Mit der Sound BlasterX AE-5 haben wir heute die neuste Soundkarte aus dem Hause Creative im Test, welche nicht nur ein erstaunlich unverfälschtes Audiosignal liefern soll, sondern durch das Aurora Reactive Lighting System mit 16,8 Millionen Farben auch für Liebhaber gemoddeter Gehäuse die richtige Wahl sein soll.

Welche Details in der noch recht neuen Sound BlasterX AE-5 stecken und wie sich Creative´s neuste Soundkarte in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Audio/DSP Processor: Sound Core3D
  • Channels:
    5.1 discrete speaker out
    7.1 virtual headphone surround
  • DAC: ESS ES9016K2M SABRE32 Ultra DAC
    Max Playback Resolution: 32-bit/384kHz
    DNR: 122 dB
    THD + N: 0.00032%
  • ADC: Sound Core3D
    Max Recording Resolution: 24-bit/96kHz
  • Headphone Amp (600 Ohm): Custom-designed discrete headphone amp (Xamp)
    SNR: 116dB -THD + N: 0.0009%
    Output Impedance: 1 Ohm
    Headphone Impedance Range: 16 – 600 Ohm
  • Connectivity:
    3 x 3.5mm Line Out (Front, Rear, Center/Sub)
    1 x TOSLINK Optical Out
    1 x 3.5mm Headphone Out
    1 x 3.5mm Mic/Line In
    1 x Intel HD Audio Front Panel
  • Interface: PCIe

Lieferumfang:

  • Sound BlasterX AE-5 Soundkarte
  • 1x LED-Strip
  • 1x Anschlusskabel für LED-Strip
  • Kurzanleitung

Design und Verarbeitung:

Die neue AE-5 Soundkarte wird von Creative in einer Verpackung geliefert, welche in einem rot/schwarzen Grunddesign gehalten ist. Die Verpackung ist auf der Vorderseite neben der Modellbezeichnung und einem Produktbild auch mit einer Auflistung der wichtigsten Features sowie mehreren farbigen Streifen bedruckt, welche einem einen Hinweis auf die verbaute RGB-Beleuchtung geben.

Auf der Verpackungsrückseite ist eine kurze Erklärung der wichtigsten Features zu finden, welche an dieser Stelle in vier verschiedenen Sprachen abgedruckt wurde.

Entnimmt man die AE-5 aus ihrer Verpackung, so hat man eine Soundkarte vor sich liegen, welche in Anbetracht der auffällig gestalteten Verpackung auf den ersten Blick recht schlicht aussieht.

Creative hat die AE-5 auf der Vorderseite mit einem schwarzen EMI-Shield versehen, welches mit dem Sound BlasterX Schriftzug sowie dem Schriftzug PRO Gaming bedruckt wurde. Betrachtet man das EMI-Shield jedoch einmal etwas genauer, so wird man in der oberen rechten Ecke ein schwarzes Kunststoffelement vorfinden, welches von zwei leicht transparenten Streifen durchzogen ist.
Mit einem Blick auf die Oberseite der Soundkarte ist zu erkennen, dass in das schwarze Kunststoffelement zudem noch das Sound BlasterX Logo sowie der AE-5 Schriftzug in einer leicht transparenten Form eingearbeitet wurden.

Durch diesen Aufbau können nicht nur die beiden Streifen, sondern auch das Logo sowie der Schriftzug von der Rückseite aus beleuchtet werden. Um eine gleichmäßige Beleuchtung zu realisieren, wurde das verbaute Kunststoffelement nicht aus schwarzem, sondern aus leicht transparentem Kunststoff.

Hinter dem Kunststoffelement wurden seitens Creative fünf RGB-LEDs eingearbeitet, welche in einer beliebigen Farbe leuchten können.

Links neben dem Sound BlasterX Logo ist zudem noch ein kleiner Anschluss zu finden, welchen man in dieser Form nicht aus dem PC-Bereich kennt.

Passend für diesem Anschluss liegt dem Lieferumfang ein Adapterkabel bei, über welchen man den ebenfalls im Lieferumfang enthalte RGB-Strip anschließen kann.

