3001B – Executor – Mini ATX Gehäuse

Mit dem 3001B – Executor haben wir heute ein Gehäuse von LC-Power im Test, welches zwar ATX-Mainboards aufnehmen kann, jedoch um einiges kleiner ist, als herkömmliche ATX-Gehäuse.

Welche Besonderheiten in dem 3001B – Executor stecken, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Gehäusetyp: Mini-Tower
  • Motherboard: ATX, Micro-ATX, Mini-ITX
  • Laufwerkseinschübe 8,89cm/3,5″ extern: –
  • Laufwerkseinschübe 13,34cm/5,25″ extern: 1
  • Laufwerkseinschübe 8,89cm/3,5″ intern: 2
  • Laufwerkseinschübe 6,35cm/2,5″ intern: 1 (Einbau hinter Mainboard-Tray)
  • PCI-Slots: 7
  • Anzahl Lüfter Standard / maximal: 0/1 (1x 120 mm)
  • Audio-Port: HD Audio
  • USB 3.0-Port: 1
  • USB 2.0-Port: 1
  • Gehäusematerial: Metall
  • Abmessung Gehäuse h x b x t: 360 x 144 x 463 mm
  • Grafikkarten bis zu: 270 mm
  • CPU-Kühler bis zu: 120 mm
  • Gewicht (retail): 4,2 kg
  • Gehäusefarbe: schwarz
  • Frontblende: schwarz
  • Integriertes Netzteil: –

Lieferumfang:

  • 3001B – Executor
  • Schraubensatz
  • Speaker
  • Montageanleitung

Design und Verarbeitung:

Das 3001B – Executor wird von LC-Power in einer recht neutral gehaltenen Verpackung geliefert. Seitens LC-Power wird bei der OVP nicht nur zur Kostenersparnis, sondern auch der Umwelt zur liebe nicht mit einem hochglänzenden Aufdruck versehen.
Der untere Bereich der OVP wird durch einen blauen Hintergrund geziert.

Neben einer Skizze des Executor wurden zudem die wichtigsten Infos zu dem Gehäuse auf die Verpackung aufgedruckt.

Äußeres Erscheinungsbild:

Hat man das Executor aus seiner Verpackung entnommen fällt einem gleich auf, das dieses nicht ganz der Größe entspricht, welche man von den meisten Gehäusen im ATX-Format kennt, denn mit 144mm ist das Gehäuse recht schlank gebaut. Zudem ist das Executor-Gehäuse für einen stehenden oder liegenden Betrieb vorgesehen, was man ebenso bei den wenigsten Gehäusen im ATX-Format in der heutigen Zeit noch sieht.

Da durch diesen Umstand bei der Beschreibung des Gehäuses Missverständnisse aufkommen können beschreiben wie das Gehäuse im liegenden Zustand.

Das Design des Executor wird grundlegend von dessen Gehäusefront geprägt. Die Front des Executor ist aus schwarzem Kunststoff gefertigt und weißt eine feine Wabenstruktur auf. Auf der linken Seite der Gehäusefront wurde das I/O-Panle integriert.

An unterster Stelle ist in diesem ein USB 3.0 Anschluss zu finden. Darüber befinden sich die Audio In/Out Buchsen sowie ein USB 2.0 Anschluss. Ebenso wurde in diesen Bereich eine HDD-LED und ein Resetschalter untergebracht.
Der Bereich des I/O-Panles wurde durch einen grau abgesetzten Streifen optisch vom Rest der schwarzen Kunststofffront getrennt.
Gleich neben dieser optischen Abtrennung ist im oberen Bereich der Gehäusefront die Powertaste zu finden.
Neben dieser wurde ein Designelement eingearbeitet, welches das Executor Gehäuse optisch aufpeppt. Hierbei handelt es sich um ein X aus schwarzem Kunststoff, welches aus der Kunststofffront heraussteht.

In dieses X wurde ein schwarzes Mesh-Gitter eingearbeitet. Zudem befindet sich in allen vier Ecken des “X” jeweils eine rote LED. Diese vier LEDs fungieren als Power-LED.

