ARCTIC – Freezer 33 TR – Tower-Kühler

Mit dem Freezer 33 TR haben wir heute einen kürzlich erst vorgestellten Tower-Kühler von ARCTIC im Test, dessen Einsatzgebiet speziell auf den neuen AMD TR4/SP3 Sockel ausgerichtet ist, wo der Kühler nicht nur mit einer guten Kühlleistung, sondern auch einer schicken Optik punkten soll.

Welche Details in dem neuen Freezer 33 TR stecken und wie sich ARCTICs neuster Tower-Kühler in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Abmessungen inkl. Lüfter: 123 mm x 89 mm x 150 mm (L x B x H)
  • Gewicht: 705 g (m. Lüfter)
  • Abmessungen Lüfter: 120 x 120 x 27 mm
  • Material: Kupfer (Heatpipes), Aluminium (Kühlfinnen)
  • Drehzahl: 200 – 1800 U/min
  • Anschluss Lüfter: 4 Pin PWM
  • Heatpipe: 4 x 6 mm
  • Max. Kühlleistung; 320 Watt
  • Kompatibilität:
    AMD: TR4, SP3, AM4
    Intel: Sockel 2066, 2011-V3 (Square ILM only)

Lieferumfang:

  • Montageset (AMD / Intel)
  • Wärmeleitpaste
  • Entkoppler
  • Lüfterklammern
  • 120-mm-Lüfter

Design und Verarbeitung:

Der neue Freezer 33 TR wird von ARCTIC in einer Verpackung geliefert, welche in einem schwarz/roten Design gehalten ist. Auf der Verpackungsvorderseite wurde neben der Modellbezeichnung auch ein Produktbild des enthaltenen Kühlers abgedruckt. Die rechte Verpackungsseite wurde mit einer kurzen Beschreibung des Kühlers bedruckt, welche in sieben verschiedenen Sprachen gehalten ist. Hier ist zudem auch ein Barcode zu finden, über welchen man die Montageanleitung aufrufen kann.

Auf der Verpackungsrückseite sind mehrere Featurebilder abgedruckt worden, welche einem die wichtigsten Funktionen näher bringen. Die technischen Details sind auf der linken Verpackungsseite zu finden.

Entnimmt man den Freezer 33 TR aus seiner Verpackung, so hat man einen sehr schlanken Tower-Kühler vor sich stehen, welcher in einem vollkommen schwarzen Design gehalten ist und über 49 Aluminiumfinnen verfügt.

Mit einem seitlichen Blick auf den Kühlturm ist zu erkennen, dass die einzelnen Aluminiumfinnen nach unten hin abgewinkelt wurden, wodurch ein seitlich geschlossener Aufbau entsteht. Durch diesen Aufbau wird nicht nur verhindert, dass die durch den Kühler bewegte Luft diesen frühzeitig über die Seiten verlassen kann, sondern es wird auch ein kleiner Vakuumeffekt erzeugt, durch welchen die Luft den Kühler schneller durchströmen kann.

Betrachtet man den Kühler einmal von beiden Stirnseiten aus, so ist zu erkennen, dass alle 49 Aluminiumfinnen mit einem rechteckigen Aufbau versehen wurden, durch welche der Kühler im Vergleich zu vielen anderen Modellen am Markt einen sehr dezenten ersten Eindruck hinterlässt.

Vertiefungen, wie man sie von den Kühlfinnen vielen anderen Kühlern kennt, sucht man somit an den beiden Stirnseiten vergebens.

Mit einem Blick auf die Oberseite des Kühlers ist zu erkennen, dass ARCTIC an oberster Stelle eine Abschlusslamelle verbaut hat, welche mit einem speziellen Design versehen wurde.

