Alpenföhn – Olymp – Twin-Tower-Kühler

Mit dem Olymp haben wir heute einen mächtigen Twin-Tower-Kühler aus dem Hause Alpenföhn im Test, welcher erst kürzlich vorgestellt wurde und nicht nur mit einer ausgezeichneten Kühlleistung, sondern durch seinen speziellen Aufbau auch mit einer hohen Kompatibilität punkten soll.

Welche Details in dem neuen Olymp Twin-Tower-Kühler von Alpenföhn stecken und wie er sich in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

Kühler

  • Abmessungen: 165 x 151 x 150 mm
  • Gewicht: 1200g
  • Heatpipes: 6 x 6mm
  • Material:
    Kühlfinnen: Aluminium
    Bodenplatte: Kupfer
  • Kompatibilität:
    Intel: 2011, 2011-v3, 1366, 115x, 775
    AMD: AM3(+), AM3, AM2(+), AM2, FM1 sowie FM2

Lüfter

  • Abmessungen: 140 x 25 mm
  • Betriebsspannung: 12V
  • Luftdurchsatz: 123,38m³/h
  • Geräuschentwicklung: 8 – 26,8 dB(A)
  • Drehzahl: 300 – 1400 U/min
  • Anschluss: PWM
  • Leistungsaufnahme: 1,08W
  • Eingansstrom: 0,09A
  • Spannungsbereich: 7- 13,2V
  • MTTF: 280.000 Stunden

Lieferumfang:

  • Olymp Kühlkörper
  • 2 x 140mm WingBoost2 Lüfter
  • Montagematerial Intel/AMD
  • Wärmeleitpaste
  • Montageanleitung
  • Drei Paar Lüfterklammern
  • 2 x Shock Killer Pole

Design und Verarbeitung:

Der neue Olymp wird von Alpenföhn in einer Verpackung geliefert, welche überwiegend in einem grau/schwarzen Farbton gehalten ist. Auf der Verpackungsvorderseite kann man neben der Modellbezeichnung auch schon ein erstes Produktbild erkennen, welches jedoch eine starke Photoshopbearbeitung hinter sich hat. Auf der linken Verpackung sind zudem die technischen Zeichnungen des Kühlers zu finden.

Die technischen Details sind auf der Verpackungsrückseite abgedruckt. Auf der rechten Verpackungsseite ist zudem noch eine Produktbeschreibung zu finden.

Entnimmt man den Olymp aus seiner Verpackung, so hat man einen mächtigen Twin-Tower-Kühler vor sich stehen, bei dem man auf den ersten Blick erkennt, dass die Kühlfinnen in einem recht speziellen Design gehalten sind, welches wir in ganz ähnlicher Form schon von dem kleineren Atlas kennen.

Alpenföhn hat diesen spezielle Biegungen verpasst, welche sich positiv auf den Luftstrom auswirken sollen.
Hierzu wurden die einzelnen Kühlfinnen im äußeren Bereich schräg nach unten gebogen. Zudem kann man noch zwei eingearbeitete Erhebungen pro Lamelle erkennen, welche als eine Art Luftkanal dienen.

Bei dem hinteren Kühlturm verlaufen diese nach hinten hin breiter werdend und bei dem vorderen Finnenblock werden diese zum Ende hin verjüngt.

Durch diese speziell verformten Lamellen wird der Luftstrom des ersten Lüfters gezielt am zweiten Lamellenblock vorbeigeleitet wodurch ein zusätzliches erhitzen des zweiten Lamellenblockes durch die Abwärme des ersten Lamellenblockes vermieden wird.

Betracht man den Kühler von seiner Oberseite aus einmal genauer, so kann man nicht nur erkennen, dass die Abschlusslamellen mit einer silbernen Nickelschicht versehen wurden, welche den Finnen ein schickes Design verpasst, sondern auch, dass der zweite Lamellenblock gespiegelt montiert wurde, wodurch die geänderte Richtung der beiden Luftkanäle stammt.

Dies hat den Vorteil, dass in dem zweiten Lamellenblock die Strömungsgeschwindigkeit gesteigert werden kann und somit mehr Abwärme von den Kühlfinnen abtransportiert werden kann.

In beide Abschlusslamellen wurde zudem das Alpenföhn Logo eingeprägt, wodurch das Design zusätzlich aufgewertet wird.

Bei einem seitlichen Blick auf den Olymp Twin-Tower-Kühler ist zu erkennen, dass die einzelnen Kühlfinnen an ihren Außenseiten ein offenes Design aufweisen und somit nicht, wie es bei manch anderen Kühlern der Fall ist, um 90° abgewinkelt sind. Am Übergang zur Vorder- und Rückseite sind zudem kleine Nasen zu erkennen, welche als Befestigungspunkte für die Lüfterklammern dienen.

