Battlefield 1

Es heißt mal wieder ran an die Gewehre, nachladen und auf Sie mit Gebrüll, denn mit dem Veröffentlichen des neuesten Battlefield – Ablegers, Battlefield 1, zeigen DICE und EA Games, dass sie nicht zum alten Eisen gehören, wenn es um First Person Shooter geht.

Wie man es bereits aus den Vorgängern kennt, setzen die Entwickler wieder auf den Multiplayer mit zahlreichen Modi und einer maximaler Lobbygröße von 64 Spielern. Allerdings bietet auch der Single Player enormes Potenzial und wartet mit 5 Hauptcharakteren auf. Grundsätzlich sei gesagt, das Battlefield 1 im Ersten Weltkrieg spielt und einem somit die Möglichkeit bietet, in verschiedenen Nationen seinen Dienst zu vollziehen.
Haben die Entwickler die Dramatik und generelle Szenerie des Ersten Weltkriegs gut umgesetzt oder ist es doch wieder “nur” ein Battlefield? Diese und mehr Fragen beantworten wir Euch im folgenden Test.

Das Hauptmenü

Wie ihr es aus den vergangenen Tests schon kennt, lassen wir zunächst unseren Blick über das Hauptmenü schweifen und dürfen hierbei sofort feststellen, dass der Battlelog, wie bei Battlefield Hardline, nicht mehr zum Spielen benötigt wird. Stattdessen setzen die Entwickler auf ein Hauptmenü, welches vom Grundaufbau aus Battlefront bekannt ist. Während wir am linken Rand zwischen den Battlefield-Teilen wählen können, bietet sich gegenüberliegend die Möglichkeit zur Interaktion mit unseren Freunden. In der rechten unteren Ecke sehen wir dazu passend unsere aktuelle Gruppe.

Die wichtigsten Schaltflächen sind über die obere Leiste beziehungsweise die darunter liegenden Schaltflächen erreichbar. Während wir hierüber selbstverständlich in den Single und Multiplayer joinen können, können wir über die Leiste ebenfalls unsere Multiplayerstatistiken einsehen. Der Store ist selbsterklärend und unter “Mehr” liegen die Optionen, die Battlepacks und vieles mehr versteckt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Menü schlicht und übersichtlich gestaltet wurde. Generell gefällt uns das Hauptmenü welches DICE seit Battlefront nutzt deutlich besser als die davor eingesetzte Version. Auch die Handhabung des eingesetzten Menüs ist im Gegensatz zu der der Vorgängerversion deutlich besser geworden.

Der Single Player

Nachdem wir uns das Hauptmenü zu Gemüte geführt haben, wird es vor unserem ersten Kampf im Multiplayer zunächst Zeit den Single Player unsicher zu machen und das Spiel kennenzulernen. Starten wir den Singleplayer erhalten wir zunächst ein Tutorial, welches von der Aufmachung her unserer Meinung nach seines gleichen sucht. Wir erhalten in mehreren Szenarien alle nötigen Fertigkeiten und Tastenbelegungen erläutert. Diese werden uns in der Aufmachung eines Sturmangriffs auf die gegnerische Front präsentiert. In Kombination mit der Musik, den Soundeffekten, und der gegebenen Nebeninformationen entwickelt sich bereits im Tutorial eine demütige und teilweise Angst einflößende Stimmung.

Haben wir das Tutorial hinter uns gebracht, stehen uns die 5 verschiedenen Kampagnen zur Auswahl, welche wir nicht nur chronologisch, sondern auch nach eigenen Vorlieben durchspielen können. Die einzelnen Kampagnen bieten dabei, wie bereits schon erwähnt, ihre ganz eigenen Helden, mit welchem wir die Schlachtfelder unsicher machen. Sei es die Rolle des Panzerfahrer Edwards oder auch die der italienischen Sondereinheit Ardiff mit ihren Rüstungen und dem schweren und wassergekühlten MG. Auch in diesen Kampagnen zieht sich die im Tutorial erzeugte Stimmung vor und wir erleben im spielerischen Gewand die enormen Grausamkeiten des Ersten Weltkriegs und bekommen beispielhaft einige Schicksale dargeboten, welche auch heute noch zum nachdenken anregen.

Die Gameplay Inhalte sind schnell abgehandelt und arten kaum mit nicht bekannten Überraschungen auf. Wie aus den Vorgängern bekannt spielen wir einen Mix aus Gemetzel und taktischem Spielen. Für die richtige Bewaffnung unseres Charakter ist durch die herumliegenden Waffenkisten ausreichend gesorgt und auch Fahrzeuge spielen bereits in der Story eine große Rolle. Doch gehen wir vor unserem Test des Multiplayers genauer auf die Stimmung ein denn sie ist allgegenwärtig. Der Effekt, den die Einblendung der Todesdaten oder auch die vielen dramatischen Kameraführungen hervorrufen, lässt sich kaum in Worte fassen. Man fühlt sich an so mancher Stelle in der Story höchstselbst an die Front versetzt.