ARCTIC hat hierbei nicht nur drei kleine Designelemente in die Abschlusslamelle eingeprägt, sondern es wurden in diese auch noch drei kleine Luftauslässe eingearbeitet, durch welche ein kleiner Luftanteil aus der obersten Kühlfinne herausgeführt werden kann.
Im äußeren Bereich der Aluminiumfinnen sind auf der linken und rechten Seite jeweils noch zwei kleine Bohrungen zu erkennen. Diese wurden in jede einzelne Aluminiumfinne eingearbeitet und dienen als Aufnahmepunkte für die mitgelieferten Lüfterklammern.

Aus dem gerade gewählten Betrachtungswinkel ist auch sehr schön zu erkennen, dass ARCTIC die verbauten Heatpipes zueinander versetzt durch die 49 Aluminiumfinnen führt.
ARCTIC hat an dieser Stelle vier Kupferheatpipes mit einem Durchmesser von je 6 mm verbaut, welche die Bodenplatte u-förmig gebogen durchlaufen.

Die seitens ARCTIC eingesetzten Heatpipes sind wie auch die einzelnen Kühlfinnen mit einer mattschwarzen Lackierung versehen, wodurch sich ein schlüssiges Gesamtbild ergibt.

Mit einem Blick auf die Unterseite des Kühlers wird man schnell feststellen, dass hier seitens ARCTIC keine zweiteilige Bodenplatte verbaut wurde, sondern eine einzelne Aluminiumplatte zum Einsatz kommt, in deren Unterseite die vier Heatpipes eingefasst wurden. Die hier verbaute Aluminiumplatte dient zugleich auch als Montageträger, weswegen sie im äußeren Bereich mit Montagebohrungen versehen wurde.

Um eine größere Auflagefläche zu erzielen, wurden die Direct-Touch-Heatpipes auf der Unterseite plangeschliffen. Im direkten Vergleich zu dem schon etwas länger erhältlichen Freezer 33 und Freezer 33 Plus fällt die Auflagefläche bei dem Freezer 33 TR jedoch aufgrund des Einsatzgebietes deutlich größer aus.


Freezer 33 TR


Freezer 33 Plus

Durch das planschleifen der Kupferheatpipes werden auch die Rillen zwischen den einzelnen Heatpipes minimiert und die Kühlleistung somit gesteigert. Beim genauen Betrachten der Heatpipes ist jedoch zu erkennen, dass diese leichte Riefen aufweisen, welche die bei der Montage verwendete Wärmeleitpaste ausgleichen muss.

Bei dem mitgelieferten Lüfter handelt es sich um den ebenfalls gerade erst vorgestellten BioniX F120 Lüfter, welcher in einem schwarz/roten Design gehalten ist.

Der schwarze Lüfterrahmen ist im Vergleich, zu den Lüfterrahmen der meisten anderen 120-mm-Lüfter, nicht quadratisch ausgeführt, sondern verfügt über eine leicht rundliche Bauform. Wie man es von den Lüftern, welche über eine solche Bauform verfügen kennt, wurde auch der neue BioniX F120 mit auslegenden Montageelementen versehen.

Schaut man sich diese einmal etwas genauer an, so wird man feststellen, dass ARCTIC hier in den schwarzen Kunststoffrahmen rote Gummielemente eingearbeitet hat, welche zur Entkopplung des Lüfters dienen. Diese sind jedoch nicht wie sonst üblich aufgesteckt oder aufgeklebt, sondern wurden fest in den Kunststoffrahmen eingegossen.
Betrachtet man einmal das Rahmeninnere etwas genauer, so wird man auch hier einen gummierten Ring vorfinden, welcher ebenfalls rot ausgeführt wurde und fest mit dem eigentlichen Rahmen kombiniert wurde.

Dieses Gummielement steht wie auch die Entkoppler im Bereich der Montagebohrungen aus dem Lüfterrahmen hervor, wodurch der Lüfter nicht nur gut entkoppelt wird, sondern der Rahmen auch dicht an einem Gehäuse oder Kühler abschließen kann. Durch den hervorstehenden Gummiring ist die Bauhöhe des Lüfters mit 27 mm jedoch etwas höher als bei anderen Lüftern, welche in der Regel 25 mm hoch sind.

