be quiet! – Dark Base Pro 900

Mit dem Dark Base Pro 900 haben wir heute einen mächtigen Midi-Tower von be quiet! im Test, welcher nicht nur mit einem schicken Design, sondern auch mit einem überaus hohen Funktionsumfang und vielen Features punkten möchte.

Welche Details in dem Dark Base Pro 900 von be quiet! stecken und wie sich der Midi-Tower in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Maße: 243 x 585 x 577 mm (B x H x T)
  • Material: Stahl, Aluminium, ABS-Kunststoff, Glas
  • Gewicht: ca. 14,2 kg
  • Farbe: Schwarz, Orange
  • Formfaktor: E-ATX, XL-ATX, ATX, Micro-ATX, Mini-ITX
  • Lüfter insgesamt möglich:
    3x 140/120 mm (Vorderseite) (mit ODD-Käfig nur Platz für 2 Lüfter)
    1x 140 mm (Rückseite)
    3x 140 mm, 4x 120 mm, 1x 180 mm oder 1x 200 mm (Deckel)
    2x 140/120 mm (Boden)
  • Davon vorinstalliert:
    2x 140 mm PWM (Vorderseite; be quiet! Silent Wings 3, max. 1.000 U/Min, 22,2 dB(A), 73,41 m³/h, 0,82 H2O)
    1x 140 mm PWM (Rückseite; be quiet! Silent Wings 3, max. 1.000 U/Min, 22,2 dB(A), 73,41 m³/h, 0,82 H2O)
  • Radiator-Mountings (Maximale Angabe, kleine Radiatoren können ebenfalls verbaut werden):
    120, 140, 240, 280, 360, 420 mm (Vorderseite)
    120, 140 mm (Rückseite)
    120, 140, 180, 240, 280, 360, 420 mm (Deckel)
    120, 140, 280 mm (Boden)
  • Filter: Vorderseite, Boden (entnehmbar)
  • LED-Beleuchtung: Weiß, Rot, Grün, Blau oder Gelb (statisch)
  • Laufwerksschächte:
    2x 5,25 Zoll (herausnehmbar)
    7x 3,5 Zoll (separat herausnehmbar)
    15x 2,5 Zoll (1x am Mainboard-Tray, 14x in den HDD-Slots; herausnehmbar)
  • Netzteil: 1x Standard ATX (optional)
  • Erweiterungsslots: 8
  • I/O-Panel:
    2x USB 3.0 (interne Anbindung)
    2x USB 2.0 (interne Anbindung)
    1x je Audio In/Out
  • Maximale Grafikkartenlänge: 325 mm (ohne jeglichen Verzicht)
  • Maximale Grafikkartenlänge: 470 mm (ohne HDD-Slots)
  • Maximale Netzteillänge: 150 – 184 mm
  • Maximale CPU-Kühler-Höhe: 185 mm

Lieferumfang:

  • Dark Base Pro 900
  • Montagematerial
  • RGB-LED-Strips
  • Montageanleitung
  • Kabelbinder
  • Lüfterhalterung
  • LCS Halterung

Design und Verarbeitung:

Das Dark Base Pro 900 wird von be quiet! in einer recht großen Verpackung geliefert, welche einen schon erahnen lässt, dass der neue Midi-Tower von be quiet! recht groß ausfällt. Die Verpackung ist in einem schwarzen Design gehalten. Auf der Verpackungsvorderseite befindet sich neben einem großen Produktbild auch die Modellbezeichnung des Gehäuses sowie ein Hinweis auf die Farbvariante.

Auf der linken Verpackungsseite wurden die weiteren Modellvarianten abgedruckt, in welchen es das neue Gehäuse von be quiet! gibt. Neben der von uns getesteten, schwarz/orangefarbenen Variante gibt es das Gehäuse noch in einer schwarz/silbernen und einer komplett schwarz Variante.
Auf der Verpackungsrückseite sind die wichtigsten Features aufgelistet, welche einem anhand von sechs Featurebildern erläutert werden.

