AGOS Midi-Tower von RAIJINTEK

Mit dem AGOS haben wir heute das erste Gehäuse aus dem Hause RAIJINTEK, einem Hersteller, welcher erst kurze Zeit am Markt präsent ist, im Test.

Ob das erste Gehäuse von RAIJINTEK in unserem Test genauso gut wegkommt, wie es die Kühler von RAIJINTEK in der Vergangenheit taten, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Dimensionen: 200x460x490 mm (LxBxH)
  • Gewicht: 5.9 kg
  • Material: SPCC 0.55mm
  • Farbe: Matt Schwarz / Weiß
  • M/B Support: ATX, MicroATX
  • Laufwerksschächte: 3 x 5.25″ Extern (Werkzeuglos])
  • 6 x 3.5″ oder 2,5″ Intern (Tool-Free) (Davon drei Entfernbar)
  • Erweiterungsslots: 7 x PCI Slots (Werkzeuglos)
  • I/O1 Panel: 1 x USB3.0, 1 x USB2.0, HD Audio
  • Lüfter: Frontlüfter: 2 x 120mm (Davon 1 x vorinstalliert)
  • Rückseitiger Lüfter: 1 x 120mm vorinstalliert
  • Top Fan: 2 x 120mm bzw. 140mm oder 240mm Radiator
  • Boden: 1 x 120mm
  • Seitenwand: 2 x 120mm oder 2 x 140mm
  • CPU Cooler Bauhöhe 160mm
  • Grafikkartenlänge 290mm (mit HDD Cage); 410mm (ohne mittleren HDD Cage)

Lieferumfang:

  • Schraubenset
  • Speaker
  • Anleitung
  • Kabelbinder

Design und Verarbeitung:

Das AGOS wird von RAIJINTEK in einer neutralen Verpackung geliefert, bei welcher nicht nur aus Kostengründen, sondern auch der Umwelt zur Liebe auf eine hochglänzende Aufmachung verzichtet wurde.
Auf der Vorderseite der OVP wurde neben einer Skizze des AGOS und der Produktbezeichnung auch noch eine Auflistung der wichtigsten Features auf die Verpackung aufgedruckt.

Auf der Verpackungsrückseite ist eine Skizze des geöffneten Gehäuses sowie eine Auflistung der technischen Details zu finden.

Innerhalb seiner OVP ist das AGOS durch Styroporpolster geschützt und übersteht somit den Transport zum Käufer ohne eine weitere Umverpackung unbeschadet.

Äußeres Erscheinungsbild

Das Design des AGOS wird, wie es auch bei den meisten anderen Gehäusen auf dem Markt der Fall ist, durch die Gehäusefront geprägt.

Die Gehäusefront des AGOS vermittelt einem auf den ersten Blick den Anschein, als wenn eine gewaltige Luftmenge durch die Front bewegt werden soll.
Die aus weißem Kunststoff gefertigte Gehäusefront verfügt über ein in die Mitte eingelassenes, schwarzes Mesh-Gitter, welches sich fast über die komplette Gehäusehöhe erstreckt. Im oberen Bereich dieser Mesh-Front wurden drei 5,25″ Laufwerksblenden eingearbeitet,

welche auf der linken und rechten Seite jeweils über eine Arretierung verfügen.
Durch zwei an jede Laufwerksblende angebrachte Hebel können die Blenden ganz einfach von dem Gehäuse abgenommen oder wieder an dem Gehäuse befestigt werden.

Im unteren Bereich der Mesh-Front wurde das RAIJINTEK Logo angebracht.

Diese ist bündig in die Mesh-Front eingelassen. Hinter der kompletten Mesh-Front und somit auch hinter jeder der einzelnen drei Laufwerksblenden wurde ein Staubfilter angebracht, welcher einfach ausgewaschen werden kann. Unterhalb der Mesh-Front befindet sich eine breite Öffnung, welche den Eindruck eines Luftansaugschachtes erweckt.
Links und rechts von der Mesh-Front wurde eine Vertiefung eingearbeitet. In diesen Vertiefungen sind zusätzliche, kleine Öffnungen zu finden, durch welche Luft in das Gehäuse gesaugt werden kann.