Der verbaute Impeller ist hingegen aus schwarzem Kunststoff gefertigt und verfügt über neun Lüfterblätter, welche seitens ARCTIC auf einen Luftstrom bei gleichzeitig geringerer Geräuschentwicklung optimiert wurden.

Auf die Mitte des Impellers wurde ein aus Aluminium gefertigtes ARCTIC Logo aufgeklebt.

Mit einem Blick auf die Rückseite ist zu erkennen, dass der Impeller an vier Stegen befestigt ist, welche geradlinig zum Lüfterrahmen geführt werden.

ARCTIC hat sich bei dem Bionix F12 im direkten Vergleich zu seinen bisherigen Lüftern nicht nur für einen komplett überarbeiteten Lüfterrahmen und optimierten Impeller entschieden, sondern man hat auch im Inneren des Lüfters mehrere Veränderungen vorgenommen, welche für einen langlebigen und gleichzeitig leisen Betrieb sorgen sollen.

Den Anfang macht hierbei der Umstieg von einem herkömmlichen 1- oder 2-Phasen-Mortor auf einen 3-Phasen-Motor, welcher nicht nur für mehr Laufruhe sorgen soll, sondern auch für eine weitaus niedrigere Motortemperatur, wodurch die Lebensdauer vervierfacht wurde.


Bildquelle: ARCTIC

Zudem wurde seitens ARCTIC eine in Deutschland entwickelte Kombination aus Legierung und Schmiermittel eingesetzt, durch welche eine geringere Reibung entstehen soll. Eine geringere Reibung wirkt sich nicht nur positiv auf die Geräuschentwicklung aus, sondern auch auf die Wärmeentwicklung, was wiederum der Lebensdauer zugutekommt.


Bildquelle: ARCTIC

Als Anschlusskabel kommt ein 40 cm, langes 4-PIN-Kabel zum Einsatz, welches mit einem Gummisleeving versehen wurde.
ARTIC hat den BioniX F120 mit der patentierte PWM Sharing Technology (PST) ausgestattet, wodurch das Anschlusskabel nicht nur über einen normalen 4-PIN-PWM-Anschluss verfügt, sondern auch über einen weiteren PWM-Anschluss, an welchen man einen weiteren PWM-Lüfter anschließen kann. Hierdurch kann auch der zweite Lüfter über das PWM-Signal gesteuert werden, über welches auch der BioniX F120 gesteuert wird.

Die Verarbeitung des Freezer 33 TR wurde seitens ARCTIC sauber und optisch ansprechend ausgeführt.

Montage:

Je nachdem, auf welchem Sockel der Freezer 33 TR verbaut werden soll, kommen zwei oder alle vier mitgelieferten Montageschienen zum Einsatz.
Für den Fall, dass der Kühler auf einem der kompatiblen Intel-Sockel oder dem AM4 Sockel verbaut werden soll, werden lediglich die langen Montageträger benötigt, welche direkt mit der Bodenplatte verschraubt werden. Soll der Kühler auf einem TR4 oder SP3 Sockel montiert werden, so muss man an die beiden langen Montageschienen anschließend noch die beiden kurzen Montageschienen befestigen.
Aufgrund der plangeschliffenen Heatpipes sollte man die Wärmeleitpaste direkt auf die Heatpipes und nicht auf die CPU auftragen. Denn nur so kann garantiert werden, dass sich die Wärmeleitpaste auf der gesamten Fläche verteilt.
Hat man diesen Montageschritt vorgenommen, so kann man den Kühler auf die jeweilige CPU aufsetzen und mit den im Sockel integrierten Montagegewinden verschrauben.
Der mitgelieferte Lüfter wird mittels Lüfterklammern an dem Tower-Kühler befestigt.

