ARCTIC – Accelero Hybrid III-120

Mit der Accelero Hybrid III-120 haben wir heute eine kompakte Hybridwasserkühlung im Test, welche speziell zur Kühlung von GPUs entwickelt wurde, wo sie nicht nur mit einer guten Kühlleistung, sondern auch mit einer sehr hohen Kompatibilität punkten möchte.

Welche Features in der Accelero Hybrid III-120 stecken und wie sich die kompakte Hybridwasserkühlung von ARCTIC in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

AiO-Wakü

  • Maße Radiator (ohne Lüfter): 150 × 120 × 28 mm (L × B × H)
  • Maße Pumpe:70 x 70 x 28 mm (L x B x H)
  • Gewicht: 577 g
  • Material: Aluminium (Radiator), Kupfer (Coldplate), EPDM (Schläuche)
  • Schlauchlänge: 326 mm
  • Max. Kühlkapazität: 300 Watt
  • Kompatibilität:
    Titan Xp, Titan X (Pascal), GTX 1080(Ti), 1070, Titan X, 980 Ti
    Lüfter
  • Typ:
    1x Arctic F12 PWM
    1 x ARCTIC 80-mm-PWM-Lüfter
  • Drehzahl: (600 – 2.000 U/min)
  • Geräuschpegel: 0,3 Sone (20,5 dB)
  • Anschluss: 4-Pin-PWM

Lieferumfang:

  • Accelero Hybrid III-120 (in gewählter Kombination)
  • Montagematerial
  • Wärmeleitpaste
  • 1 x ARCTIC F12 PWM-Lüfter
  • 1 x ARCTIC 80-mm-PWM-Lüfter
  • Montageanleitung
  • 2 x Passivkühlkörper

Design und Verarbeitung:

Die Accelero Hybrid III-120 Hybridwasserkühlung wird von ARCTIC in einer Verpackung geliefert, welche in einer weiß/blauen Farbgebung gehalten ist. Auf der Verpackungsvorderseite wurde neben der Modellbezeichnung und dem ARCTIC Logo auch noch ein Produktbild der enthaltenen Hybridkühlung abgedruckt.

Mit einem Blick auf die Verpackungsrückseite findet man mehrere Featurebilder vor.

Entnimmt man die Accelero Hybrid III-120 aus ihrer Verpackung, so hat man eine AiO-Wakü vor sich liegen, bei der man auf den ersten Blick meinen könnte, dass es sich um eine normale AiO-Wakü handelt, welche für den Einsatz auf einer CPU bestimmt ist.
Dieser erste Eindruck entsteht durch den Aufbau des Pumpengehäuses, welches seitens ARCTIC mit einem kreisrunden Gehäuse aus mattschwarzem Kunststoff ausgestattet wurde. Die beiden gummierten Schläuche sind fest auf die herausstehenden Anschlüsse gepresst.

Im Vergleich zu den Pumpengehäusen vieler anderer Hersteller ist das Pumpengehäuse der Accelero Hybrid III-120 nicht mit einem beleuchteten Logo versehen worden, sonder lediglich mit einem aufgedruckten Logo.

Mit einem Blick auf die Unterseite des gerade einmal 2,8 cm hohen Pumpengehäuses findet man mittig die Bodenplatte des verbauten Kühlers vor. Die kreisrunde Bodenplatte wurde seitens ARTIC sauber verarbeitet und ist mittels acht Schrauben an dem Pumpengehäuse befestigt.

Schaut man sich einmal den Montagerahmen an, welcher seitens ARCTIC schon an dem Pumpengehäuse befestigt wurde, so wird einem spätestens an dieser Stelle auffallen, dass es sich bei dieser AiO-Wasserkühlung nicht um eine Wasserkühlung handelt, welche nicht für den Einsatz auf einer CPU entwickelt wurde. ARCTIC hat den Montagerahmen in den vier Ecken nicht mit einer großen Bohrung versehen, sondern mit jeweils vier kleineren Bohrungen ausgestattet, welche zudem mit einem Innengewinde ausgestattet sind. Durch diese hohe Anzahl an Montagepunkten soll die Pumpeneinheit auf vielen GPUs einsetzbar sein.

