und somit bei einer maximalen Auslastung leiser arbeiten.
Um den Lüfter herum wurde ein orangefarbenes Designelement eingearbeitet, welches nicht nur optisch zu dem be quiet! Logo passt, sondern auch dem Netzteil das gewisse Etwas verpasst.

Auf der Vorderseite des Netzteiles findet man neben der obligatorischen Kaltgerätebuchse auch einen Powerschalter vor. Neben diesen beiden Komponenten befindet sich ein Wabengitter.

Dieses wurde in einem gewissen Abstand zu dem Schalter und dem Stromanschluss realisiert und dient als Luftauslass für die warme Abluft des Netzteiles.
Auf der linken Netzteilseite wurde ein Aufkleber angebracht, auf dem man die wichtigsten Details zu dem Pure Power 11 CM 700 findet.

In die gegenüberliegende Seite wurde das be quiet! Logo eingeprägt.

Blickt man einmal auf die Rückseite des Netzteilgehäuses, so findet man neben dem fest mit dem Netzteil verbundenen ATX- als auch 4+4-Pin-EPS-Kabelstrang noch fünf modulare Anschlüsse vor.

Die Beschriftung dieser Anschlüsse erfolgt über einen Aufkleber, welcher neben den Anschlüssen angebracht wurde. Neben drei Anschlüssen, an welchen die modularen Kabel für die SATA-, Molex-, und dem Floppy-Anschluss angeschlossen werden, befinden sich an dieser Stelle auch noch zwei Anschlüsse, welche zum Anschluss der Grafikkarten dienen. Über diese können vier 6+2-PCIe-Anschlüsse bereitgestellt.

Lediglich die fest mit dem Netzteil verbundenen Kabelstränge sind mit einem nicht ganz blickdichten Kabelsleeving versehen. Durch die ausschließlich schwarzen Adern, welche be quiet! bei allen Kabel einsetzt, fällt dies jedoch nicht so schnell auf, wie bei manch anderen Netzteilen. Die modularen Anschlusskabel sind als schwarze Flachbandkabel ausgeführt.

Die Oberseite des Pure Power 11 CM 700 ist frei von Aufklebern gehalten.

Innerer Aufbau

Mit einem Blick in das Netzteilinnere, welches durch das Öffnen des Gehäuses nicht nur einen Garantieverlust mit sich bringt, sondern durch stromführende Komponenten lebensgefährlich sein kann, findet man die Active Clamp + SR (Synchronous Rectifier) + DC/DC Topologie vor.
Im Vergleich zu älteren Topologien setzt die neue Active Clamp + SR (Synchronous Rectifier) + DC/DC Technologie zusätzliche, aktive Bauteile ein. Dazu gehören unter anderem mehrere MOSFETs, Kondensatoren und zwei neuartige IC-Chips auf der Primär- bzw. Sekundärseite des Netzteils. Die Verwendung dieser Komponenten anstelle älterer, passiver Dioden ermöglicht es, die einzelnen Stationen der Transformation besser zu überwachen. Der Chip auf der Sekundärseite kontrolliert dabei stets die ausgehenden Spannungen und kommuniziert im Bedarfsfall mit dem Chip auf der Primärseite. Dieser passt dann die Parameter wichtiger Bauteile in Sekundenbruchteilen an.
Wie beim Vorgängermodell kommt auch in der Pure Power 11 Serie die DC-DC Technologie zu Einsatz, bei welcher die 5V und 3,3V Spannung mittels Spannungswandlern aus der 12V Spannung generiert werden, was nicht nur eine bessere Spannungsstabilität, sondern auch einen höheren Wirkungsgrad mit sich bringt.
Die 12V Spannung wird über zwei 12V-Schienen zur Verfügung gestellt.
Bei den Kondensatoren setzt be quiet! auf der Primärseite auf einen 85°C-Kondensator. Auf der Sekundärseite hingegen werden 105°C-Kondensatoren eingesetzt. Die einzelnen Komponenten wurden jedoch nicht alle direkt auf dem eigentlichen PCB verbaut, sondern wurden auch auf kleine Tochterplatinen verteilt. Durch ihre Anordnung sorgen diese kleinen PCBs nicht nur für ein aufgeräumteres Layout, sondern auch dafür, dass Abwärme schneller abgeführt werden kann. Zudem wird so eine Möglichkeit für eine höhere Qualitätskontrolle geschaffen, da die einzelnen PCBs separat produziert und kontrolliert werden können.
Im Gegensatz zum Vorgängermodell hat man die Kondensatoren am ATX-Kabelstrang entfernt. Zur Reduzierung der Ripple/Noise-Werte unter 12V, 3,3V und 5V, sowie zur Verbesserung der Spannungsregulierung, hat man Feststoffkondensatoren auf der Tochterplatine für das Kabelmanagement verbaut.
Um die Geräuschkulisse bei einem durch Grafikkarten erzeugten Lastwechsel zu minimieren, wurde das Netzteil zudem mit einem neuen LM431 Regulator IC ausgestattet.
Alle Lötstellen wurden sauber verarbeitet. Auf Kleber wurde seitens be quiet! zum größten Teil verzichtet.