Innerhalb der Verpackung ist das Gehäuse durch großflächige Styropor- und Schaumstoffpolster geschützt, wodurch es auch ohne eine weitere Umverpackung den Transport zum neuen Eigentümer übersteht.

Äußeres Erscheinungsbild

Entnimmt man das Dark Base Pro 900 aus seiner Verpackung, so hat man einen sehr mächtigen Midi-Tower vor sich stehen, welcher auf den ersten Blick, was die Optik angeht, an das Design der kleineren Silent Base Gehäuse angelehnt wurde.

Es ist jedoch ebenfalls gleich zu erkennen, dass be quiet! bei dem Dark Base Pro 900 die Messlatte noch einmal etwas höher legen wollte und somit auf hochwertigere Materialien gesetzt hat.
Das Dark Base Pro 900 kann mit einem dezenten, aber dennoch ansprechenden Design aufwarten. Dieses Design erreicht be quiet! vor allem durch die Gehäusefront. be quiet! hat hier eine fast durchgehend geschlossene Gehäusefront eingearbeitet.

Mittig verfügt die Gehäusefront über eine Tür, welche im Auslieferungszustand nach rechts aufgeklappt werden kann.

Diese Frontklappe verfügt über einen Grundkörper aus Kunststoff, welcher auf der Außenseite mit einer Blende aus schwarz eloxiertem und gebürstetem Aluminium überzogen wurde. Im unteren Bereich der Aluminiumblende wurde das be quiet! Logo eingearbeitet.
Auf der Innenseite hat be quiet! eine Dämmmatte verbaut, welche dazu beitragen soll, die Geräuschkulisse der im Inneren verbauten Hardware zu minimieren.

Oberhalb und unterhalb der Frontklappe verfügt die Gehäusefront jeweils über eine Wölbung, welche den Übergang zum Gehäusedeckel bzw. dem Gehäuseboden bilden und ebenfalls aus gebürstetem Aluminium gefertigt sind.

Zu den beiden Außenseiten hin ist die Aluminiumfront zu erst von einem schwarzen Kunststoffstreifen eingefasst. Direkt neben diesem wurde bei unserem Testmuster ein orangefarbener Kunststoffstreifen eingearbeitet, welcher von der Gehäusefront aus am oberen und unteren Rand der Seitenwände entlang bis zur Gehäuserückseite geführt wird. Je nach gewähltem Gehäusemodell ist dieses Designelement in orange, silber oder schwarz gehalten.

Um Luft durch die Gehäusefront ansaugen zu können, hat be quiet! neben diesen Designelementen auf jeder Seite der Gehäusefront ein feines Mesh-Gitter eingearbeitet.
In die im oberen Bereich der Gehäusefront eingearbeiteten Wölbung wurde das I/O-Panel eingearbeitet. Neben den obligatorischen Audioanschlüssen und dem Power- bzw. Resetschalter wurden in diesem auch noch zwei USB 2.0 und zwei USB 3.0 Anschlüsse untergebracht.

Klappt man die Frontblende einmal auf, so fällt einem als erstes ein mächtiger Staubfilter auf, welcher sich über die unteren beiden Drittel der Gehäusefront erstreckt.

Hinter diesem hat be quiet! schon zwei Silent Wings 3 Lüfter im 140-mm-Format vormontiert, welche es aktuell noch nicht separat zu kaufen gibt.

Der Staubfilter kann problemlos zur Reinigung aus dem Gehäuse entnommen werden.

Im oberen Drittel sind zwei 5,25″-Einbauschächte zu finden. Diese sind mit schwarzen Kunststoffblenden verschlossen, welche auf der linken und rechten Seite über eine Verriegelung verfügen, durch welche sie ganz einfach aus dem Gehäuse entnommen und bei Bedarf wieder eingesetzt werden können.