Betrachtet man die Soundkarte einmal von der Rückseite aus, so wird man schnell feststellen, dass es spätestens hier mit dem schlichten Design aufhört, denn Creative setzt hier auf ein auffällig designtes PCB, welches in den Farben Schwarz und Weiß gehalten ist.

Bei einer genaueren Betrachtung ist zudem zu erkennen, dass auch hier ein Sound BlasterX Logo ausgespart wurde, welches sich durch diesen Aufbau ebenfalls beleuchten lässt, denn das PCB ist an dieser Stelle nicht eingefärbt, wodurch das Licht der auf der Vorderseite verbauten LEDs durch das PCB hindurchdringen kann.

Mit einem Blick auf die I/O-Blende findet man folgende Anschlüsse vor:

  • 3 x 3.5mm Line Out (Front, Rear, Center/Sub)
  • 1 x 3.5mm Headphone Out
  • 1 x 3.5mm Mic/Line In
  • 1 x TOSLINK Optical Out

Im Vergleich zu vielen anderen Soundkarten ist so schnell zu erkennen, dass einem die Sound BlasterX AE-5 lediglich als 5.1 Soundkarte und nicht als 7.1 Soundkarte ausgeführt ist. Nutzer von Headsets können hingegen auf die Berechnung eines virtuellen 7.1 Signals zurückgreifen.

Creative hat jedoch nicht nur an der Slotblende Anschlüsse verbaut, sondern auch auf der gegenüberliegenden Seite.

Hier findet man neben einem Anschluss für ein Front Panel auch noch einen Molex-Anschluss vor, über welchen die Stromversorgung für die integrierte Beleuchtung hergestellt wird.

Sicherlich wird sich nun der ein oder andere fragen, wofür denn der hier verbaute Stromanschluss notwendig ist, da ja auch über den PCIe-Anschluss eine Stromversorgung erfolgt. Der Gedankengang ist so weit zwar richtig, jedoch muss man hierbei beachten, dass über diesen Anschluss nur 1,5 Ampere bei 5 Volt geliefert werden, was 7,5 Watt entspricht.

Über einen Molex-Anschluss kann man hingegen bis zu 11 Ampere / 55 Watt ziehen. Für die Soundkarte selbst würde die Stromversorgung über den PCIe-Anschluss vollkommen ausreichen, jedoch gewährt einem Creative ja die Möglichkeit, bis zu vier RGB-Strips an die Soundkarte anzuschließen, welche bis zu 4,5 Watt pro Strip ziehen. Somit kommt man bei vier Strips auf bis zu 18 Watt, was mehr als die doppelte Leistung ist, welche über einen PCIe x1 Anschluss zur Verfügung gestellt werden kann. Dies bedeutet im Umkehrschluss auch, dass man auf den Anschluss eines Molex-Kabels verzichten kann, wenn man auf den Anschluss von LED-Strips verzichtet. Um eine höhere Kompatibilität zu bieten, hätte uns an dieser Stelle jedoch ein SATA-Stromanschluss deutlich besser gefallen.

Um sich die Sound BlasterX AE-5 einmal genauer anschauen zu können, muss man das EMI-Shield von der Soundkarte abnehmen. Dieses ist mittels mehrerer Schrauben befestigt. Bei d er Demontage muss man jedoch darauf achten, dass man die kleinen Nasen des Kunststoffelementes nicht abbricht.
Hat man das EMI-Shield abgenommen, so hat man einen freien Blick auf das PCB, welches seitens Creative mit einer Vielzahl an hochwertigen Komponenten bestückt wurde.

Das Herzstück bildet ein ESS-Saber-DAC (digital audio controller). Im Detail handelt es sich um einen ESS Saber 9016, welcher einen nominellen Rauschabstand von 122 dB und eine Wiedergabe von 384 Kilohertz bei 32 Bit bietet.

Der verbaute Soundprozessor verfügt über vier ARM-Kerne und kann 96 Kilohertz bei 24 Bit verarbeiten. Wie schon kurz angesprochen kann die Sound BlasterX AE-5 leider nur ein natives 5.1 Signal ausgeben. Nutzer von Kopfhörer können auf Wunsch auf ein virtuelles 7.1 Signal zurückgreifen.
Zur Ansteuerung von Kopfhörern sind zwei Xamp´s (Verstärker) verbaut, welche auf die beiden Seiten aufgeteilt sind. Es werden Kopfhörer mit einem Widerstand von 16 – 600 Ohm unterstützt.