Um eine hohe Betriebssicherheit zu gewährleisten, wurden seitens be quiet! eine ganze Reihe an Schutzschaltungen in den Netzteilen der Pure Power 11 CM 700 verbaut.

  • OCP (Überstromschutz)
  • OVP (Überspannungsschutz)
  • UVP (Unterspannungsschutz)
  • SCP (Kurzschlussschutz)
  • OTP (Überhitzschutz)
  • OPP (Überlastschutz)

Die Verarbeitung wurde sehr sauber und hochwertig ausgeführt. Ein blickdichtes Sleeving hätte uns jedoch sehr gefreut.

Testsystem

Wir haben das Netzteil mit unserem i7-Testsystem getestet.

Da unser eigentliches Testsystem mit ca. 720 Watt mehr Strom braucht, als das Netzteil nach Herstellerangaben liefern kann, haben wir die zwei EVGA GTX Titan Hydro Copper aus dem Testsystem entfernt und verwenden in diesen Test ein etwas abgespecktes Testsystem.

Das Testsystem besteht somit aus:

  • I7 3930K @ 4,8GHz
  • Asrock Extreme 11
  • GTX470
  • 64GB (8 x 8GB DDR3 2133MHz)
  • Areca 1880ix
  • 4 x 300GB Seagate SAS im Raid 5

Das o.g. System inkl. Netzteil weist einen Strombedarf von etwa 180 Watt (IDLE) bis ca. 540 Watt (Volllast übertaktet) auf. Dieser kann jedoch je nach verwendetem Netzteil unterschiedlich sein. Unter Volllast wird besonders auf die Stabilität der Spannungen geachtet.
Um Netzteile auszulasten, welche mehr Leistung liefern, als unser Testsystem benötigt, stehen 26 separate Peltierelemente zur Verfügung. Diese haben eine Leistungsaufnahme von je 50W. Die Peltierelemente können einzeln zugeschaltet werden. Die Stromversorgung wird über Adapter hergestellt, welche an die PCI-E Anschlüsse angeschlossen werden.
Somit ist mit dieser Konfiguration eine maximale Leistungsaufnahme von ca. 1840 Watt möglich.
Ausgelesen werden die Spannungen mithilfe eines Multimeters (VOLTCRAFT VC830).
Um das System zu 100% auszulasten, wird die Software Prime 95 und der Benchmark 3DMark 11 eingesetzt und wenn nötig entsprechende Peltierelemente zugeschaltet. Die Testprogramme werden parallel ausgeführt, damit CPU und Grafikkarte gleichzeitig unter Volllast laufen und so der maximale Stromverbrauch erreicht wird.

Um der Qualität des Netzteiles etwas genauer auf den Zahn fühlen zu können, werden wir das System 48h unter Volllast betreiben. Zusätzlich werden wir das Netzteil noch so weit wie möglich oberhalb seiner Spezifikationen zu betreiben.

Spannungen

Die ATX-Norm gibt die Spannungstoleranzen für Netzteile detailliert vor: Auf 3,3 Volt, 5 Volt und 12 Volt sind je 5% nach oben sowie nach unten erlaubt.

Spannungstest

Die Spannungen sollten nach Möglichkeiten auch bei einem Lastwechsel möglichst gleich bleiben und nicht nach oben oder unten ausbrechen.

Aus diesem Grund haben wir den Lastwechsel in vier Stufen aufgeteilt.
Zum Darstellen der ersten Last läuft unser Testsystem mit dem verbauten Netzteil im Idle-Mode.
Die zweite Laststufe wird unter Volllast des Systems simuliert. Das System ist hierbei nicht übertaktet.
Die dritte Laststufe wird dann mittels eines übertakteten Testsystems erreicht.
Die vierte Laststufe wird dann mittels des übertakteten Testsystems und Zuschaltung der Peltierelemente erreicht. Es werden so viele Peltierelemente gleichzeitig zugeschaltet, dass das Netzteil bei etwa 100% Auslastung arbeitet.