Doch trotz der Atmosphäre ist die Story, leider Shooter üblich, schnell abgehandelt und bietet mit c.a. acht bis zehn Spielstunden nicht unbedingt langzeitig anhaltenden Spaß. Wer jedoch ein ausführliches Tutorial haben möchte, sollte sie auf jeden Fall durchspielen. Besonders in “Einflussreiche Freunde” wird den Flugzeugmuffeln unter Euch das Fliegen und die damit zusammenhängende Steuerung des Flugzeugs sehr gut näher geführt.

Der Multiplayer

Doch genug vom alleinigen herumschlagen mit dem Feind an egal welcher Front, es wird Zeit für den Grund, weswegen man sich Battlefield 1 kauft, den Multiplayer. Dieser scheint zunächst ein klassischer Battlefield Multiplayer zu sein entpuppt sich jedoch bei genauerem Hinsehen als abweichend von der Norm. Selbstverständlich durften auch bei einem Battlefield 1 MP-Klassiker wie Eroberung, Team Deathmatch und Vorherrschaft nicht fehlen, allerdings sticht der Modus “Operationen” besonders aus dem so altbekannten Raster.

In diesem Modus können wir an verschiedenen, auf wahren Schlachten beruhenden, Schauplätzen entscheidende Kämpfe des Ersten Weltkrieges selbst nachspielen. Sei es der Kampf in den Alpen oder in der fernen Wüste, es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Das Ziel in diesem Spielmodus ist es entweder das Erstürmen von mehreren Sektoren, was durch die Einnahme von entscheidenden Punkten mit einer begrenzten Anzahl an Respawns geschehen muss, oder eben das verteidigen der besagten Sektoren. Im Kampf zeigt dieser Modus jedoch leichte Schwächen im Balancing, denn je nach Mission haben die Angreifer es trotz der möglichen Hilfe durch einen Zeppelin, einem Panzerzug oder anderen “Super” Fahrzeugen ziemlich schwer die Verteidiger zu schlagen.

Doch es liegt wie so oft nicht nur an dem Balancing, sondern auch an dem eigenen Team. Wie so oft ist das so enorm wichtige Teamplay für den Großteil von zufälligen Mitspielern ein Fremdwort. Seien es die Personen, die einen der mächtigen und entscheidenden Panzer schlichtweg schrotten oder dem Feind überlassen oder diejenigen die das ausgeklügelte Klassensystem welches auf das Teamplay setzt schlichtweg nicht verstehen und auch bei einem Sandsturm stur weiter snipern. Ja ich sagte Sandsturm, denn im Multiplayer gibt es ein dynamisches Wettersystem, welches die Matches abwechslungsreich gestaltet.

Ein weiterer Versuch des Balancing wird durch die sogenannten Eliteklassen in das Spiel gebracht. Sei es der mächtige Wachsoldat oder auch der Flammenwerfer, alle Klassen haben ein Problem gemeinsam. Fehlendes Teamwork macht die Klassen nahezu unnütz. Generell sei zu den Klassen und Waffen gesagt das neben den extra Klassen für Piloten, Panzerfahrer und Reiter speziell die Waffen eine enorme Vielfalt bieten und die einzelnen Spieler eine Klasse nach ihrem Geschmack auswählen können und diese nach ihren Vorlieben ausstatten können. Hervorzuheben sind hierbei die Waffen mit Bajonett welche neben dem normalen Nahkampf eine ziemlich effektive, wenn auch etwas schwere Art der Nahkampf Tötung ermöglichen.

Das Interface

Bei dem genutzten Interface lässt DICE, wie soll es anders sein, nichts anbrennen. Wir bekommen klare Strukturen zusehen in einer altbekannten Anordnung. Alles, was mit Waffen und unserem Leben zu tun hat, wurde in der rechten unteren Ecke angeordnet und bietet auf einen Blick alle wichtigen Informationen dazu. Die Minimap ist in der linken unteren Ecke zu finden und hilft dem Spieler durch ihre Andeutung von taktischen Stellungen und dem Gelände eine sinnvolle Taktik zu entwickeln.

Die Markierungen unserer Einsatzziele sowie die Information zu Gegnern und dem aktuellen Ziel werden direkt in unsere Sicht projiziert, sowie über eine Markierung auf der Minimap kenntlich gemacht. Erhalten wir neue Ziele bzw. erreichen Errungenschaft im Single wie Multiplayer bekommen wir diese Mitteilung mitten auf den Bildschirm, was in so mancher Situation einen weniger eleganten tot zur Folge hat.

Das grafische Erscheinungsbild

Grafisch ist Battlefield 1 wie die vergangenen Teile der Serie wieder ein Augenschmaus. Die bereits aus seit Battlefield 4 bekannte Frostbite 3 Engine tut weiterhin ihren Dienst und setzt trotz ihrem Alter weiterhin so manche wunderschöne Explosion perfekt in Szene. Simultan dazu haben wir sehr gute Licht- und Schatteneffekte. Die Tiefendarstellung ist gut und auch die Detaildarstellung von Waffen und Charaktere ist durchaus eine Erwähnung wert.