Oberhalb dieser beiden Laufwerksschächte wurde zudem eine Lüftersteuerung untergebracht. Diese verfügt über einen Schieberegler, durch welchen man zwischen einer PWM-Steuerung und einer manuellen Steuerung umschalten kann.

Am Übergang zum Gehäuseboden befindet sich zudem noch ein weiterer Staubfilter. Hierbei handelt es sich um den Staubfilter, welcher waagerecht über dem Gehäuseboden verbaut ist. Dieser kann bei geöffneter Frontklappe nach vorne herausgezogen werden.

Die Frontklappe soll durch kleine Magnete verschlossen gehalten werden. Steht das Gehäuse fest am Platz, so gelingt den verbauten Magneten dies auch. Will man das Gehäuse jedoch bewegen, um es z.B. zur nächsten Lanparty zu transportieren, so macht sich die Fronttür sehr schnell selbstständig, wodurch sie sich je nach Neigungswinkel des Gehäuses öffnet oder schließt.
Dieser Umstand wurde von uns entsprechend an be quiet! übermittelt und ist dort auch schon bekannt. Es handelt sich wohl um Einzelfälle und man wird sich diesem Thema annehmen.
Um die Fronttür ohne eingelassene Griffmulden öffnen zu können, befindet sich ein kleiner Kunststoffstift in der Fronttür, welcher durch etwas Druck auf die obere linke Ecke der Fronttür herausspringt, wodurch die Tür etwas auf einen zu kommt und so problemlos geöffnet werden kann.
Damit man das Dark Base Pro 900 auch auf der linken Seite von Schreibtisch aufstellen kann, ohne dass die Frontklappe im Weg ist, wenn man ein externes 5,25″-Laufwerk erreichen will, kann der Seitenanschlag gewechselt werden, wodurch sich die Frontklappe auch zur linken Seite hin aufklappen lässt.

Wirft man einmal einen Blick auf den Gehäusedeckel, welcher nahtlos an die Gehäusefront angefügt wurde, so findet man nicht nur drei schmale Luftauslässe im hinteren Bereich des Aluminiumdeckels vor, sondern auch einen Kunststoffeinsatz, welcher sich direkt hinter der Gehäusefront befindet.

Hierbei handelt es sich um ein verstecktes Qi-Ladegerät, über welches kompatible Smartphones oder andere Komponenten ganz einfach aufgeladen werden können.

Hierzu muss das jeweilige Gerät nur mit der darin verbauten Spule auf dem Qi-Ladegerät platziert werden und schon beginnt der Ladevorgang.

Ein Samsung Galaxy S5 konnte in unserem Test mit 620mA geladen werden. Leider ist das Aufladen nur möglich, solange der PC eingeschaltet ist. Die Stromversorgung wird über den integrierten FAN-Hub übernommen, welcher über einen SATA-Anschluss mit Strom versorgt wird. Würde man hier einen Power-USB-Anschluss als Stromquelle wählen, wäre das Aufladen auch möglich, wenn der PC ausgeschaltet jedoch am Stromnetz angeschlossen ist.

Um ausreichend Luft aus dem Gehäusedeckel pusten zu können, wurde dieser auf der linken und rechten Seite mit einem feinen Mesh-Gitter ausgestattet.
Um hinter der Gehäusefront bzw. unter dem Gehäusedeckel eine Lüftermontage ermöglichen zu können, können diese beiden Elemente von dem Gehäusekorpus abgenommen werden. Anschließend ist es möglich, hinter der Gehäusefront bis zu drei 140-mm bzw. 120-mm-Lüfter und unter dem Gehäusedeckel bis zu drei 140-mm bzw. vier 120-mm-Lüfter montieren zu können.

Zur Gehäuserückseite hin wurde der Aluminiumdeckel ebenfalls abgeschrägt und mit weiteren länglichen Luftschlitzen ausgestattet.