In der unteren rechten Ecke der Frontblende wurde der Executor Schriftzug in weiß auf die Gehäusefront aufgedruckt.

Oberhalb dieses Schriftzuges wurde eine Klappe integriert, hinter welcher ein optisches Laufwerk im 5,25″ Format platz findet. Durch diese Klappe wird es ermöglicht, dass das Laufwerk versteckt verbaut werden kann und somit die Optik der Gehäusefront nicht zerstört wird.
Auf der linken Gehäuseseite wurde eine große Kunststoffplatte aufgesteckt, welche als Staubfilter dienen soll.

Diese ist mit einem fein geschlitzten Lüftergitter ausgestattet, welches sich über die gesamte Fläche der Kunststoffplatte zieht.

Die einzelnen Schlitze sind jedoch noch etwas zu breit um jedes Staubkorn aufzuhalten.
Dieser Staubfilter kann ganz einfach durch ein Aufschieben nach hinten entriegelt und dann vom Gehäuse abgenommen werden.
Hinter dieser Lüfterblende befindet sich im vorderen Bereich ein Ausschnitt, über welchen die Luftzufuhr für das verbaute ATX-Netzteil gewährleistet wird.

Im hinteren Bereich ist ein sehr großflächiges Wabengitter zu finden, welches als Lüftergitter für einen optionalen 120-mm-Lüfter dient.
Mit einem Blick auf die Gehäuserückseite findet man im rechten Bereich sieben Slotblenden.
Neben dem Ausschnitt für das I/O-Panle befinden sich zwei Schlauchdurchführungen für Schläuche einer optionalen Wasserkühlung sowie eine fest verbaute Kaltgerätebuchse, welche klarstellt, dass das Netzteil innerhalb des Gehäuses so verbaut wird, dass es nicht von außen zugänglich ist.

Der obere Gehäusedeckel ist vollkommen unauffällig gestaltet.
In die rechte Seitenwand wurden lediglich vier Markierungen eingeprägt, welche als Anhaltspunkte für die Stellen dienen sollen, an denen die im Lieferumfang befindlichen Standfüße geklebt werden können.

In die Gehäuseunterseite sind drei unterschiedlich große Lufteinlässe eingearbeitet worden. Der Größte der drei Einlässe befindet sich im hinteren Bereich und stellt die Luftzufuhr für den CPU-Kühler als auch die Erweiterungskarten sicher.
Die beiden Einlässe im vorderen Bereich des Gehäuses dienen einmal zur Belüftung der Laufwerke als auch der Belüftung des Netzteiles.
Zudem sind auch auf der Gehäuseunterseite Einprägungen zu finden, welche auf die Montagefläche der Standfüße aus dem Lieferumfang hindeuten.

Blick ins Innere:

An das Gehäuseinnere gelangt man, indem man den Gehäuseboden vom Gehäuse abnimmt, welcher mittels zwei Rändelschrauben am Gehäuse befestigt ist.
Nimmt man den Gehäuseboden vom Gehäuse ab, so stellt man schnell fest, dass dieser aus recht dünnem Blech gefertigt ist. Dies ist gut daran zu erkennen, dass er sich sehr leicht verwinden lässt.
Das Executor Gehäuse ist auch im inneren Schwarz lackiert und wirkt recht aufgeräumt.
Von der an der Gehäuserückseite montierten Kaltgerätebuchse wird ein Stromkabel bis zur Front des Gehäuses geführt. Dieses verfügt über einen abgewinkelten Kaltgerätestecker, durch welchen es möglich wird, das Netzteil in das Gehäuseinnere zu verlegen. Hierzu befinden sich im Frontbereich verschiedene Abstandshalter aus Metall, auf welchen das Netzteil aufliegt bzw. an denen es befestigt wird.