Bei dem verwendeten Radiator handelt es sich um einen 120-mm-Radiator, welcher vollständig aus Aluminium gefertigt wurde. Die verwendeten Vor- und Endkammern fallen im Vergleich zu denen vieler anderen 120-mm-Radiatoren recht kompakt aus.

Aus der Oberseite der eingesetzten Vorkammer stehen zwei fest mit dem Radiator verbundene Anschlüsse heraus, auf welche die beiden Schläuche gepresst wurden.

Der komplett schwarz lackierte 120-mm-Radiator verfügt im Inneren über 11 Kanäle. Im Vergleich zu den meisten anderen Radiatoren am Markt verfügen die beiden Flussrichtungen innerhalb des Radiators somit nicht die gleiche Anzahl an Kanälen.

Die zwischen den Kanälen eingesetzten Kühlfinnen wurden sauber verarbeitet und sind wie auch der Radiator selbst vollkommen schwarz lackiert. Wie wir es auch schon von den Liquid Freezern aus dem Hause ARCTIC kennen, wurde auch bei dem hier eingesetzten Radiator leider kein Lamellenschutz unterhalb der Montagegewinde angebracht, weswegen man zwingend darauf achten sollte, dass man die Montageschrauben nicht zu tief eindreht.

Wie sich aus der Modellbezeichnung Accelero Hybrid III-120 schon erahnen lässt, ist der eingesetzte Radiator nicht allein für die Kühlung der verwendeten Grafikkarte zuständig. ARCTIC hat dem Lieferumfang hierzu auch noch zwei weitere Aluminiumkühler beigelegt. Bei dem ersten Kühler handelt es sich jedoch nicht um einen reinen Kühlkörper, sondern eher um eine Kombination aus Kühlkörper und Backplate.

Um diese Kombination zu ermöglichen, erstrecken sich die auf der Backplate angebrachten Kühlfinnen nicht über die komplette Backplate, sondern sie wurden auf zwei Bereiche begrenzt. Auf der Unterseite hat ARCTIC schon die zur Montage notwendigen Wärmeleitpads angebracht. Zudem wurde der Kühler auf der Rückseite mit einer isolierenden Schutzfolie versehen, durch welche Kurzschlüsse vermieden werden.

Bei dem zweiten Kühlkörper handelt es sich um einen etwas kompakteren Aluminiumkühlkörper, welcher auf der Unterseite ebenfalls schon mit den benötigten Wärmeleitpads ausgestattet wurde.

Wie auch der mit der Backplate kombinierte Kühler ist auch dieser Kühlkörper passend zu den restlichen Komponenten schwarz eloxiert worden.

Bei den mitgelieferten Lüftern handelt es sich einmal um einen 120-mm-PWM-Lüfter.
Dieser Lüfter ist in einem schwarz/weißen Design gefertigt, wobei der quadratisch ausgeführte aus schwarzem Kunststoff gefertigt wurde und keinerlei Besonderheiten, wie ein kantiges Design oder Ähnlichem aufweist. Auf integrierte Entkoppler hat ARCTIC leider ebenfalls verzichtet.
Der Impeller wurde aus weißem Kunststoff gefertigt und verfügt über neun Lüfterblätter, welche im Vergleich zu den Lüfterblättern vieler anderer Lüfter recht lang ausfallen.

Um die gewählte Länge realisieren zu können, wurden die Lüfterblätter mit einem sehr engen Radius gebogen. Die verbauten Lüfterblätter verfügen ebenfalls über keinerlei Besonderheiten wie stromlinienförmige Erhebungen oder Einkerbungen an den Enden der Lüfterblätter, durch welche der Luftfluss sowie auch der Geräuschpegel positiv beeinflusst werden soll.
Der Impeller wird von vier Kunststoffstegen in Position gehalten, welche geradlinig zu den vier Ecken des Lüfterrahmens verlaufen.
Bei dem verwendeten Anschlusskabel setzt ARCTIC auf ein PWM-Kabel, welches mit einem schwarzen Gummisleeving versehen wurde.

Auch bei dem zweiten Lüfter, welcher sich im Lieferumfang befindet, handelt es sich um einen PWM-Lüfter.