Mit einem Blick auf die Gehäuserückseite kann man erkennen, dass be quiet! auf einen Gehäusekorpus aus schwarz lackiertem Stahlblech setzt. Dieser ist auf der Gehäuserückseite fast durchgehend mit einem Wabengitter versehen worden. Rechts neben dem Ausschnitt für das I/O-Panel hat be quiet! hinter dem hier verbauten Wabengitter einen weiteren SiletWings 3 Lüfter im 140-mm-Format vormontiert.

Neben den acht Slotblenden, welche nicht nur einfach in einem gelochten Design mit runden Aussparungen gehalten wurde, sondern bei dem ebenfalls auf ein sechseckiges Wabendesign wertgelegt wurde, befindet sich ein weiteres Wabengitter, durch welches warme Abluft nach außen gelangen kann.
Im unteren Bereich der Gehäuserückseite ist eine weitere Besonderheit zu finden. An dieser Stelle hat be quiet! nicht wie man es von anderen Midi-Tower-Gehäusen kennt, eine Aussparung für das ATX-Netzteil eingearbeitet, sondern setzt auch hier eine Blende aus Wabengitter ein, in welcher neben einem Powerschalter auch eine Kaltgerätebuchse integriert wurde. Der Montageplatz für das ATX-Netzteil befindet sich knapp hinter dieser Blende und wurde wie viele andere Komponenten des Dark Base Pro 900 auch modular ausgelegt, was eine Entkopplung von der Gehäuserückwand erforderlich macht.

Wirft man einmal einen Blick auf die Gehäuseunterseite, so findet man auch hier eine geschlossene Aluminiumblende vor, an welcher vier große Standfüße befestigt wurden. Diese verfügen über eine Gummierung, wodurch das Gehäuse von Untergrund entkoppelt wird.

Als Lufteinlass dienen neben zwei länglichen Schlitzen in der zur Gehäuserückseite hin abgeschrägten Kante auch die auf der linken und rechten Gehäuseseite angebrachten Mesh-Gitter, welche sich im Bereich des Gehäusebodens über die gesamte Gehäusetiefe erstrecken.

Mit einem Blick auf die rechte Gehäuseseite findet man eine Seitenwand aus schwarzem Stahlblech vor. In diese wurde ein schwarzes Kunststoffelement eingearbeitet, welches wir in einer etwas kleineren Ausführung schon von den Silent Base Modellen aus dem Hause be quiet! kennen.

Hierbei handelt es sich um eine Kunststoffabdeckung, hinter welcher sich zwei 120-mm-Lüfter montieren lassen. Die Abdeckung wurde wie auch die Fronttür und der Gehäusedeckel mit einer Dämmmatte ausgekleidet.

An den beiden Montageplätzen für die Seitenlüfter wurde ebenfalls ein Staubfilter angebracht, welcher ganz einfach zur Reinigung entnommen werden kann.

Auch die Seitenwand selbst wurde mit einer entsprechenden Dämmmatte ausgekleidet, wodurch nicht nur die Stabilität erhöht, sondern auch die Geräuschkulisse reduziert wird.

Auf der linken Seite des Dark Base Pro 900 hat be quiet! eine große Glasscheibe verbaut. Hierbei handelt es sich um gehärtetes Glas, welches zudem eine leichte Tönung aufweist, wodurch sie sich nicht nur optisch sehr gut in das Designkonzept eingliedert, sondern auch einen freien Blick auf die gesamte Hardware zulässt. Befestigt wird diese Seitenwand durch zwei Rändelschrauben, welche fest mit der Seitenwand verbunden sind, wodurch sie nicht versehentlich verloren gehen können.

Durch den modularen Aufbau, welchen be quiet! bei dem Dark Base Pro 900 verwendet, können die beiden Seitenwände auch untereinander getauscht werden. Welche weiteren Vorteil dies mit sich bringt, werden wir im weiteren Verlauf dieses Reviews noch genauer erläutern.

Blick ins Innere

Auch wenn man schon durch das großflächige Sichtfenster einen ersten Blick in das Gehäuseinnere werfen kann, so kann man alle Details jedoch erst erkennen, wenn man beide Seitenwände von dem Gehäuse abnimmt.