Die verbauten Kontakte wurden nicht nur im sichtbaren Bereich, sondern auch an den Kontakten vergoldet. Diese sind wie auch alle anderen Komponenten sauber auf dem PCB verlötet.

Die Verarbeitung der Sound BlasterX AE-5 wurde seitens Creative nicht nur sehr sauber, sondern auch besonders hochwertig ausgeführt, was sich auch in den verwendeten Komponenten widerspiegelt.

Software:

Wer schon in der Vergangenheit eine Soundkarte aus dem Hause Creative sein Eigen nannte und sich an die bereitgestellte Software gewöhnt hat, muss sich nun umgewöhnen, denn die Software wurde seitens Creative vollständig überarbeitet.

Im Vergleich zur alten Software hat man der neuen Software nun weniger Menüpunkte verpasst, welche dafür jedoch über Untermenüs verfügen.

Dashboard

Über das Dashboard stehen einem mehrere Schnellzugriffe zur Verfügung. So kann man hier z.B. voreingestellte Soundprofile auswählen, auf den Equalizer zugreifen, den Scout 2.0 Modus aktivieren bzw. deaktivieren oder in die Klangqualität der eigenen Stimme eingreifen.

Sound

Den schon kurz angesprochen Equalizer kann man auch über den Menüpunkt Sound aufrufen, wo er als erster Untermenüpunkt zu finden ist.

Über die Acoustic Engine können Einstellungen wie die Klangklarheit oder der Bass ganz einfach über einen Regler eingestellt werden.

Ebenfalls unter dem Menüpunkt “Sound” zu finden, ist der Sout 2.0 Mode. Dieser sorgt in Spielen nun nicht mehr nur dazu, dass man näherkommende Schritte besser hört, sondern man kann sich die Richtung auch auf einem kleinen Onscreen-Radar anzeigen lassen. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass manches Spiel dieses Feature als Cheat erkennt und man aus diesem Grund vom Server gekickt wird.

Zudem kann man im Bereich “Umgebung”, wie der Name des Untermenüs schon erahnen lässt, den Sound mit einem Klick so anpassen, als wenn man z.B. im Kino, oder auf der Rennstrecke ist.

Stimme

Im ersten Untermenüpunkt „Klarheit“ kann man alle Einstellungen vornehmen, welche die Qualität der aufgenommen Stimme verbessern.

Über den Untermenüpunkt „Voice Morph“ kann man seine Stimme in die Stimmer verschiedener Charaktere verwandeln.

Beleuchtung

Über den Menüpunkt „Beleuchtung“ kann man die nicht nur die Beleuchtung der Soundkarte selbst, sondern auch die Beleuchtung der angeschlossenen RGB-Strips einstellen.

Konfiguration

In dem Untermenüpunkt “Lautsprecher” kann das angeschlossene Headset bzw. die angeschlossenen Lautsprecher auswählen. Hier stehen einem nicht nur verschiedene Headsets aus dem Hause Creative zur Auswahl, sondern auch verschiedene Lautsprecherkonfigurationen.

Hat man sich für ein Setup entschieden, kann man im Bereich Kalibrierung noch genauer einstellen.

Mit einem Blick auf den nächsten Menüpunkt “Allgemein” wird schnell klar, dass man nun schon alle Einstellungen, welche die Klangeigenschaften betreffen, hinter sich gebracht hat.

Es lassen sich hier noch allgemeine Einstellungen zur Software selbst wie die Sprache und Einheiten vornehmen und zurücksetzen.

Test:

Nachdem uns die Verarbeitungsqualität der Soundkarte schon überzeugen konnte, waren wir sehr auf die Klangqualität gespannt.
Wie wir es auch bei allen anderen Audiokomponenten bisher getan haben, haben wir auch die Sound BlasterX AE-5 Soundkarte in verschiedenen Lebenslagen getestet. Neben dem normalen Musikhören am PC haben wir die Soundkarte auch bei dem ein oder anderen Game sowie auch beim Betrachten von Filmen getestet. Als Wiedergabegeräte wurden einmal ein Beyerdynamic Amiron Home Kopfhörer und eine Yamaha RX-A2010 Surroundanlage herangezogen.