Im Vergleich zu dem zuvor vorgestellten Lüfter handelt es sich bei diesem Lüfter jedoch um einen 80-mm-Lüfter mit einer Bauhöhe von gerade einmal 15 mm.
Der Impeller des komplett in schwarz gehaltenen Lüfter verfügt über neun Lüfterblätter und ist an vier Stegen befestigt, welche geradlinig zum Lüfterrahmen verlaufen.

Die Verarbeitung der Accelero Hybrid III-120 wurde seitens ARCTIC bis auf den fehlenden Lamellenschutz sauber ausgeführt.

Montage

Zur Montage der Accelero Hybrid III-120 Kühlung muss man im ersten Schritt den werksseitig verbauten Kühler von der herangezogenen Grafikkarte demontieren und die vorhandene Wärmeleitpaste durch frische Wärmeleitpaste ersetzen. Anschließend kann man schon die Pumpeneinheit auf die GPU aufsetzen.

Da die zur Montage benötigten Schrauben auch die eingesetzte Backplate fixieren, können diese nicht einfach so mit der Pumpeneinheit verschraubt werden, denn die Backplate muss im nächsten Arbeitsschritt erst für die Montage vorbereitet werden.
Bevor man die Backplate auf die Rückseite der Grafikkarte aufsetzen kann, muss man die auf den Wärmeleitpads angebrachten Schutzfolien entfernen. Anschließend kann die Backplate auf die Rückseite der Grafikkarte aufsetzen und diese zusammen mit der Pumpeneinheit verschrauben.

Ist dieser Arbeitsschritt vollbracht, so ist die Montage des VRM-Kühlers an der Reihe. Hierbei handelt es sich um den zweiten Aluminiumkühler, welcher sich im Lieferumfang befindet. Der VRM-Kühler ist auf der Unterseite ebenfalls mit Wärmeleitpads ausgestattet, welche man zuvor von den jeweiligen Schutzfolien befreien muss. Die Montage des VRM-Kühlers geschieht anschließend mittels zwei kleinen Schrauben.

Ist der Kühler montiert, kann man den kleinen 80-mm-Lüfter auf dem Kühlkörper befestigen.

Der bei unserem Testmuster mitgelieferte Kühler ist passend für Grafikkarten der Modellreihen: Titan Xp, Titan X (Pascal), GTX 1080(Ti), 1070, Titan X, 980 Ti. Die einzige Voraussetzung ist hierbei, dass es sich bei dem PCB um ein Referenzdesign handelt.

Neben dem Bundle, welches wir in unserem Test herangezogen haben, gibt es auch noch weitere Bundles, welche für andere Grafikkarten ausgelegt sind. Für den Fall, dass man einmal eine andere Grafikkarte verbauen möchte, muss man nicht gleich einen komplett neuen Kühler kaufen, denn ARCTIC bietet die VRM-Kühler auch separat an, wodurch man den Kühler kostengünstig umrüsten kann.

Somit kann der Kühler je nach eingesetztem VRM-Kühler auch auf diesen Grafikkarten verbaut werden:

NVIDIA:
GTX 980, GTX 780 (Ti), Titan (Black), GTX 770, GTX 1060, 970, 960, 760, 680, 670, 660 (Ti), 650 Ti boost, 580, 570, 560 (Ti, SE), 550 Ti, 480, 470, 465, 460 (SE), GTS 450

AMD:
R9 290(X), R9 280(X), HD 7970 (GHz), 7950 (Boost), RX 580, 570, 480, 470, R9 390(X), 380(X), 370X, 285, 270(X), R7 370, 265, HD 8870, 7870(XT, GHz), 7850, 6970, 6950, 6870, 6850, 6790, 5870, 5850, 5830, 4890, 4870, 4850, 3870, 3850, 3690

Sind alle bisherigen Arbeitsschritte vollbracht, so kann man sich um die Montage des Radiators kümmern. Im ersten Schritt sollte man hierbei den Lüfter am Radiator montieren, da dessen Montage außerhalb des Gehäuses einfacher zu handhaben ist, als wenn der Radiator schon im Gehäuse verbaut ist. Dies liegt daran, dass ARTIC zur Lüftermontage keine langen Schrauben beilegt, sondern nur kurze Schrauben in den Lieferumfang gepackt hat. Hierdurch können die Schrauben nicht von oben durch die beiden Montagebohrungen, welche sich in jeder Lüfterecke befinden, durchgeschoben werden, sondern nur durch die Montagebohrungen, welche sich direkt am Radiator befinden. Hierdurch kann der Lüfter auch nicht zwischen dem Radiator und dem Gehäuse verbaut werden, sondern nur auf der Radiatorseite, auf welcher sich auch die Schläuche befinden.