Hat man dies getan, so findet man einen inneren Aufbau vor, welchen man in dieser Form nur von wenigen anderen Modellen kennt. Die verbauten Festplattenrahmen erinnern einen von ihrer Platzierung und Befestigung her etwas an die aktuellen Lian Li Modelle, wurden seitens be quiet! jedoch etwas ausgeklügelter ausgeführt.

be quiet! hat in dem Dark Base Pro 900 sieben einzelne Festplattenrahmen untergebracht, in welchen wahlweise eine 3,5″-Festplatte oder zwei 2.5″-Festplatten platz finden.

Die sieben verbauten Laufwerkskäfige sind jeweils mittels drei Rändelschrauben an einem Stahlgestell montiert, welches sich von dem Gehäuseboden bis zum Gehäusedeckel zieht.

So ist es möglich, nicht benötigte Laufwerkskäfige einfach aus dem Gehäuse zu entfernen.
Im Gegensatz zu anderen Herstellern verzichtet be quiet! bei dem Dark Base Pro 900 jedoch auf eine werkzeuglose Montagemöglichkeit bei den Laufwerken. Alle gewünschten Festplatten müssen somit mittels normaler Schrauben montiert werden. Zur Festplatten Montage müssen die Laufwerkskäfige zudem aus dem Gehäuse entnommen werden, da man an die vorderen Schrauben für 3,5″-Festplatten sowie an die oberen und unteren Montagebohrungen für 2,5″ Festplatten nicht herankommt.

3,5″-Festplatten können zudem entkoppelt montiert werden. be quiet! hat hierzu in jeden Festplattenkäfig entsprechende Entkoppler eingebaut, welche farblich zu den Designelementen passen, welche be quiet! an der Gehäusefront und den beiden Gehäuseseiten verbaut hat.
Nicht nur die sieben Festplattenkäfige sind modular aufgebaut, sondern auch das Stahlgestell, an welchen sie befestigt sind. Hierdurch ist es möglich, die Festplattenkäfige auch an der linken anstelle der rechten Gehäuseseite zu montieren.

Durch eine beiliegende Blende lässt sich auch eine Pumpe auf einem der Festplattenkäfige montieren. Diese Montage kann durch entsprechende Gummiringe auch entkopplet geschehen.

Verzichtet man auf eine gewisse Anzahl der Festplattenkäfige, so kann an dessen Stelle auch die Montage eines Röhren-AGBs erfolgen.

Im oberen Bereich des Gehäuses befindet sich der Laufwerkkäfig für die beiden externen 5,25″-Laufwerke.

Anstelle dieses Käfigs lässt sich auch eine Lüfterblende installieren, was die Montage eines 360- oder 420-mm-Radiators hinter der Gehäusefront ermöglicht.

Wie schon angesprochen, wird das ATX-Netzteil nicht direkt an der Gehäuserückwand montiert. be quiet! setzt hier auf eine variable Montageschiene, welche zur Netzteilmontage zuerst aus dem Gehäuse entnommen werden muss. Das Netzteil wird an diese Schiene durch ein Moosgummipolster entkoppelt.

Am Gehäuseboden wurden Gummistreifen angebracht, welche das Netzteil auch an dieser Stelle effektiv entkoppeln. Durch die flexible Montageblende kann das Netzteil nicht nur etwas weiter zur Gehäusefront, sonder auch nach links oder rechts positioniert werden.

Wirft man einen Blick auf den Mainboardschlitten, so fallen einem als erstes die gummierten Kabeldurchführungen auf, welche bei unserem Modell ebenfalls in orange gehalten sind.

Neben diesen Kabeldurchführungen hat be quiet! auch noch eine große Aussparung in den Mainboardschlitten integriert, welche eine Montage des CPU-Kühlers auch bei einem schon montierten Mainboard zulässt. Die zur Mainboardmontage benötigten Abstandshalter wurden ebenfalls schon in den Mainboardschlitten eingedreht. Die acht verbauten Slotblenden verfügen über Rändelschraurben, wodurch Erweiterungskarten werkzeuglos montiert werden können.