Diese Vertiefungen erstrecken sich jedoch nicht auf beiden Seiten vom Gehäuseboden bis zu Gehäusedeckel. Auf der rechten Seite der Gehäusefront wird diese Vertiefung nur bis zum unteren 5,25″ Laufwerksschacht geführt. Im oberen Bereich befindet sich an dieser Stelle das I/O Panle. Hier findet man an unterster Stelle einen USB 3.0 Anschluss. Darüber sind HD-Audio In/Out und ein USB 2.0 Anschluss zu finden. Ebenfalls wurden hier Power- und Resetschlater sowie HDD- und Power-LED eingelassen. Bei einem genauen Blick auf die USB-Anschlüsse ist zu erkennen, dass diese nicht ganz gerade in der Front sitzen.
Zieht man die Gehäusefront einmal von dem Gehäuse ab, und wirft man dann einmal einen Blick auf das hinter der Gehäusefront verbaute PCB, so fällt einem schnell auf, dass das in unserer Vorabversion des AGOS verwendete und um 90° abgewinkelte USB 3.0 Kabel einfach etwas zu dick ist, um es so verlegen zu können, dass das verbaute PCB gerade in der Gehäusefront sitzt.

Durch diesen Umstand wurde dieses bei der Montage auch etwas beschädigt. Diese Beschädigung wirkt sich zum Glück nicht auf die Funktion aus. RAIJINTEK will dies bis zur Verkaufsversion noch beheben.

Durch die abgezogene Gehäusefront wird einem auch schon ein erster Blick auf den Gehäusekorpus gewährt. Neben dem hier schon vorinstallierten Gehäuselüfter ist auch zu erkennen, dass der Gehäusekorpus aus schwarz lackiertem Stahlblech besteht.

Mit einem Blick auf den Gehäusedeckel stellt man schnell fest, dass sich die Gehäusefront sehr sauber an diesen anfügt. Auch die aufgebrachte Lackierung ist vom Farbton fast mit der Gehäusefront identisch. Gerade bei weißen Gehäusen ist dies nicht immer der Fall.
Als Lack kommt bei dem AGOS ein Strukturlack zum Einsatz, welcher nicht nur resistent gegen Fingerabdrücke ist, sondern auch im Alltag einer höhere Belastung standhält, als eine glänzende Lackschicht. Ebenso ist dieser Strukturlack für das matte Erscheinungsbild verantwortlich, welches das Gehäuse trotz seiner weißen Farbe recht schlicht auftreten lässt.

In den Gehäusedeckel wurde ein großflächiges Wabengitter eingearbeitet. Hinter diesem ist ein Staubfilter zu finden, welcher ganz einfach aus dem Gehäuse entnommen werden kann. Bei dem verbauten Staubfilter handelt es sich um ein ganz feines Mesh-Gitter, welches mittels eines Magnetbandes an dem Gehäusedeckel befestigt ist.

Es verfügt wie auch das Wabengitter des Gehäusedeckels über Montagebohrungen für 120 bzw. 140-mm-Lüfter. Somit lassen sich unterhalb des Gehäusedeckels nicht nur bis zu zwei Lüfter, sondern auch ein 240-mm-Radiator befestigen. Je nach verwendetem Mainboard und der darauf befindlichen Bauteile können an einem Radiator jedoch nur Slim-Lüfter oder gar keine Lüfter montiert werden.

Mit einem Blick auf die linke Seitenwand des AGOS findet man das selbe Wabengitter vor, wie wir es von dem Gehäusedeckel kennen.

Hinter diesem befindet sich bei unserem Preview-Sample noch kein entsprechender Staubfilter. In der späteren Verkaufsversion wird es hier ebenso einen entsprechenden Staubfilter geben.
Diese Seitenwand wurde zudem noch mit einem Griff ausgestattet, welcher sich an der hinteren Kante befindet und ausgeklappt werden kann. Dieser soll die Demontage der Seitenwand vereinfachen.
Die rechte Seitenwand ist ohne jegliche Besonderheiten gefertigt worden.

Mit einem Blick auf die Rückseite des Gehäuses findet man im oberen Bereich direkt neben dem Ausschnitt für das I/O Panle ein Wabengitter vor, hinter welchem von RAIJINTEK schon ein 120-mm-Lüfter verbaut wurde. Unterhalb dieses Lüfters und somit neben den sieben Slotblenden, welche aus einem feinen Mesh-Gitter gefertigt wurden, findet man zwei Durchführungen für die Schläuche eine Wasserkühlung, welche mit einem Gummischutz versehen sind.

Der Montageplatz für ein ATX-Netzteil befindet sich an der Unterkante des Gehäuses. Rund um diesen Einbauplatz wurden 8 Montagebohrungen eingelassen, welche eine Montage des Netzteiles in zwei Richtungen erlauben.

Mit einem Blick auf die Unterseite des Gehäuses findet man im hinteren Bereich einen Staubfilter vor, welcher vom Gehäuse abgenommen werden kann.