Die beiden Lamellenblöcke bestehen jeweils aus 46 Aluminiumfinnen und sind auf die sechs Heatpipes aufgesteckt, welche einen Durchmesser von 6mm haben.
Die unteren sechs Aluminiumfinnen jedes Kühlturmes fallen dabei nicht ganz so breit aus, wie die darüber befindlichen Kühlfinnen. Alle Heatpipes durchlaufen die Kühlfinnen parallel zueinander und stehen somit im direkten Luftstrom.

Die verbauten Heatpipes sind wie auch die Abschlusslamelle mit einer Nickelschicht versehen und durchlaufen die zweiteilige Bodenplatte u-förmig gebogen.

Die aus Kupfer gefertigte Bodenplatte ist wie auch die einzelnen Heatpipes und die beiden Abschlusslamellen mit einer Nickelschicht versehen und leicht konvex ausgeführt, was für einen noch besseren Anpressdruck auf aktuellen CPUs sorgt.

Schaut man sich den Kühler einmal von unten oder der Seite aus an, so wird man feststellen, dass sich die Bodenplatte nicht mittig unter den beiden Kühltürmen befindet. Diese wurde asymmetrisch angeordnet, wodurch eine größere Kompatibilität zu Speichern mit hohen Kühlkörpern geschaffen wird. Auf den meisten Intel-Mainboards besteht hierdurch keinerlei Beeinträchtigung.

Betrachtet man die Kühlfinnen im Bereich der Heatpipes von der Unterseite einmal genauer, so wird man hier vier kleine Bohrungen feststellen, welche jedoch nur in einem Teil der Kühlfinnen eingelassen sind.

Diese dienen zur Aufnahme der mitgelieferten Shock Killer Pole. Hierbei handelt es sich um zwei Metallstifte, welche während der Montage am Montagekit befestigt werden und den auf sie auf gesteckten Kühler zusätzlich abstützen. Dies ist trotz des genau angepassten Anpressdrucks aufgrund des hohen Gewichts des Kühlers vor allem auf einem Sockel 1151 System zu empfehlen, da dieser Sockel bei schweren Kühlern und unerwünschten Krafteinwirkungen, wie sie z.B. bei einem Versand eines Komplettsystems aufkommen können leider zu Beschädigungen der CPUs neigen.

Als Lüfter kommen auf dem Olymp zwei Wing Boost 2 Lüfter im 140-mm-Format zum Einsatz. Diese verfügen nicht, wie es bei den meisten Lüftern üblich ist über einen quadratischen Lüfterrahmen, sondern wurden rund ausgeführt.

Zur Montage der Lüfter wurden an dem Rahmen entsprechende Montagewinkel angebracht, welche von dem runden Rahmen abstehen. Betrachtet man den Lüfter einmal etwas genauer, so wird man feststellen, dass die Montagepunkte nicht die äußersten Stellen des Lüfters sind. Der runde Lüfterrahmen ist zwischen den Montagepunkten breiter ausgeführt. Die Montagepunkte sind somit in einem Abstand zueinander gehalten, wie man ihn von 120-mm-Lüftern kennt.
Der Impeller verfügt über neun Lüfterblätter, welche mit der von Alpenföhn bekannten S-Shape Geometrie versehen sind. Hierbei handelt es sich um eine geschwungene Form der Lüfterblätter, durch welche ein höherer, statischer Druck erzeugt werden kann.

In der Mitte des Impellers befindet sich ein mit einer durchsichtigen Gummischicht überzogener Aufkleber, auf welchem das Alpenföhn Logo zu erkennen ist.
Der Impeller ist an vier Stegen befestigt, welche geradlinig zu dem Lüfterrahmen verlaufen.

Der WingBoost 2 Lüfter verfügt über eine “Plus-Funktion”. Dies bedeutet, dass am PWM-Stecker eine Y-Weiche für einen zweiten PWM-Lüfter angebracht wurde.

Dank dieser Weiche lässt sich nun auch ein weiterer PWM-Lüfter über ein PWM-Signal des Boards steuern und muss nicht über Kabeladapter oder einem 3-Pin-Anschluss angeschlossen werden.

Bei Verwendung von WingBoost 2 Lüftern können bis zu 3 weitere Lüfter an nur einem PWM-Signal des Boards angeschlossen werden.

Die Verarbeitung des Kühlers sowie auch der beiden Lüfter wurde sehr sauber ausgeführt und gibt uns keinen Anlass zur Kritik.

Montage:

Zur Montage kommt eine Multi-Sockel-Backplane zu Einsatz, weswegen es auch bei der Montage auf einem AMD-Mainboard notwendig ist, diese zu verwenden und somit die original Backplane vor der eigentlichen Montage zu entfernen.
Diese wird von der Rückseite aus an das Mainboard gehalten und dann mittels vier Bolzen bestückt, welche durch die Montagebohrungen des Mainboards geführt werden. Diese Bolzen werden auf der Vorderseite des Mainboards jeweils mit Abstandshaltern bestückt.
Im nächsten Schritt können die Montageschienen auf die Bolzen aufgesteckt und mit diesen verschraubt werden.