Neben dem Einbauplatz des ATX-Netzteiles befinden sich die Laufwerkskäfige. An unterster Stelle ist der Laufwerkkäfig für ein 5,25″ Laufwerk zu finden, direkt oberhalb dieses wurde ein Festplattenkäfig montiert, welcher bis zu zwei 3,5″ Festplatten aufnimmt. Alle drei Einbauplätze verfügen über recht robust gefertigte Schnellverschlüsse aus Metall.

Ein Einbauplatz für ein 2,5″ Laufwerk befindet sich auf der Rückseite des Mainboardschlittens.
In den Mainboardschlitten wurde zudem eine großflächige Aussparung eingelassen, welche eine Montage und Demontage des CPU-Kühlers zulässt, ohne dass das Mainboard aus dem Gehäuse ausgebaut werden muss.
Sechs der sieben Slotblenden sind fest mit dem Gehäuse verbunden und müssen aus diesem herausgebrochen werden, damit man sie nutzen kann. Leider liegen dem Lieferumfang keine Slotblenden bei, damit man herausgebrochene Blenden bei Bedarf wieder verschließen kann.

Trotz der recht dünnen Materialstärke ist das Gehäuse gut verarbeitet. Scharfe Kanten oder Verarbeitungsfehler sucht man bei dem Executor vergebens.

Montage:

Bei der Montage seiner Hardware innerhalb des Executor gibt es durch den recht speziellen Aufbau des Gehäuses, welcher durch die geringen Abmessungen entsteht, ein paar Punkte zu beachten, welche man bei “normalen ATX-Gehäusen” nur in sehr seltenen Fällen so streng im Auge behalten muss.

An das Gehäuseinnere gelangt man wie schon kurz beschrieben, indem man den Gehäuseboden von dem Gehäuse abnimmt, indem man die beiden Rändelschrauben an der Gehäuserückseite entfernt.
Zur Montage des Netzteiles muss zudem noch das Lüftergitter an der linken Gehäuseseite entfernt werden.
Bevor man das Netzteil fest im Gehäuse verbaut, sollte man den abgewinkelten Kaltgerätestecker einstecken. Dadurch, dass das Netzteil an die Gehäusefront verlegt wurde, ist der Platz etwas begrenzt. Unser eigentliches FSP-Netzteil mit 1010 Watt, welches wir sonst immer bei Gehäusetests einsetzten, passte somit nicht in das Executor Gehäuse. Ein 400-Watt-Netzteil von Enermax mit Kabelmanagement konnte gerade so untergebracht werden. Hält man sich bei dem Kauf des Netzteiles an die Abmessungen von Standard-ATX-Netzteilen mit 86 🛒150 🛒140mm, so treten hier keinerlei Probleme bei dem Einbau auf.
Die Montage der Laufwerke gestaltet sich durch die an den Laufwerkskäfigen angebrachten Schnellverschlüsse sehr einfach und dazu noch sehr sicher. Solch robuste Schnellverschlüsse aus Metall haben wir bis jetzt noch bei keinem anderen Gehäuse aus unserem Testfeld gesehen.
Ein 2,5″ Laufwerk kann ganz einfach in die Montageklammern geschraubt werden, welche sich auf der Rückseite des Mainboardschlittens befinden. Eine neben diesen Montageklammern eingelassene Kabeldurchführung macht auch das Anschließen dieses Laufwerkes zum Kinderspiel.
Die Abstandshalter zur Mainboardmontage lassen sich einfach und ohne Abplatzen des Lackes in den Mainboardschlitten eindrehen.
Vor der Montage des Mainboards sollte man jedoch die Slotblenden der Slots, welche von einem benötigt werden, aus dem Gehäuse herausbrechen. Tut man dies erst, nachdem das Mainboard verbaut wurde, so kann es passieren, dass man das Mainboard durch die Metallblenden während des Herausbrechens beschädigt.
Durch die geringe Gehäusehöhe muss man zudem noch einen Blick auf die maximale Höhe des CPU-Kühlers werfen. Dieser darf nicht höher als 120mm sein.
Auch bei den Erweiterungskarten ist man etwas eingeschränkt. Deren maximale Länge wird seitens LC-Power mit 270mm angegeben. Wie unser Test zweigt, ist die Montage von Laufwerken bei einer verbauten GTX 465 mit einer Länge von 241mm nur dann möglich, wenn man auf abgewinkelte Stecker setzt.