Dahinter befindet sich ein Wabengitter, durch welches nicht nur das verbaute Netzteil mit frischer Luft versorgt werden kann. Ebenso kann hier auch noch ein weiterer 120-mm-Lüfter verbaut werden.
Einen sicheren Stand gewähren dem AGOS vier rechteckige Kunststofffüße. Auf deren Unterseite wurde jeweils eine großflächige Moosgummischicht aufgeklebt.

Blick ins Innere:

Nimmt man die linke Seitenwand von dem Gehäuse ab, hat man einen freien Blick auf das Gehäuseinnere.

Da der Gehäusekorpus komplett aus schwarz lackiertem Stahlblech gefertigt wurde, ist auch das gesamte Gehäuseinnere in Schwarz gehalten.
Gleich nach dem Abnehmen der Seitenwand fallen einem die Festplatteneinschübe auf, welche sich gleich hinter der Gehäusefront befinden. Diese sind passend zu der äußeren Lackierung des AGOS komplett aus weißem Kunststoff gefertigt. RAIJINTEK hat in dem AGOS zwei Festplattenkäfige verbaut, in denen jeweils drei weiße Festplattenrahmen eingeschoben sind.

In diesen Rahmen können wahlweise 3,5″ oder 2,5″ Festplatten verbaut werden. 3,5″ Laufwerke lassen sich nicht nur werkzeuglos in diesen Rahmen befestigen, sondern werden zudem entkoppelt. In jeden einzelnen Rahmen wurde neben dem RAIJINTEK Logo auch der RAIJINTEK Schriftzug eingeprägt.

An dem ein oder anderen Rahmen sind hauchdünne Kunststoffnasen zu finden, welche nach der Produktion nicht entfernt wurden.

RAIJINTEK hat uns schon während dieses Tests zugesichert, dass man dies noch vor dem Release des Gehäuses beheben will. Der obere Festplattenkäfig kann zudem ganz einfach aus dem Gehäuse entfernt werden, was einem die Möglichkeit einräumt, längere Erweiterungskarten zu verbauen.

Oberhalb der Festplattenkäfige befindet sich der Einbauplatz für die drei 5,25″ Laufwerke. Auch hier findet man eine werkzeuglose Montagemöglichkeit vor. Diese wird durch entsprechende Kunststoffelemente realisiert, welche wie auch die Festplattenrahmen aus weißem Kunststoff gefertigt und mit dem RAIJINTEK Schriftzug als auch Logo versehen wurden.

Mit einem Blick auf den Mainboardschlitten ist zu erkennen, dass sich in diesem nicht nur eine große Aussparung auf der Höhe der CPU befindet, durch welche eine Montage bzw. Demontage des CPU-Kühlers möglich ist, ohne das Mainboard aus dem Gehäuse herausnehmen zu müssen. Neben dieser Aussparung wurden auch noch drei Aussparungen in den Mainboardschlitten eingelassen, welche mit Gummidurchführungen versehen sind. Ebenfalls sind Befestigungspunkte für Kabelbinder zu finden, welche ein sauberes verlegen der einzelnen Kabel auf der Rückseite des Mainboardschlittens ermöglichen.

Die zur Mainboardmontage benötigten Abstandshalter sind schon in den Mainboardschlitten eingedreht, was die Montage des Mainboards vereinfacht.

An dem am Gehäuseboden gelegenen Montageplatz für das ATX-Netzteil wurden vier kleine Gummifüße befestigt, welche das Netzteil von dem Gehäuseboden entkoppeln.

Die Kabel der Gehäuselüfter, welche in dem AGOS verbaut sind, wurden mit einem blickdichten Schrumpfschlauch versehen. Dieser ist zwar nicht ganz so schick wie ein Gewebesleeve, macht jedoch optisch mehr her, als ein nicht blickdichtes Gewebesleeve, wie man es aus vielen Gehäusen und von vielen Netzteilen kennt.

Was die Verarbeitung angeht, kann das AGOS durch einige Details, welche in dieser Preisklasse nicht unbedingt üblich sind viele Punkte gutmachen. Die Kleinigkeiten, welche uns aufgefallen sind, will RAIJINTEK bis zum Veröffentlichung beheben.

Montage:

Zur Montage des Mainboards kann man sich bei dem AGOS wie schon kurz erwähnt einen Arbeitsschritt sparen, da die benötigten Abstandshalter schon in den Mainboardschlitten eingedreht sind. Somit kann man sein Mainboard gleich in dem Gehäuse verbauen.
3,5″ Festplatten lassen sich ganz einfach in die HDD-Einschübe klippsen.

