Antec – P6 – Micro-ATX-Gehäuse

Mit dem P6 haben wir heute ein noch recht neues Micro-ATX-Gehäuse von Antec im Test, welches trotz seiner kompakten Abmessungen ausreichend Platz für potente Hardware bieten soll und diese zudem auch noch entsprechend präsentieren kann.

Welche Details in dem Antec P6 stecken und wie sich das kompakte Micro-ATX-Gehäuse in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Maße: 470 x 200 x 405 mm (B x H x T)
  • Material: Stahl, Hartglas, Kunststoff
  • Gewicht: ca. 5,9 kg
  • Farbe: Schwarz
  • Formfaktor: Micro-ATX, Mini-ITX
  • Lüfter insgesamt möglich:
    2x 120 mm / 2x 140 mm (Vorderseite)
    3x 120 mm / 2x 140 mm (Deckel)
    1x 120 mm (Rückseite)
  • Davon vorinstalliert:
    1x 120 mm (Rückseite, weiße LED)
  • Radiator-Mountings:
    1x max. 240 mm (Vorderseite)
    1x max. 120 mm (Rückseite)
  • Laufwerksschächte:
    2x 2,5/3,5 Zoll (intern; werkzeuglos)
    4x 2,5 Zoll (intern)
  • Netzteil: 1x Standard ATX, bis zu 180 mm (optional)
  • Staubfilter:
    Boden (Netzteil)
    Deckel (magnetisch)
    Front (magnetisch)
  • Erweiterungsslots: 4
  • I/O-Panel:
    2x USB 3.0 (interne Anbindung)
    1x je Audio In/Out
    1x Power- & Reset-Button
  • Maximale Grafikkartenlänge: 390 mm
  • Maximale CPU-Kühler-Höhe: 160 mm
  • Herstellergarantie: 2 Jahre

Lieferumfang:

  • P6 Gehäuse
  • Schraubenset
  • 3 x Slotblende
  • Montageanleitung

Design und Verarbeitung:

Das neue P6 wird von Antec in einer neutralen Verpackung geliefert, welche auf der Vorderseite neben einer Skizze auch mit der Modellbezeichnung bedruckt wurde.

Auf der Verpackungsrückseite wurde eine Explosionszeichnung des enthaltenen Gehäuses abgedruckt.

Die technischen Details sind auf der linken und rechten Verpackungsseite abgedruckt.

Innerhalb der OVP ist das Gehäuse durch zwei Styroporpolster geschützt und übersteht somit den Transport zum Käufer auch ohne eine weitere Umverpackung unbeschadet.

Äußeres Erscheinungsbild

Entnimmt man das P6 aus seiner Verpackung, so hat man einen sehr kompakten Midi-Tower vor sich stehen, dessen Design hauptsächlich von der Gehäusefront sowie der linken Gehäuseseite geprägt wird.

Antec setzt bei der verbauten Gehäusefront auf eine schwarze Kunststofffront, welche mittig über einen geschlossenen Aufbau verfügt. Rund um diesen geschlossenen Aufbau wurde eine Vertiefung eingearbeitet, welche einen geschlitzten Aufbau aufweist und somit als Lufteinlass fungiert.

Betrachtet man die äußeren Kanten der schwarzen Kunststofffront einmal etwas genauer, so wird man schnell feststellen, dass diese nicht nur abgeschrägt wurden, sondern man auf der linken Gehäuseseite auch das I/O-Panel in die Außenseite eingearbeitet hat.

Neben den obligatorischen Audioanschlüssen findet man hier auch zwei USB 3.0 Anschlüsse sowie einen Power- und einen Resetschalter. Vor diesen Elementen wurde zudem noch das Antec Logo auf die Außenseite der Gehäusefront aufgedruckt.

Die verbaute Kunststofffront kann zur Reinigung des dahinter verbauten Staubfilters sowie zur Lüftermontage ganz einfach vom Gehäusekorpus abgezogen werden.

Der hinter der Gehäusefront eingearbeitet Lufteinlass ist mit Langlöchern ausgestattet, welche eine variable Montage von zwei 120-mm-Lüfter bzw. eines entsprechenden Radiators erlauben.
Eine Besonderheit ist jedoch in der Unterseite der Gehäusefront zu finden.

Hierbei handelt es sich um ein eingelassenes Antec Logo, welche man im aufgestellten Zustand des Gehäuses erst einmal nicht erkennen kann. Durch eine hinter der Gehäusefront verbauten LED wird jedoch ein Lichtkegel erzeugt, welche im eingeschalteten Zustand das Antec Logo auf den Untergrund projiziert.

Mit einem Blick auf die Gehäuseoberseite findet man einen großen Staubfilter vor, welcher mittels eines Magnetbandes am Gehäuse befestigt wurde.

Durch diese Montageart kann man den Staubfilter ganz einfach zur Reinigung und zur Lüftermontage vom Gehäuse abnehmen. Der Luftauslass selbst ist in Form eines Wabengitters ausgeführt und ermöglicht die Montage von bis zu drei 120-mm- bzw. zwei 140-mm-Lüftern.