Will man die Shock Killer Pole einsetzten, so werden diese auf einer Seite von der CPU anstelle der hier sonst üblichen Montageschrauben auf die durch das Mainboard geführten Montagebolzen aufgeschraubt und dienen somit gleichzeitig zur Fixierung der Montageschienen.

Anschließend kann der Kühler schon auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufgesetzt werden. Dieser wird durch einen Montageträger mit den beiden Montageschienen befestigt. Der Montageträger wird mittels zwei an ihm befestigten Schrauben mit den Montageschienen verschraubt.

Ist der Kühler montiert, so kann man mit der Montage der beiden Lüfter beginnen. Diese werden mittels der im Lieferumfang enthaltenen Lüfterklammern auf dem Kühler befestigt. Um eine entkoppelte Montage zu bewerkstelligen, wurden die Lüfter mit einer dünnen Gummierung versehen.

Testsystem:

Als Testsystem kommt ein Sockel 1151 Testsystem zum Einsatz. Dies bietet euch die Möglichkeit, alle von uns getesteten CPU-Kühler auch mit den von uns getesteten Wasserkühlern zu vergleichen.

Das Testsystem besteht aus diesen Komponenten:

  • ASRock – Z170 Extreme3
  • HyperX – Savage 16GB Kit 3000MHz
  • Intel® – Core i7-6700K
  • Zotac – GTX 780 TI AMP Edition

Testablauf:

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 20,9°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einem 30 minütigen Prime95 Stresstest. Ausgelesen wurden diese Werte mit Aida64 Extreme Edition. Gemessen werden die Temperaturen einmal im nicht übertakteten Zustand.

Kommen bei einem getestete Kühler Lüfter zum Einsatz, bei denen es sich um PWM-Lüfter handelt, welche ihre Geschwindigkeit selbst anpassen, so wird die PWM-Steuerung während des Tests deaktiviert.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da bei unseren Tests alle Kühler die gleiche Testgrundlage haben.

Als Referenz dienen alle CPU-Kühler, welche wir bis jetzt auf diesem System getestet haben.

Wirft man einmal einen Blick auf das erreichte Testergebnis, so wird man feststellen, dass sich der Alpenföhn Olymp an die Spitze des Testfeldes setzen konnte. Die erzielte Leistung erreichte der Kühler bei einer recht angenehmen Geräuschkulisse. Durch die enorm hohe Kühlleistung können die beiden Lüfter im Idle auf einer sehr niedrigen Drehzahl betrieben werden, wodurch der Kühler überaus leise ans Werk geht.
Für jeden, dem diese Kühlleistung nicht ausreicht, bietet Alpenföhn durch das dritte Lüfterklammernpaar die Möglichkeit, einen dritten Lüfter an dem Kühler montieren zu können.

Fazit:

Mit dem Olymp hat Alpenföhn den Kühlermarkt im oberen Bereich gut aufgemischt und ihm eine neue Sortierung verpasst, indem man sich an die Spitze setzte und alteingesessenen Herstellern, welche schon seit mehreren Generationen auf mächtige Twin-Tower-Kühler setzen einmal zeigte, dass es besser geht. Der neue Olymp konnte in unserem Test jedoch nicht nur durch eine ausgezeichnete Kühlleistung punkten, sondern auch durch sein außergewöhnliches und sehr ansprechendes Design, welches er durch die gebogenen Kühlfinnen erreicht. Die Verarbeitung des Kühlers ist passend zu dem ansprechenden Design sehr hochwertig ausgeführt. Alpenföhn hat sich in Hinsicht auf die Problematik mit den etwas zerbrechlicheren Sockel 1151 CPUs ebenfalls Gedanken gemacht und ein unauffälliges aber effizientes Stützsystem entwickelt, welches den im System montierten Kühler zusätzlich abstützt und einen so vor ungewollten Beschädigungen schützt. Trotz seiner immensen Abmessungen kann der Kühler dank des asymmetrischen Aufbaus mit einer hohen Kompatibilität im Bereich der Arbeitsspeicher punkten. Mit seiner Höhe von 165mm passt er zwar nicht mehr in jedes Gehäuse, findet jedoch noch in vielen Gaming Gehäusen einen entsprechenden Platz. Preislich liegt der neue Alpenföhn Olymp aktuell bei knapp 77€ 🛒, womit er auch hier in der oberen Liga mitspielt.

Pro

  • Sehr gute Kühlleistung
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Lieferumfang
  • Design
  • Zusätzliche Stützen (bei montiertem Kühler nicht sichtbar)

Contra

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken Alpenföhn sehr für die Bereitstellung des Testmusters.