2,5″ Festplatten können ebenfalls in diesen Einschüben montiert werden, müssen jedoch über die herkömmliche Art und Weise an den Einschüben festgeschraubt werden.
Um ein 5,25″ Laufwerk in dem AGOS verbauen zu können, muss man zuerst die entsprechende Frontblende entfernen. Die gewünschte Blende lässt sich ganz einfach von der Gehäusefront aus abnehmen. Dies wird durch die integrierte Arretierung erreicht. Bei vielen anderen Gehäusen müssen diese Blenden von der Innenseite des Gehäuses aus herausgedrückt werden, was etwas umständlicher ist.
Anschließend kann das Laufwerk in das Gehäuse hineingeschoben werden und mittels der Schnellverschlüsse justiert werden.
Durch die acht Montagebohrungen, welche um den Einbauplatz des Netzteiles angesiedelt sind, ist eine Montage in zwei Richtungen möglich.
Wir haben das Netzteil in unserem Test so montiert, dass der Lüfter des Netzteiles frische Luft durch den Gehäuseboden ansaugen kann.
Je nachdem, wie viele Festplatten man in dem AGOS verbauen möchte, dürfen die Erweiterungskarten maximal 290mm lang sein. Setzt man nur drei Festplatten ein und verzichtet auf den oberen HDD-Käfig, so kann man Erweiterungskarten mit einer Länge von 410mm verbauen.

Bei der von uns in diesem Test verwendeten Radeon 3870X2 hätte man den zweiten Käfig auch im Gehäuse belassen können.
Durch die verwendeten Rändelschrauben lassen sich die Erweiterungskarten werkzeuglos verbauen.
Die maximale Höhe des CPU-Kühlers beträgt 160mm, was für die Montage der meisten Tower-Kühler ausreichend ist.
Der Platz hinter dem Mainboardschlitten ist ausreichend, um auch den dicken ATX-Kabelstrang hinter dem Mainboard zu verstecken. An den drei Kabeldurchführungen wurden Gummidurchführungen verbaut, welche die Kabel vor Beschädigungen schützen.

Fazit:

Mit dem AGOS bringt RAIJINTEK in Kürze ein neues Gehäuse auf den Markt, welches in seinem Preissegment mit einer sehr guten Ausstattung punkten kann, welche man in dieser Dimension fast nur bei höherpreisigen Gehäusen findet. Neben der Möglichkeit bis zu acht Lüfter verbauen zu können, wurde auch darauf geachtet, dass hier so wenig Staub wie möglich in das Gehäuseinnere gelangen kann, weshalb entsprechende Staubfilter zum Einsatz kommen. Auch bei einem Blick auf die fast durchgehend werkzeuglose Montage der Hardware zeigt sich das AGOS von seiner besten Seite. Bei der Verarbeitungsqualität konnten wir bei unserem Vorserienmodell drei kleine Mängel feststellen, wobei sich die nicht ganz gerade geklebten Moosgummifüße und die überstehenden Kunststoffreste von Spritzguss sehr einfach beheben lassen. Das in der Front eingesetzte USB 3.0 Kabel ist hier etwas kritischer zu betrachten. RAIJINTEK stand unserer Kritik jedoch sehr offen gegenüber und hat sich schon mit einer entsprechenden Lösung auseinandergesetzt, wodurch wir diese Mängel bei den ersten Serien-Gehäusen sicherlich nicht mehr finden werden. Die restliche Verarbeitung ist sehr gut und qualitativ hochwertig ausgeführt. Hier können z.B. die Kabeldurchführungen, der Strukturlack und der leichte Zugang zu den 5,25″ Laufwerken überzeugen. Das AGOS wird es aller Voraussicht nach ab mitte Juni für 50€ 🛒 in der von uns getesteten, weißen Variante sowie auch in einer komplett schwarzen Version zu kaufen geben.

Pro

  • Schlichtes Design
  • USB 3.0 Frontanschlüsse
  • Lieferumfang
  • In zwei Farben erhältlich
  • Durchgehend werkzeuglose Montage
  • Kabel- und Schlauchdurchführungen mit Kantenschutz
  • Kühlmöglichkeiten
  • Platzangebot
  • Preis

Contra

  • Kleine Schönheitsfehler (Moosgummifüße, Kunststoffreste an HDD-Rahmen, USB 3.0 Kabel) Bei dem uns vorliegenden Sample handelt sich um ein erstes Vorserienmodell!

Verarbeitung

Kompatibilität

Kühlmöglichkeiten

Ausstattung

Lieferumfang

Modding

Preis

  

Wir danken Raijintek für die Bereitstellung des Testmusters.