Betrachtet man den P6 Midi-Tower einmal von der Rückseite aus, so findet man im oberen Bereich den Ausschnitt für das I/O-Shield vor. Neben diesem wurde ein weiterer Luftauslass eingearbeitet, welcher wie auch der Luftauslass in der Gehäuseoberseite über Langlöchern verfügt. Somit ist es möglich, den werksseitig verbauten Lüfter in der Höhe zu verschieben. Der seitens Antec vorinstallierte Lüfter ist in einer schwarz/weißen Farbgebung gehalten und verfügt in der Lüfternabe über eine weiße LED-Beleuchtung.

Im weiteren Verlauf der Gehäuserückseite sind vier Slotblenden zu finden, von denen im Auslieferungszustand jedoch nur die obere Slotblende als geschraubte Blende ausgeführt wurde.

Für den Fall, dass man an dieser Stelle einmal eine aufgebrochenen Slot wieder verschließen möchte, befinden sich entsprechenden Blenden im Lieferumfang.
Der Montageplatz für ein ATX-Netzteil befindet sich am Gehäuseboden und wurde mit lediglich vier Montagebohrungen ausgestattet. Aufgrund dieses Aufbaus kann das eingesetzte Netzteil nur in einer Richtung montiert werden.

Betrachtet man das Gehäuse einmal von der Unterseite aus, so findet man nicht nur einen weiteren Staubfilter vor, welcher im hinteren Bereich des Gehäuses untergebracht wurde, sondern auch vier große Standfüße, welche zur Entkopplung des Gehäuses mit Moosgummipolstern ausgestattet wurden.

Im vorderen Bereich des Gehäuses sind zudem noch Langlöcher zu erkennen, durch welche sich der darüber befindliche HDD-Käfig variabel verschieben lässt.

Wo Antec bei der rechten Seitenwand auf eine Seitenwand aus schwarz lackiertem Stahlblech setzt,

hat man auf der linken Seite eine gehärtete Glasscheibe mit einer Stärke von vier Millimeter verbaut.

Im Gegensatz zu den Echtglasseitenscheiben, welche bei vielen anderen Gehäusen eingesetzt werden, hat Antec lediglich einen umlaufenden Rahmen mit einer schwarzen Tönung versehen, wodurch man einen sehr guten Blick auf den Innenraum hat.

Blick ins Innere

Auch wenn man durch die verbaute Echtglasseitenwand schon einen guten Blick ins Gehäuseinnere erhaschen kann, so kann man alle Details dennoch erst dann erkennen, wenn man die beiden Seitenwände vom Gehäusekorpus abnimmt.

Betrachtet man den verbauten Mainboardschlitten einmal etwas genauer, so wird man nicht nur mehrere Kabeldurchführungen sowie die zur Mainboardmontage notwendigen Abstandshalter vorfinden, sondern auch acht Montagepunkte, welche sich im vorderen Bereich des Mainboardschlittens befinden und zur Montage von zwei 2,5“-Festplatten dienen.

Im unteren Bereich des Gehäuses hat Antec einen geschlossenen PSU-Tunnel verbaut, welcher das Gehäuse in zwei unterschiedliche Klimazonen unterteilt und gleichzeitig für ein aufgeräumtes Gehäuseinnere sorgt.

Um trotz des eingesetzten PSU-Tunnels auch einen Radiator hinter der Gehäusefront verbauen zu können, wurde der PSU-Tunnel im vorderen Bereich mit einer entsprechenden Aussparung versehen.

Betrachtet man den Mainboardschlitten einmal von der Rückseite aus, so kann man einen ersten Blick in den PSU-Tunnel werfen.

Im vorderen Bereich ist der HDD-Käfig zu finden, welcher wie schon kurz angesprochen nach vorne oder hinten verschoben werden kann und somit auch die Montage von langen Netzteilen ermöglicht.

Der verbaute HDD-Käfig ist mit zwei Festplattenrahmen ausgestattet, welche eine werkzeuglose und entkoppelte Montage von 3,5“-Festplatten ermöglichen.

Die Montage von zwei 2,5“-Festplatten ist an dieser Stelle natürlich ebenfalls möglich, jedoch muss man hierzu auf entsprechende Schrauben zurückgreifen.

Der Montageplatz für das ATX-Netzteil wurde nicht nur mit einem eigenen Lufteinlass ausgestattet, sondern auch mit vier Entkopplern, welche für einen laufruhigeren Betrieb sorgen sollen.

Unterhalb der Aussparung, welche der Kühlermontage bei einem schon montiertem Mainboard dient, wurden zwei weitere Festplattenrahmen verbaut, welche zur Montage von jeweils einer 2,5“-Festplatte dienen.

Die Verarbeitung des P6 wurde seitens Antec fast durchweg sehr sauber ausgeführt. Zu bemängeln haben wir hier einzig und allein die drei vorgestanzten Slotblenden, welche man aus unserer Sicht gleich durch die anschraubbaren Slotblenden aus dem Lieferumfang ersetzen könnte.