Schaut man sich den Mainboardschlitten jedoch im Randbereich einmal genauer an, so wird man feststellen, dass dieser nicht wie sonst üblich ein fester Bestandteil des Gehäusekorpus ist, oder fest in dieses hinein genietet wurde, sondern mittels Schrauben befestigt ist. Auch der Mainboardschlitten ist an diesen Stellen mit orangefarbenen Entkopplern ausgestattet.

Hierdurch kann der Mainboardschlitten in drei Stufen nach unten versetzt werden, was die Montage dickerer Radiatoren ermöglicht. Wo bei der Montage in der höchsten Stufe 40mm Platz zwischen Gehäusedeckel und Mainboard sind, sind es in der mittleren 62mm und in der letzten 84mm. Hierdurch wird jedoch die Anzahl der Slotblenden von acht auf sieben bzw. sechs reduziert.

Der Mainboardschlitten kann zudem auch kopfüber auf der linken Gehäuseseite verbaut werden, wodurch sich das Dark Base Pro 900 in eins der seltenen Inverted-Gehäuse umbauen lässt. Die Abstände zwischen dem Mainboard und dem Gehäusedeckel fallen dann zudem mit 55, 77 oder 99mm etwas größer aus. Dafür kann es je nach verwendetem Kühler zwischen diesem und dem Netzteil etwas knapp werden. Setzt man eine Wasserkühlung ein, so spielt dies jedoch keine Rolle.

Mit einem Blick auf die Rückseite des Mainboardschlittens fallen einem als erstes weitere Schrauben auf, an welchen der Mainboardschlitten befestigt ist.

An der Rückseite des Mainboardschlittens hat be quiet! neben einem 2,5″-Festplattenrahmen

auch noch eine kleine Steuerplatine verbaut, an welcher nicht nur vier PWM-Lüfter und vier 3-PIN-Lüfter angeschlossen werden können, sondern auch das integrierte Qi-Ladegerät angeschlossen wurde. Auch der Anschluss der beiden mitgelieferten LED-Leisten erfolgt an dieser Steuerplatine.

Die Steuerplatine ist dazu in der Lage, wenn die in der Gehäusefront verbaute Lüftersteuerung ganz nach links geschoben ist, durch einen Abgriff des PWM-Signals am Mainboard, die angeschlossenen Lüfter mittels dieses PWM-Signals zu steuern. Schiebt man die Lüftersteuerung jedoch etwas nach rechts, so wird in die manuelle Steuerung umgeschaltet.

Der Abstand zwischen dem Mainboardschlitten und der rechten Gehäuseseite ist ausreichen groß, um ein ordentliches Kabelmanagement zu gewährleisten.

Die Verarbeitungsqualität ist durchweg auf einem überaus hohen Niveau und gibt uns keinerlei Anlass zur Kritik.

Montage:

Wie wir schon bei einem detaillierten Blick auf das Gehäuse feststellen konnten, werden bis auf die Erweiterungskarten alle anderen Komponenten mittels normalen Schrauben verbaut, wodurch die Montage der Hardware in dem Dark Base Pro 900 etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt, als bei einem Gehäuse, bei dem auf eine werkzeuglose Montage gesetzt wird. Hierdurch ist die Hardware jedoch auch etwas robuster verbaut, wodurch ein Transport des PCs zur nächsten Lanparty kein Problem darstellt.

