ARCTIC – Accelero Xtreme 7970

Mit der Accelero Serie hat ARCTIC bereits schon in der Vergangenheit eine breite Palette an Kühlern für die letzten Grafikkartenmodelle vorgestellt. In diesem Review werden wir uns mit dem ARCTIC Accelero Xtreme 7970, dass neueste Topmodell für AMD´s aktuelle High-End Grafikkarten, ansehen und auf seine Stärken und Schwächen testen.

ARCTIC hat sich bei diesem Kühler zum Ziehl gesetzt, die Kühlleistung der Referenzkühler zu überbieten und dies bei einem geringeren Geräuschpegel. Ob ARCTIC dies mit dem Accelero Xtreme 7970 gelungen ist, werdet ihr in diesem Review erfahren.

Technische Details:

  • Max. Cooling Capacity: 300 Watts
  • Heatpipes: Ø 6 mm x 5
  • Heatsink Material: Aluminum fins x 84, thickness 0.3 mm
  • Fan (mm): 92 mm, 900 – 2,000 RPM (controlled by PWM) x 3 fans
  • Bearing: Fluid Dynamic Bearing
  • Noise Level: 0.5 Sone
  • Dimensions: 288 (L) x 104 (W) x 54 (H) mm
  • Net Weight: 653 g
  • Eingeschränkte Garantie: 6 Jahre

Kompatibilität:

  • AMD Radeon 7000 Serie: 7970, 7950, 7870, 7850
  • AMD Radeon 6000 Serie: 6970, 6950, 6870, 6850, 6790
  • AMD Radeon 5000 Serie: 5870, 5850, 5830

Lieferumfang:

  • Kühler
  • Isolierstreifen
  • Zweikomponenten-Wärmeleitkleber
  • 31 x Kühlkörper
  • Slotbelnde
  • 8 x Abstandshalter
  • Spachtel
  • 4 x Schrauben
  • Backplane
  • Stromadapter
  • Schaumstoffpad
  • 8 x doppelseitige Kleberinge

Eine Montageanleitung sucht man im Lieferumfang leider vergebens. Auf der Verpackung ist jedoch ein kleiner Hinweis, dass man diese unter ax7970.arctic.ac downloaden kann, was zumindest der Umwelt zu Gute kommt.

Design und Verarbeitung:

Das aktuelle Topmodell für die Kühlung aktueller ATI Grafikkarten aus dem Hause ARCTIC wird in einer Plisterverpackung geliefert, welche erfreulicherweise nicht zusammengeschweißt ist, sondern wird nur durch zwei Laschen und vier Klebesiegel zusammen gehalten.

Somit ist der Kühler ganz schnell aus seiner Verpackung befreit.

Der Accelero Xtreme 7970 ist natürlich nicht nur mit der Radeon HD 7970 kompatibel. Der Kühler kann auch mit weiteren Grafikkarten der HD 7000er, 6000er und 5000er Serie genutzt werden. Im Detail sind es diese Modelle: 7970, 7950, 7870, 7850, 6970, 6950, 6870, 6850, 6790, 5870, 5850 und 5830. Dies ist durch die zahlreichen und verschiedenen Kühlkörper, sowie durch die verschiedenen Montagebohrungen möglich.

Durch die Bodenplatte aus Kupfer laufen die fünf Heatpipes mit einem Durchmesser von je 6mm.

Die Heatpipes reichen über die gesamte Länge des Kühlers, welche 288mm beträgt.

Direkt über der Bodenplatte befindet sich ein Aluminiumkühler.

Links

und rechts

von diesem Kühlkörper, durchlaufen die Heatpipes ganze 83 Aluminiumfinnen, mit einer Stärke von 0,3mm.

Die Kontaktfläche der Bodenplatte ist von Werk aus schon mit einer dünnen Schicht Wärmeleitpaste ausgestattet.

Dies erleichtert die Arbeit bei der Montage und es ist somit auch die richtige Dosierung sowie Verteilung sichergestellt.

Belüftet wird der Kühler von drei 92mm Lüftern, welche per PWM gesteuert werden.

Die Drehzahl der einzelnen Kühler liegt in einem Bereich von 900 – 2000rpm.

Montage:

Die Montage des Kühlers muss in drei Schritten erfolgen. Zudem sollte man unbedingt viel Zeit einplanen, bis die Grafikkarte wieder einsatzbereit ist.

1. Originalkühler entfernen:

Zur Demontage des Kühlers müssen zu erst die beiden übereinander liegenden Schrauben an der Slotblende entfernt werden. Im Anschluss müssen alle Schrauben auf der Rückseite der Grafikkarte entfernt werden.

Am besten entfernt man zu erst die Schrauben, welche den Kühler befestigen. Im Anschluss löst man dann nach und nach die vier Schrauben rund um die GPU. Nun kann man den Kühler von der Karte abheben.


Sollte der Kühler nicht gleich runter gehen, kann man den Kühler auf der Karte etwas hin und her drehen. In diesem Fall ist durch die Wärmeleitpaste eine leichte Klebeverbindung entstanden.