Obwohl der mitgelieferte Lüfter über fest integrierte Entkoppler verfügt, liefert ARCTIC zusätzliche Entkoppler mit. Diese sind nicht nur für einen, sondern auch noch für einen zweiten, optionalen Lüfter vorhanden. Passend für diesen befinden sich auch noch entsprechende Lüfterklammern im Lieferumfang.

Testsystem:

Aus dem Grund, das es sich bei diesem Kühler um einen Kühler für den neuen AMD TR4/SP3 Sockel handelt, haben wir für diesen Test nicht auf unser eigentliches Testsystem zurückgegriffen, mittels welchen wir in der Regel jeden Kühler testen, sondern auf ein Testsystem, in welchem ein AMD Threadripper verbaut ist.

Die Testplattform besteht somit aus:

  • AMD – Ryzen Threadripper 1950X
  • Asus – Zenith Extreme
  • Gskill – 4 x 8GB 2666 MHz
  • Samsung 950 Pro – 256 GB
  • Seasonic Snow Silent 750W

Testablauf:

Da es sich bei dem verwendeten Lüfter um einen PWM Lüfter handelt, welcher seine Geschwindigkeit selbst anpasst, haben wir die PWM Steuerung während des Tests deaktiviert.

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21,2°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einem 30 minütigen Prime95 Stresstest, welchem zum aufwärmen eine Idle time von 45 Minuten voraus ging.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen, vor allem, wenn noch eine zusätzliche GPU in dem System verbaut wird. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da alle die gleiche Testgrundlage haben.

Mit einem Blick auf das Testergebniss ist zu erkennen, dass sich der schlanke Freezer 33 TR recht gut auf der leistungsstarken Threadripper CPU geschlagen hat. Durch das erreichte Kühlergebnis kann man den Kühler auch bedenkenlos an warmen Sommertagen einsetzen. Verwendet man den Freezer 33 TR mit zwei Bionix F120 Lüftern, so kann man die Temperatur noch um ein weiteres Grad senken. Wie wir es schon von unserem Test des BioniX F120 kennen, ist auch der auf dem Freezer 33 TR verbaute BioniX F120 nicht der leiseste Lüfter. Die macht sich vor allem beim Anlaufen bemerkbar.

Fazit:

Mit dem Freezer 33 TR hat ARCTIC die Freezer 33 Serie um einen Tower-Kühler erweitert, welcher in unserem Test nicht nur durch eine einfache Montage und eine gute Verarbeitung punkten konnte. Die Montage des Freezer 33 TR gestaltet sich sehr einfach und ist innerhalb weniger Minuten vollzogen. Leider ist der Kühler durch die mitgelieferten Montageschienen nicht zu älteren AMD- und kleineren Intel-Plattformen kompatibel, denn im Gegensatz zu dem Freezer 33 und Freezer 33 Plus macht der neue Freezer 33 TR von der optischen Seite aus betrachtet deutlich mehr her. Zudem gibt es den Freezer 33 TR auch noch in einer Version mit einem schwarz/weißen Lüfter. Passend hierzu wurde die Verarbeitung bis auf die sehr feinen Riefen in den plangeschliffenen Heatpies sehr sauber ausgeführt. Mittels des mitgelieferten Lüfters erreicht der Freezer 33 TR eine ordentliche Kühlleistung, welche durch eine optionalen 2. Lüfter nochmals gesteigert werden kann. Leider gehört der mitgelieferte BioniX F120 nicht zu den leisesten Lüftern, was sich vor allem beim Anlaufen bemerkbar macht. Preislich liegt der neue Freezer 33 TR aktuell bei nicht ganz 40€ 🛒.

Pro

  • Kühlleistung
  • Verarbeitung
  • Design
  • Einfache Montage

Contra

  • Kompatibilität zu älteren AMD-Sockeln bzw. kleineren Intel-Sockeln
  • Geräuschkulisse unter Volllast
  • Lautstärke während des Anlaufens

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken ARCTIC für die Bereitstellung des Testmusters.