Hat man die beiden Seitenwände von dem Gehäuse abgenommen, könnte man theoretisch gleich mit der Mainboardmontage beginnen, denn die hierzu notwendigen Abstandshalter sind schon in den Mainboardschlitten eingedreht. Da be quiet! einem bei dem Dark Base Pro 900 jedoch die Möglichkeit gibt, den Mainboardschlitten in der Höhe zu verstellen oder gar invertiert zu verbauen, sollte man sich vor der Mainboardmontage Gedanken darüber machen, wie man seine Hardware in dem Gehäuse unterbringen will.
Der Mainboardschlitten kann hierzu aus dem Gehäuse entnommen werden, was somit auch die Montage des Mainboards sowie den Erweiterungskarten und dem Kühler direkt auf dem Schreibtisch erlauben, ohne das man hierzu innerhalb des Gehäuses arbeiten muss.

be quiet! hat dem Mainboardschlitten auf seiner Rückseite orangefarbene Gummipuffer verpasst, wodurch nicht nur eine bedenkenlose Montage auf dem Schreibtisch durchgeführt werden kann, auch wenn dieser aus Glas ist,

sonder der Mainboardschlitten zugleich auch als kompakter Benchtable fungieren kann. Wird der Mainboardschlitten als Benchtable eingesetzt, so spielt es keine Rolle, wie hoch der verwendete CPU-Kühler ist.

Auch bei den Erweiterungskarten gibt es so keine Beschränkung. Verbaut man die Hardware in dem Dark Base Pro 900 so dürfen gewisse Maße nicht überschritten werden, auch wenn diese aus unserer Sicht mehr als ausreichend dimensioniert sind. Der verwendete Kühler darf bis zu 185mm hoch sein, womit jeder noch so mächtige Kühler in das Gehäuse passen dürfte. Werden keine Festplattenkäfige aus dem Gehäuse entnommen, so können hier Erweiterungskarten mit einer Länge von bis zu 325mm verbaut werden. Entnimmt man die entsprechenden Festplattenkäfige, so können hier Erweiterungskarten mit einer Länge von 470mm verbaut werden.

Das Netzteil haben wir in unserem Test so montiert, dass es frische Luft durch den Gehäuseboden ansaugen kann.
Je nachdem, welche Festplattenart zum Einsatz kommt, können bis zu sieben 3,5″-Festplatten und eine 2,5″-Festplatte oder 15 2,5″-Festplatten in dem Dark Base Pro 900 untergebracht werden. Eine Mischbestückung ist natürlich ebenso möglich. Zwei 2,5″-Festplatten teilen sich hierbei den Platz einer 3,5″-Festplatte.
Das Dark Base Pro 900 bietet zudem auch zwei Einbauplätze für 5,25″-Laufwerke. Auch bei der Montage dieser Laufwerke kommen normale Schrauben zum Einsatz. Anstelle normaler Laufwerke kann hier natürlich auch ein entsprechender AGB verbaut werden. Entfernt man den 5,25″-Laufwerkkäfig aus dem Gehäuse, so kann man hier auch eine Blende anbringen, welche zur Lüfter- bzw. Radiatormontage dient.

Durch die Modularität des Dark Base Pro 900 bietet das Gehäuse ein äußerst großes Platzangebot für eine Wasserkühlung. In dem Dark Base Pro 900 finden an der Vorderseite sowie unter dem Gehäusedeckel Radiatoren mit bis zu 420mm, an der Rückseite ein 120mm bzw. 140-mm-Radiator und am Gehäuseboden ein Radiator mit bis zu 280mm ein neues zu Hause. Die Modularität bringt jedoch auch einen kleinen Nachteil mit sich. Hierbei handelt es sich um die Möglichkeit, die Kabel im Bereich des Netzteils verstecken zu können.

Durch die beiden mitgelieferten LED-Leisten kann man seine Hardware gleich ins richtige Licht rücken. Die Beleuchtung kann in den Farben Weiß, Rot, Grün, Blau und Gelb erfolgen und wird durch einen kleinen Knopf oberhalb der 5,25″ Laufwerkschächte ausgewählt. Auch wenn be quiet! hier nicht direkt die Farbe Orange als Möglichkeit anbietet, welche passend zu den Designelementen wäre, kann man eine gute Beleuchtungseinstellung auswählen, denn das angepriesene Gelb erstrahlt eher orangefarben.