Montage:

Den ersten Arbeitsschritt kann man sich bei der Hardwaremontage sparen, denn Antec hat die zur Mainboardmontage notwendigen Abstandshalter schon in den Mainboardschlitten eingedreht, wodurch man das Mainboard ohne weitere Vorbereitungen montieren kann. Durch die in den Mainboardschlitten eingelassene Aussparung kann die Montage des gewünschten CPU-Kühlers auch im Nachhinein durchgeführt werden. Was den verwendeten Kühler angeht, bekommt man ein Platzangebot von 160 mm geboten, wodurch man bei der Wahl des verwendeten Kühlers etwas aufpassen muss, denn viele aktuelle Tower-Kühler sind knapp über 160 mm hoch. Die Montage einer internen Wasserkühlung ist auf Wunsch ebenso möglich. Für den Fall, dass man eine solche Wasserkühlung verbauen möchte, bekommt man hinter der Gehäusefront einen Radiatoren mit einer Größe von 240 mm und an der Rückseite einen 120-mm-Radiator unter. Durch den geringen Abstand zwischen dem verbauten Mainboard und dem Gehäusedeckel lässt sich an diesem keine Kombination aus einem Radiator und entsprechenden Lüftern verbauen.
Die eingesetzten Erweiterungskarten dürfen bis zu 390 mm lang sein. Aufgrund der verwendeten Schrauben muss man zu deren Montage jedoch auf einen Schraubenzieher zurückgreifen.
Die Montage der 3,5″-Festplatten kann in den beiden Laufwerkschächten, welche sich in der unteren Klimazone des Gehäuses befinden, hingegen werkzeuglos und entkoppelt erfolgen. Die Montage von 2,5“-Festplatten ist an dieser Stelle natürlich ebenfalls möglich, jedoch muss man hierbei auf normale Schrauben zurückgreifen. Gleiches gilt auch für die Montage von 2,5“-Festplatten am Mainboardschlitten.
Das verwendete ATX-Netzteil kann in dem P6 im Vergleich zu vielen anderen Gehäusen nur in einer Richtung montiert werden. Dies hat den Hintergrund, dass der PSU-Tunnel vollständig geschlossen ist und das Netzteil hierdurch nicht effizient gekühlt werden könnte, wenn man es mit dem Lüfter nach oben verbauen würde. Belässt man den Festplattenkäfig an der werksseitig gewählten Position, so darf das gewählte Netzteil nicht länger als 16 cm sein. Verschiebt man den Festplattenkäfig nach vorne, so kann man bis zu zwei Zentimeter Platz gewinnen.

Um ein aufgeräumtes Gehäuseinnere zu erhalten, muss man sich jedoch etwas mühe geben, denn das Platzangebot hinter dem Mainboardschlitten ist nicht sehr großzügig dimensioniert.

Fazit:

Mit dem P6 hat Antec seine Performance-Serie um ein kompaktes Micro-ATX-Gehäuse erweitert, welches sich durch den recht schlichten Aufbau in Kombination mit der verbauten Echtglasseitenwand nicht nur für Gamer, sondern auf für Office-Anwender eignet. Trotz des grundlegend schlichten Aufbaus der eingesetzten Gehäusefront ist es Antec gelungen, einen großen Lufteinlass in diese zu integrieren, wodurch man in Kombination mit dem Luftauslass auf der Oberseite sowie der Gehäuserückseite für eine ordentliche Kühlung der eingesetzten Komponenten sorgen kann. Was das Platzangebot angeht, wird man lediglich im Bereich eines großen Tower-Kühlers etwas eingeschränkt. In den anderen Bereichen stellt die Montage langer Erweiterungskarten sowie eines potenten Netzteils aufgrund des intelligenten Gehäuseaufbaus kein Problem dar. Leider wurde das Montagekonzept seitens Antec jedoch nicht ganz zu Ende gedacht, wodurch man bei der Montage vermehrt auf einen Schraubenzieher zurückgreifen muss. Dank der verbauten Echtglasseitenwand dient das neue P6 in Kombination mit dem projiziertem Logo unterhalb der Gehäusefront auch als recht gute Grundlage für Casemodder. Für diese hätte jedoch die Leuchtkraft des vorinstallierten LED-Lüfters deutlich höher sein können. Preislich liegt das Antec P6 aktuell bei knapp über 50€ 🛒.

Wir danken Antec für die Bereitstellung des Testmusters.

Antec - P6 - Micro-ATX-Gehäuse

7.4

Verarbeitung

8.0/10

Kompatibilität

7.0/10

Kühlmöglichkeiten

7.0/10

Ausstattung

7.0/10

Lieferumfang

8.0/10

Modding

6.0/10

Preis

9.0/10

Pro

  • Schlichtes / schickes Design
  • Aufgeräumter Innenraum
  • Staubfilter an Allen Lufteinlässen
  • Preis

Contra

  • Beleuchtung des verbauten Lüfters recht schwach
  • Keine durchgehende werkzeuglose Montage
  • (Teilweise vorgestanzte Slotblenden (Schraubbare Slotblenden befinden sich im Lieferumfang)