Auch wenn die Sound BlasterX AE-5 von den Anschlüssen her nicht auf dem Level anderer hochwertiger Soundkarten liegt, konnte die Soundkarte in unserem Test mit einem durchweg sehr guten Klangbild punkten. Nicht nur die Höhen werden von der Soundkarte sehr präzise und klar wiedergegeben, sondern auch der Tieftonbereich geht sehr weit nach unten und kann durch ein sehr kräftiges Klangbild überzeugen. Dennoch muss der kritische Mitteltonbereich nicht unter diesen Klangeigenschaften leiden, denn auch dieser wird von der Soundkarte sauber wiedergegeben. An dieser Stelle macht sich klar der 32 Bit Sound bemerkbar.
Durch die virtuelle 7.1 Funktion kann man aus einem normalen Stero-Headset einen raumfüllenderen Klang entlocken, jedoch kann man das erzielte Klangbild nicht mit einem vollwertigen 7.1-Headset, welches über mehrere Treiber verfügt, vergleichen.

Auch wenn die bereitgestellte Software durchweg überarbeitet wurde, bietet sie einem auch weiterhin noch sehr viele Einstellmöglichkeiten, welche nicht nur die Wiedergabe, sondern auch die Aufnahme betreffen. Hierdurch sind nicht nur nette Spielereien wie ein Verzerren der Stimme möglich, sondern die Klangeigenschaften lasen sich sehr gute anpassen, wodurch man auch aus einem recht günstigen Mikrofon ein gutes Klangbild herausholen kann.

Fazit:

Auch wenn wir gleich sagen müssen, dass es sich bei der Sound BlasterX AE-5 nicht um die Soundkarte mit der dicksten Ausstattung handelt, sind wir dennoch sehr froh, seit langer Zeit mal wieder eine neue Soundkarte von Creative auf dem Markt zu sehen, welche nicht nur einen guten Klang bietet, sondern dabei auch noch schick aussieht. Aufgrund des seitens Creative geplanten Einsatzgebietes wurde die neue AE-5 nicht mit allen Features ausgestattet, welche man in der Zwischenzeit von der ein oder anderen hochwertigen Soundkarte kennt. Dennoch können wir nach unserem Test mit Gewissheit sagen, dass es sich bei der AE-5 um eine Soundkarte handelt, welche speziell auf die Anforderungen von Gamern ausgerichtet wurde und sich somit bestens für den Einsatz in einem Gaming-PC eignet. Hierfür sorgt nicht nur der 32 Bit fähige Audiochip in Kombination mit dem ESS-Saber-DAC, sondern auch die bereitgestellte Software, welche einem sehr viele Einstellungsmöglichkeiten bietet. Die gebotene Audioqualität ist nicht nur im Hoch- und Tieftonbereich durchweg sehr gut, sondern auch im kritischen Mitteltonbereich sowie bei der Audioaufzeichnung. Speziell für Gamer hat die AE-5 durch die verbaute RGB-Beleuchtung auch von der optischen Seite her einiges zu bieten. Durch die Möglichkeit, LED-Strips direkt an der Soundkarte anschließen zu können, benötigt man zudem kein Mainboard mit einem RGB-Header, um auch sein komplettes Gehäuse in ein passendes Licht zu hüllen. Leider hat Creative sich jedoch bei dem hierzu erforderlichen Stromanschluss für den alten Molex-Anschluss und nicht für einen modernen SATA-Anschluss entschieden. Bis auf diesen nicht ganz nachvollziehbaren Schritt wurde die Verarbeitung der Sound BlasterX AE-5 sehr gut ausgeführt. Preislich liegt die noch recht neue AE-5 aktuell bei nicht ganz 140€ 🛒.

Pro

  • Sehr gute Klangqualität
  • Design des EMI-Shieds auf Gamer abgestimmt
  • Verarbeitung
  • Softwarepaket
  • RGB-Beleuchtung

Contra

  • Kein nativer 7.1 Surround Sound
  • Molex-Anschluss anstelle eines modernen SATA-Anschlusses

Klangqualität

Verarbeitung

Kompatibilität

Software

Preis

Ein besonderer Dank geht an Creative für die Bereitstellung des Testmusters.