Fazit:

Mit dem Dark Base Pro 900 hat be quiet! ein neues Gehäuse in sein Sortiment aufgenommen, bei welchem man in einer langen Entwicklungszeit getreu dem Motto nicht kleckern, sondern klotzen vorgegangen ist. Hierzu hat be quiet! durch die verwendeten Materialien nicht nur die Verarbeitungsqualität noch höher geschraubt, als bei den Modellen der Silent Base Gehäuse, sondern auch die Messlatte bei der Ausstattung sehr hoch gelegt. Durch die verbauten Aluminiumelemente zusammen mit der riesigen Echtglasscheibe wirkt das Dark Base Pro 900 sehr hochwertig und zieht auf der nächsten Lanparty alle Blicke auf sich. Dieser Blickfang kann durch die Modularität des Gehäuses nochmals unterstrichen werden, indem man das Dark Base Pro 900 zu einem Inverted-Gehäuse umbaut, bei welchem der Mainboardschlitten kopfüber an der linken Gehäuseseite montiert wird. Auch in anderen Punkten kann das Gehäuse im Bereich der Ausstattung punkten. So bietet es ausreichend Platz für eine überaus mächtige Wasserkühlung und eine Vielzahl an Laufwerken. Auch wenn dessen Montage nicht werkzeuglos geschehen kann, werden nicht nur 3,5″-Festplatten entkoppelt montiert, sondern auch der Mainboardschlitten und das Netzteil. Durch das integrierte Qi-Ladegerät setzt be quiet! dem Dark Base Pro 900 im Bereich der Ausstattung die Krone auf und setzt sich von anderen Gehäusen am Markt ab. Dieses funktioniert durch die gewählte Spannungsversorgung jedoch leider nur, wenn der Rechner eingeschaltet ist. Durch die verbauten Dämmmatten werden Geräusche von Lüftern und Laufwerken effizient gemindert. Die verbauten SilentWings 3 Lüfter überzeugen ebenfalls mit einer sehr niedrigen Geräuschkulisse, welche so gering ist, dass sie kaum wahrnehmbar ist. Was uns bei der fast durchweg sehr guten Verarbeitung nicht so gut gefallen hat, ist die Stärke der gewählten Magnete an der Frontklappe. Diese sind leider nicht stark genug, um die Klappe auch während einem Transport zur nächsten Lanparty geschlossen zu halten. Preislich liegt das neue Dark Base Pro 900 im Schnitt bei 240€ 🛒 und aufwärts, ist jedoch bei keinem Shop lagernd. Der Preis ist bei allen drei Farbvarianten in etwa gleich und wird einem auf den ersten Blick eventuell recht hoch vorkommen. Wenn man jedoch einmal in Betracht zieht, dass die drei verbauten Lüfter bei Ihrer Markteinführung im Herbst zusammen etwa 70€ 🛒 kosten werden, relativiert sich der Preis sehr schnell. Durch die schlechte Verfügbarkeit ist hier jedoch aktuell sehr viel Bewegung am Markt, wodurch der Preis aktuell noch täglich variiert. Mit einer flächendeckenden Verfügbarkeit ist wohl erst im August zu rechnen.

Pro

  • Sehr edles und hochwertiges Design
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Hochwertige Ausstattung
  • In verschiedenen Farben erhältlich
  • Kühlmöglichkeiten (Wasser und Luft)
  • Moddingpotential (Echtglasfenster und LED-Leisten)
  • Platzangebot
  • Modularität
  • Sehr gut gedämmt

Contra

  • Magnete an der Frontklappe zu schwach
  • Qi-Ladegerät funktioniert und bei eingeschaltetem PC

Verarbeitung

Kompatibilität

Kühlmöglichkeiten

Ausstattung

Lieferumfang

Modding

Preis

   

Wir danken be quiet! für die Bereitstellung des Testmusters.