2. Montage vorbereiten:

In diesem Schritt muss zu erst jede Kontaktfläche gereinigt werden, welche mit neuen Kühlkörpern bestückt wird. Dies lässt sich am einfachsten mit einem kleinen, handelsüblichen Radiergummi durchführen. Die Reinigung ist notwendig, damit der Wärmeleitkleber G-1, welcher sich im Lieferumfang befindet, auf den einzelnen Bauteilen haften kann.
Zudem sollte man die GPU noch von den Resten der originalen Wärmeleitpaste befreien. Dies lässt sich am besten mit einem Taschentuch erledigen.

Nach dem Reinigen müssen (in unserem Fall) zwei Streifen Isolierband neben den Spannungswandlern angebracht werden um eventuelle Kurzschlüsse zu vermeiden. Je nach verwendeter Grafikkarte kann dies natürlich unterschiedlich sein.

Bevor man mit dem Anmischen des Wärmeleitklebers loslegt, sollte man die entsprechenden Kühlkörper einmal auf die einzelnen Elemente aufteilen, damit man später sicher sein kann alles zur Hand zu haben, da die Verarbeitungszeit des Wärmeleitklebers auf 15 Minuten begrenzt ist. Zudem sollte man einmal die Montageplatte, welche sich rund um die Bodenplatte des Kühlers befindet, auf die Karte montieren. In unserem Fall wurde der Speicherbaustein direkt unterhalb der GPU aus Platzgründen mit einem anderen Kühlkörper bestückt, als die restlichen 11 Speicherbausteine. In der Anleitung ist dies auch so beschrieben, kann im Eifer des Gefächtes aber schnell einmal unter gehen.

Nun kann man mit dem Anrühren des Wärmeleitklebers beginnen. Am einfachsten lässt sich der Wärmeleitkleber in der Ausbuchtung der Plisterverpackung anmischen.
Es muss der komplette Inhalt beider Tütchen mindestens fünf Minuten lang mit einander verrührt werden. Im Anschluss hat man wie schon erwähnt nur 15 Minuten Zeit den Kleber auf die benötigten Flächen aufzutragen. Wenn die Zeit des Mischens unterschritten oder die Verarbeitungszeit überschritten wird, ist eine 100% Haftung nicht mehr gewährleistet.

3. Die Montage

Da man die Kühlkörper bereits auf die einzelnen Bauteile aufgeteilt hat, welche gekühlt werden müssen, geht das Auftragen des Wärmeleitklebers relativ schnell von der Hand.
Aus Erfahrung können wir sagen, das es am einfachsten und sauberer ist, wenn man den Wärmeleitkleber auf die einzelnen Kühler aufträgt und diese dann auf den entsprechenden Bauteilen fest drückt.

Bei den Speichern ist ein direktes Auftragen noch möglich, bei allen anderen Bauelementen gibt es jedoch eine richtige Sauerei.
Der Kleber haftet sehr schnell, die Festigkeit ist jedoch noch nicht sehr vertrauenserweckend. Die Kühlkörper lassen sich noch leicht drehen und auch schnell wieder abnehmen.
ARCTIC gibt eine Aushärtezeit von fünf Stunden an. Da wir auf Nummer sicher gehen wollen, haben wir dem Kleber eine Nacht zum aushärten gegeben.
Jedoch sind die Kühlkörper auch nach dem vollständigen Aushärten noch nicht zu 100% fest am Kühler selbst.
Da ARCTIC jedoch vorsieht, dass man die Kühlkörper wieder lösen kann, ist dies wohl der Kompromiss welchen man eingehen muss. In unserem Test haben alle Kühlkörper bis zum Schluss durchgehalten, auch wenn man den Rechner einmal im Auto spazieren gefahren hat, wie man es auf dem Weg zu einer Lanparty macht.

In der Zeit, in der der Wärmeleitkleber aushärtet, kann man noch kurz die acht Abstandshalter mit den “Unterglasscheiben” aus doppelseitigem Klebeband bestücken und auf der Grundplatte sowie der Backplane festkleben. Das abziehen der Transferfolie gestaltet sich durch die geringe Stärke des Klebebandes etwas fummelig.

Geübte Schrauber, welche sich bis jetzt bei der Montage sicher waren und diese problemlos von der Hand ging, können sich nun das ein oder andere Bierchen gönnen, wenn sie nach der vorgegebenen Aushärtezeit direkt weiter machen wollen. Allen anderen empfehlen wir zum Schutz der teuren Hardware auf den Genuss von Alkohol während dieser Zeit zu verzichten, oder die Montage des Lüfters am nächsten Tag fort zu setzten.

Sobald die Aushärtezeit vorüber ist, kann der der Kühler mittels vier Schrauben montiert werden.

Sollte man den Kühler jedoch einmal auf einer anderen Grafikkarte erneut montieren wollen, muss man sich leider erst neuen Wärmeleitkleber besorgen, da nur Kleber für eine Montage im Lieferumfang enthalten ist.