Ein weiteres Problem bekommt man, wenn die Stromanschlüsse der Erweiterungskarten wie bei der von uns verwendeten Grafikkarte in Richtung Gehäusedeckel zeigen. Auch hier muss man spezielle Adapterstecker finden, welche abgewinkelt sind, da der Gehäusedeckel sonst nicht mehr richtig geschlossen werden kann. Somit sollte man, wenn man sich dieses Gehäuse für sein System aussucht und auch die restlichen Komponenten noch zusammenstellt, eine Grafikkarte aussuchen, welche die von LC-Power angegebene Maximallänge nicht erreicht und zudem die Stromanschlüsse an der Rückseite herausführt.
Hat man die Hardware verbaut, so steht nur noch dir Frage offen, auf welche Gehäuseseite die Standfüße aufgeklebt werden sollen.
Klebt man diese auf die schlanke Gehäuseseite, sodass das Gehäuse aufrecht steht, gibt es keinen großen Unterschied im Vergleich zu anderen Gehäusen. Klebt man diese jedoch auf die Unterseite, sodass man das Gehäuse in liegender Position verwendet, eignet es sich auch bestens für den Einsatz als Media-PC. Die verbaute Hardware steht dann jedoch Kopf. Dies macht der Hardware zwar nichts aus, jedoch befinden sich großflächige Luftlöcher, die nicht mit einem Staubfilter ausgestattet sind knapp 1cm über dem Boden, wodurch hier die Gefahr erhöht ist, dass mehr Staub in den Rechner eingesogen wird. Hier hätten wir es gut gefunden, wenn LC-Power entsprechende Staubfilter verbaut hätte.

Fazit:

Mit dem Executor hat LC-Power ein ATX-Gehäuse in sein Sortiment aufgenommen, welches für ein ATX-Case besonders klein gehalten wurde. Durch diese besonders kleine Bauform muss man ein paar Abstriche machen, was die Hardware angeht, die in diesem ATX-Case verbaut werden kann. Durch die im Vergleich zu einem herkömmlichen ATX-Gehäuse geringeren Abmessungen können in diesem Gehäuse keine großen Netzteile, Grafikkarten und CPU-Kühler verbaut werden. Hält man sich jedoch einmal das Einsatzfeld dieses Gehäuses vor Augen, so ist dies im Normalfall auch nicht notwendig, denn das 3001B – Executor richtet sich eher an Nutzer, die einen Media-PC bauen wollen, oder unter bzw. auf dem Schreibtisch nicht so viel Platz haben, aber dennoch mehrere Steckkarten verbauen wollen, wodurch sie nicht auf ein ATX-Mainboard verzichten könne. Die Verarbeitung des 3001B – Executor ist sehr gut, auch wenn das Blech recht dünn ausfällt. Schaut man sich aber einmal den Preis von knapp 25€ 🛒 an, spricht nichts gegen diese etwas dünnere Ausführung. Was das Design angeht, gibt es mit dem 3000B ein Gehäuse, welches bis auf die Gehäusefront baugleiche ist und in welchem von LC-Power sogar schon ein Netzteil verbaut ist.

Pro

  • Verarbeitung
  • USB 3.0 Frontanschlüsse
  • Schlauchdurchführungen
  • Sehr kompakte Bauart
  • Verschiedene Ausführungen
  • Preis

Contra

  • Kein Staubfilter an den großflächigen Lufteinlässen
  • Kompatibilität zu High-End-Hardware

Verarbeitung

Kompatibilität

Kühlmöglichkeiten

Ausstattung

Lieferumfang

Modding

Preis

Wir danken lc-power.de/ für die Bereitstellung des Testmusters.