Mit einem Blick auf das erreichte Testergebnis ist zu erkennen, dass das Pure Power 11 CM 700 erst bei einem ruckartigen Wechsel in eine hohe Laststufe einen minimalen Spannungseinbruch auf der 12V-Schiene aufweist. Dieser befindet sich jedoch vollkommen innerhalb der ATX-Spezifikationen und stellt somit keinerlei Problem dar.

Unseren 48h Dauertest mit drei hinzugeschalteten Peltierelement überlebte das Netzteil mit einer durchschnittlichen Last von 683 Watt problemlos. Die durchschnittliche Last ist durch den Wechsel zwischen 2D und 3D Modus innerhalb des Benchmarks geringer als die Lastspitze von 698 Watt in unserem Spannungstest.

Wir wollten es aber noch etwas genauer wissen und haben das Netzteil aus diesem Grund noch weiter über seinen Spezifikationen betrieben. Um dies zu bewerkstelligen, haben wir weitere Peltierelemente zugeschaltet, um das Netzteil an seine Grenzen zu treiben.

Im ersten Schritt haben wir hierzu ein weiteres Peltierelement hinzugeschaltet und einen Dauertest von einer Stunde gestartet.
Hierbei zog das Netzteil bei Spannungsspitzen 746 Watt aus der Steckdose und die 12V-Spannung ist auf 12,09 Volt abgesackt. Zudem war deutlich zu erkennen, dass der verbaute Lüfter mit seiner maximalen Drehzahl arbeitete. Da die gelieferte Spannung jedoch noch innerhalb der ATX-Spezifikationen lag, haben wir nach einer erfolgreichen Runde weitere 50 Watt hinzugeschaltet und den Test erneut gestartet.
Mit dem Start der angewendeten Benchmarks schaltete sich das Netzteil jedoch nach kurz nach dem Start des 3DMarks ab. Durch dieses doch recht frühe Abschalten ist gut zu erkennen, dass die in dem Pure Power 11 CM 700 verbauten Schutzschaltungen greifen und man somit ein sicheres Netzteil sein eigen nennen kann.

Das Netzteil zog unter Verwendung unserer Hardware (ohne hinzugeschaltete Peltierelemente) diese Spannung aus der Steckdose:

Fazit:

Mit dem Pure Power 11 CM 700 hatten wir das leistungsstärkste Netzteil aus der neuen Pure Power 11 Serie von be quiet! im Test, bei welchem be quiet! mal wieder gezeigt hat, dass man stets bemüht ist, seine Produkte zu verbessern. Durch die getroffenen Anpassungen ist es be quiet! gelungen, dass die Modelle der neuen Serie noch effizienter und zudem auch noch einmal etwas leiser arbeiten, wodurch die Lücke zwischen diesen Modellen und den Top-Modellen aus dem Hause be quiet! noch einmal etwas kleiner geworden ist. Das Pure Power 11 CM 700 konnte in unserem Test mit einer sehr guten Ausgangsleistung und stabilen Spannungen überzeugen. Die Verarbeitung ist nicht nur von der optischen Seite her gut und ansprechend ausgeführt worden, sondern auch von der technischen Seite her. Die UVP des von uns in diesem Test herangezogenen 700 Watt starken Modells liegt bei 104,90€ 🛒 und somit 5€ 🛒 unter der UVP des Vorgängermodells. Neben der von uns getesteten Variante gibt es in der Pure Power 11 Serie auch noch Modelle von 300 – 700 Watt, welche ohne modularen Aufbau daher kommen, sowie Modelle von 400 bis hoch zu dem von uns getesteten 700 Watt starken Modell, welche über einen teilmodularen Aufbau verfügen.

Pro

  • Verarbeitung
  • Gute Effizienz
  • Stabile Spannungen
  • Teilmodularer Aufbau
  • Lieferumfang
  • Flachbandkabel (modulare Kabel)

Contra

  • Kabelsleeving nicht ganz blickdicht

Verarbeitung

Leistung

Spannungsstabilität

Leistungsaufnahme

Ausstattung

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken be quiet! für die Bereitstellung des Testmusters.