Im Anschluss präsentiert sich die neue High-End Grafikkarte in voller Pracht und es fällt einem gleich auf, das diese nicht nur einen PCI-Slot mehr braucht, sondern auch um ein ganzes Eck in die Länge gewachsen ist. Die Grafikkarte benötigt nun satte 4,7cm mehr Platz im Gehäuse.

Dies sollte man unbedingt vor dem Kauf beachten.

Temperatur und Geräuschpegel:

Testsystem

  • Intel Core i7 975 XE
  • Rampage III Extreme
  • 3 x 2GB 1600MHz CL6 Mushkin Copperhead
  • Sapphire HD7970
  • Chieftec Nitro 850Watt

Die komplette Hardware wird @ Stock, also nicht übertaktet betrieben.

Um eine Verfälschung der Temperaturen durch andere Hardwarebauteile weitestgehend auszuschließen, wird die gesamte restliche Hardware mit Wasser gekühlt.

Die Temperaturmessung führten wir mittels Furemark durch. Diese Software wurde ebenfalls dazu genutzt, die Auslastung der Grafikkarte auf 100% zu bringen. Die Umgebungstemperatur lag während des Tests bei ca. 22,5°C.
Zum direkten Vergleich wurde die Grafikkarte vor dem Umrüsten mit dem Referenzkühler in den selben Testpakur geschickt.
Die beiden Kühler wurden einmal mittels der PWM Regelung aus CCC gesteuert. Einem 2. Durchlauf des Belastungstests mit einer GPU Load von 100% führten wir mit deaktivierter PWM Steuerung durch.
Ermittelt wurde die Durchschnittstemperatur aus einer halben Stunde Idle Betrieb und einer Stunde unter Vollast.


Temperaturen mit dem AMD Referenzkühler


Temperaturen mit dem ARCTIC Accelero Xtreme 7970

Wie man den beiden Grafiken entnehmen kann, bewältigt der ARCTIC Accelero Xtreme 7970 VGA Kühler die Abwärme der Radeon HD7970 bedeutend besser als der Referenzkühler, mit welchem die Grafikkarte ausgeliefert wird. Im Idle Betrieb ist der Unterschied mit knappen 10°C zwar schon groß, jedoch kann der Kühler bei voller Belastung der Grafikkarte erst richtig zeigen, was in ihm steckt. ARCTIC schafft es mit dem Accelero Xtreme 7970 unsere Testkarte um knappe 21°C besser zu kühlen, als es AMD mit dem Referenzkühler gelingt.

Auch in Sachen Lautstärke kann der Kühler voll und ganz punkten. Im Idle Betrieb macht sich der Referenzkühler nur leicht bemerkbar, wobei er unter Last sehr deutlich aus einem System heraus zu hören ist. Sollte man die Lüftersteuerung deaktivieren ist es nicht mehr möglich konzentriert ein Spiel zu spielen, geschweige denn am PC zu arbeiten.

Der Accelero Xtreme 7970 tritt hier schon ganz anders auf. Im Idle Betriebt ist er aus einem geschlossenen Gehäuse nicht zu hören. Selbst unter voller Belastung der GPU wird der Kühler nicht lauter, als das verwendete 850 Watt Netzteil. Wird jedoch die Lüftersteuerung deaktiviert, macht auch der Accelero Xtreme 7970 auf sich aufmerksam. Es ist jedoch kein störendes Geräusch, sondern eher ein beruhigendes Rauschen, was einem zugleich sagt, dass der Kühler arbeitet, denn dies fällt einem ohne Deaktivierung der Lüftersteuerung nicht auf.

Fazit:

Der ARCTIC Accelero Xtreme 7970 kann in den Punkten Kühlleistung und Geräuschpegel vollkommen überzeugen. Die Kühlleistung ist bei der doch sehr geringen Geräuschkulisse beachtlich. Zu schlagen ist diese Kombination wohl nur noch von einem Wasserkühler. Jedoch gibt es auch negative Punkte, welche wir nicht unter den Teppich kehren wollen. Die Montageanleitung haben wir sehr vermisst. Diese kann zwar online heruntergeladen werden, jedoch hat nicht jeder einen 2. PC oder Grafikkarte zur Hand um sich die PDF Datei während der Montage an zu schauen, womit solche Käufer die Anleitung also ausdrucken müssen. Die Montage geht geübten Schraubern leicht von der Hand, jedoch ist die Aushärtezeit des Wärmeleitklebers für unseren Geschmack etwas zu lange.
Wer dies, den Verlust der Garantie durch Demontage des Kühlers, in Kauf nimmt und über einen entsprechenden Einbauplatz im Gehäuse verfügt, bekommt einen spitzen Kühler zu einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis.

Pro

  • Kühlleistung
  • Geringer Geräuschpegel
  • Kompatibilität zu verschiedenen Grafikkarten
  • Preis- Leistung

Contra

  • Lange Montagezeit
  • Keine Bedienungsanleitung
  • Wärmeleitkleber nur für einmalige Montage

 

Wir danken arctic.ac/de für die Bereitstellung des Testmusters.