In diese Reihe des Lobes reiht sich natürlich auch die gebotene Landschaft ein und lässt das Staunen so nicht abreißen. Wir bekommen ein Schlachtfeld geboten, welches fast so aussieht, wie ein Gemälde von 1918, in welches wir hereinschlüpfen und austoben dürfen. Auch das geringe Spiel mit Farben und Akzenten lässt den Spieler etwas tiefer in den Ersten Weltkrieg abtauchen. Alles in allem lässt sich sagen das Battlefield 1 bis auf einige kleine, jedoch verkraftbare, Bugs ein Battlefield oder eher DICE übliches Bild auf dem Bildschirm zaubert.

Erste Momente im Spiel

Endlich ist es soweit, ein neues Battlefield ziert unsere Origin Bibliothek und wir dürfen es testen. Also Headset auf, Lautstärke auf volle Dröhnung und ab geht die wilde Fahrt. Nach dem Intro und dem einstellen von Grafik und Co. Werfen wir uns in den Singleplayer und staunen nicht schlecht über die aufkommenden Emotionen, welche uns schon im ersten Video des Tutorials überkommen und fast mitreißen. Nachdem wir uns im Rahmen des Tutorials mit der Steuerung von Charakter und Panzer vertraut gemacht haben und mit den Waffen auf Tuchfühlung gegangen sind, leider auf beiden Seiten des Abzugs, haben wir das Tutorial gemeistert und starten in die erste der 5 Kampagnen.

Als hätten wir es geahnt, beginnt diese mit einem Video, welches die Vorgeschichte unseres Charakter zeigt. Während wir zu Beginn als Fahrer in einem schönen Wagen vor einem schicken Haus stehen, werden wir durch die gedankliche Rückblende urplötzlich in ein Lager der Briten katapultiert und lernen unseren neuen befehlshabenden Offizier und unser zukünftiges Arbeitsgerät Big Bess, einen Mark V Panzer kennen. Wir lernen die Crew kennen und nehmen unseren Platz als Fahrer ein. Nach dem kurzen Einsatzbriefing geht es auch schon los, wir fahren in die Schlacht. Wir finden uns auf einer Straße wieder umgeben von Schutt und Schützengräben. Der erste Pfiff aus einer Trillerpfeife ertönt und die Infanterie stürmt voraus, der zweite Pfiff schallt durch die Lande und unter lautem Dröhnen des Motors setzen wir Bess in Bewegung und rollen langsam und aus allen Rohren feuernd Richtung Feind. Wir kämpfen uns über das Schlachtfeld und schalten neben den zahlreichen Geschützen eine Vielzahl an Gegner durch schlichtes überfahren aus. Oh mein Gott! Macht das Laune mit dem Panzer über die Gräben zu rollen und durch den Schlamm zu fahren. Im Feuergefecht bleiben wir stehen und müssen den Panzer von außen reparieren wir klettern hinaus und unser Kamerad wird prompt niedergeschossen und daraufhin durch eine MG-Salve zersiebt. Es bleibt jedoch nicht viel Zeit zum Trauern also ab zurück in den Panzer und auf Sie mit Gebrüll. Wir schießen uns den Weg durch eine Ortschaft frei und halten auf die erste Artilleriebatterie zu, welche es zu zerstören gilt. Einen Schuss und eine Rauchwolke später liegt diese in Schutt und Asche und wir zerstören die weiteren Batterien, bis wir das Feld komplett geräumt haben. Check, erste Mission geschafft und überlebt, dann wollen wir mal hoffen das der Rest der Story ähnlich spannend und gut ist. Warten wir mal ab, wo uns Big Bess noch so hinträgt.

Fazit

Alles in allem lässt sich sagen, das den Entwicklern mit Battlefield 1, nach dem eher Mittelklasse Titel Battlefront, wieder ein Meisterstück unter den Shootern gelungen ist, welches die Dramatik und generelle Geschichte des Ersten Weltkrieges sehr gut näher bringt. Mit der teilweise dramatisch aufgemachten Story, dem Battlefield typischen Mutliplayer, mit den neuen Sektorenkämpfen, der exzellenten Grafik und den vielen weiteren kleinen Puzzleteilen die das Gesamtwerk Battlefield 1 ergeben, lässt das Spiel kaum Wünsche offen.
Spieler mit jedem Skill-Level werden sich im Spiel recht schnell zurechtfinden, jedoch benötigt man um sich Profi nennen zu dürfen Stunden ja gar tagelange Erfahrung. Somit bietet Battlefield 1 eine ausgezeichnete Langzeitmotivation. Sollte euch Battlefield 1 überzeugt haben, könnt ihr es je nach Version für einen Preis von knapp 50€ 🛒 erwerben.

Ein besonderer Dank geht an EA Games dafür, dass wir Battlefield 1 testen durften.

Battlefield 1

6.8

Grafik

6.0/10

Sound

8.0/10

Steuerung

7.0/10

Story/Inhalt

6.0/10

Extras

8.0/10

Preis

6.0/10