Um die Schrauben zu befestigen, wird zudem ein sehr dünner Schraubenzieher benötigt, welcher durch die Montagebohrungen des Lüfters geführt werden kann.

Die beiden Lüfter, welche nun zur Kühlung der Grafikkarte zuständig sind, werden direkt am Lüfteranschluss der Grafikkarte angeschlossen. Hierzu ist das Anschlusskabel des 80-mm-Lüfters mit einem speziellen Adapter ausgestattet.

Hat man den Lüfter am Radiator befestigt, kann man im nächsten Schritt die Grafikkarte und anschließend den Radiator in seinem System verbauen.

Test:

Wir haben den Accelero Hybrid III-120 Kühler in unserem Test auf einer PNY – GTX 1080 XLR8 OC verbaut. Auch wenn diese Grafikkarte über eine werksseitige Übertaktung sowie einem größeren Kühler verfügt, handelt es sich bei dem eingesetzten PCB, um ein PCB im Referenzdesign.

Die Temperaturen wurden in unserem Test einmal im Idle Mode und während eines Furmark Testlaufes bei 100% GPU Load ausgelesen.

Mit einem Blick auf das erzielte Testergebnis ist zu erkennen, dass die Accelero Hybrid III-120 Kühlung die von uns für diesem Test herangezogene Grafikkarte auf sehr angenehme Temperaturen halten konnte. Die verwendete Grafikkarte kann durch den seitens PNY verbauten Kühler schon deutlich leiser und effizienter gekühlt werden, als es mit dem Kühler möglich ist, welcher seitens Nvidia werksseitig für Grafikkarte vorgesehen wurde. Im direkten Vergleich zu dem seitens Nvidia verbauten Referenzkühler würde der Unterschied nicht nur im Bereich der Temperaturen noch deutlicher ausfallen, sondern auch im Bereich der Geräuschkulisse.
Im Vergleich zu dem von PNY verbauten Kühler ist der Unterschied im Bereich der Geräuschkulisse nicht ganz so stark ausgeprägt aber man kann sein System durch den Einsatz der Accelero Hybrid III-120 Kühlung doch noch ein bisschen leiser machen.

Fazit:

Mit der Accelero Hybrid III-120 hat ARCTIC eine Hybridwasserkühlung in seinem Sortiment, welche nicht nur sauber verarbeitet wurde, sondern in unserem Test auch eine gute Kühlleistung sowie einer sehr guten Kompatibilität punkten konnte. Die Kombination aus einer GPU-Wakü und einem aktiven VRM-Kühler erbringt eine sehr gute Kühlleistung, durch welche im Gegensatz zur Referenzkühlung auch eine bessere Übertaktungsmöglichkeit gegeben ist. Da die meiste Abwärme von der GPU selbst und nicht von den Spannungswandlern abgeführt werden muss und die Steuerung der Lüfter vom PWM-Signal der Grafikkarte übernommen wird, agiert die Accelero Hybrid III-120 Hybrid Kühlung bei maximaler GPU-Auslastung nicht nur leiser als der Reverenzkühler von Nvidia, sondern auch noch etwas leiser als der Kühler, welcher seitens PNY auf der herangezogenen Grafikkarte verbaut wurde. Somit ist die Accelero Hybrid III-120 eine gute Alternative für Silentliebhaber. Leider legt ARCTIC dem Lieferumfang jedoch nur kurze Schrauben zur Lüftermontage bei, wodurch sich die Montage etwas umständlicher als bei anderen AiO-Waküs gestaltet. Preislich liegt die Accelero Hybrid III-120 je nach mitgeliefertem VRM-Kühler aktuell zwischen 78€ 🛒 und 93€ 🛒.


Pro

  • Hohe Kühlleistung
  • Verarbeitung


Contra

  • Nur kurze Lüfterschrauben im Lieferumfang
  • Kein Lamellenschutz an den Montagegewinden

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken ARCTIC sehr für die Bereitstellung des Testmusters.